
Santorin begrenzt die Zahl der Kreuzfahrt-Passagiere
Immer mehr europäische Hafenstädte klagen über zu viele Kreuzfahrt-Passagiere in der Hochsaison – von Barcelona über Venedig bis Dubrovnik. Aber keine Destination ist so massiv betroffen wie die kleine griechische Insel Santorin.
Die Inselverwaltung will das nun ändern. Nach jahrelangen Diskussionen ohne Ergebnis wurde beschlossen, die Zahl der Kreuzfahrt-Passagiere im Jahr 2018 erstmals auf maximal 8.000 zu beschränken. Bei bis zu 12.000 Passagieren, die Santorin im Jahr 2017 an den stärksten Tagen besuchten, würde das immerhin eine Reduktion um ein Drittel bedeuten.

Generell nimmt die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die Santorin ansteuern, ständig zu: Nach 409 Anläufen im vergangenen Jahr wurden heuer bereits 439 Anläufe angemeldet – und für 2019 sind es schon jetzt 451. Das große Problem für Santorin ist aber weniger die Gesamtzahl der Kreuzfahrtgäste, sondern die Konzentration der Schiffsbesuche auf bestimmte Wochentage. Vor allem dienstags und mittwochs herrscht stets großes Gedränge. Da können dann auch schon mal bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig vor Anker liegen.
Wie mehrere griechische Medien berichten, wurden die Reedereien bereits aufgefordert, die Wochentage, an denen sie nach Santorin kommen, und die Tageszeiten, an denen sie hier ankern, besser zu koordinieren und bei drohenden Stoßzeiten ihre Fahrpläne zu ändern. Sollten es die Reedereien nicht schafften, ihre Liegezeiten freiwillig zu entzerren, will die Inselverwaltung „selbst entsprechende Änderungen vornehmen“, heißt es.
Zuvor hatte die norwegische Hafenstadt Bergen ähnliche Maßnahmen ergriffen: Hier sind ab der Saison 2018 nur noch vier Schiffe oder maximal 9.000 Passagiere pro Tag erlaubt. Mittlerweile wurden bereits 15 Schiffsanläufe mit insgesamt 25.000 Passagieren für 2018 oder 2019 abgelehnt. Heuer erwartet Bergen 332 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen mit rund 600.000 Passagieren. 2017 waren es noch 307 Anläufe und 534.000 Passagiere.