Amsterdam verlangt 8 Euro von jedem Kreuzfahrt-Passagier
Amsterdam hat mit Wirkung vom 1. Jänner 2019 eine neue Steuer für Kreuzfahrtschiffe eingeführt. Sie beträgt 8 Euro pro Tag für jeden Passagier, der über drei Jahre alt ist und im Rahmen einer Hochsee- oder Flusskreuzfahrt in die Stadt kommt.
Der Steuer wird vom Hafen von Amsterdam im Auftrag der Stadt direkt bei den Reedereien erhoben, die sie somit in den Kreuzfahrtpreis einrechnen oder direkt bei den Passagieren kassieren müssen. Ausgenommen sind nur Passagiere, die ihre Kreuzfahrt in Amsterdam beginnen oder beenden.
Dass die Reedereien von diesem Schritt alles andere als begeistert sind, versteht sich von selbst – könnte dieses Beispiel doch rasch Schule machen. Die Cruise Lines International Association (CLIA) beschwert sich daher auch, dass die Steuer „äußerst unverhältnismäßig“ sei und warnt Amsterdam vor Stornierungen durch die Kreuzfahrtlinien, durch die der Stadt mehrere Millionen Euro an Hafengebühren entgehen könnten.
Wie amerikanische Medien berichtet, sollen MSC Cruises und Cruise & Maritime Voyages (CMV) wegen der Steuer bereits einzelne Hafenanläufe abgesagt haben. Amsterdam dürfte dies allerdings durchaus ins Konzept passen, denn wie viele andere europäische Metropolen kämpft die Stadt mit dem Massentourismus und sucht nach Möglichkeiten, den Zustrom etwas zu reduzieren. Wenn die Tagestouristen nur durch die Stadt spazieren und hier kein Geld ausgeben, sollen die jedenfalls auf diesem Weg einen „fairen Beitrag“ leisten.