KREUZFAHRT-WELT

Amsterdam verlangt 8 Euro von jedem Kreuzfahrt-Passagier

Ams­ter­dam hat mit Wir­kung vom 1. Jän­ner 2019 eine neue Steuer für Kreuz­fahrt­schiffe ein­ge­führt. Sie be­trägt 8 Euro pro Tag für je­den Pas­sa­gier, der über drei Jahre alt ist und im Rah­men ei­ner Hoch­see- oder Fluss­kreuz­fahrt in die Stadt kommt.

Der Steuer wird vom Ha­fen von Ams­ter­dam im Auf­trag der Stadt di­rekt bei den Ree­de­reien er­ho­ben, die sie so­mit in den Kreuz­fahrt­preis ein­rech­nen oder di­rekt bei den Pas­sa­gie­ren kas­sie­ren müs­sen. Aus­ge­nom­men sind nur Pas­sa­giere, die ihre Kreuz­fahrt in Ams­ter­dam be­gin­nen oder be­en­den.

Dass die Ree­de­reien von die­sem Schritt al­les an­dere als be­geis­tert sind, ver­steht sich von selbst – könnte die­ses Bei­spiel doch rasch Schule ma­chen. Die Cruise Li­nes In­ter­na­tio­nal As­so­cia­tion (CLIA) be­schwert sich da­her auch, dass die Steuer „äu­ßerst un­ver­hält­nis­mä­ßig“ sei und warnt Ams­ter­dam vor Stor­nie­run­gen durch die Kreuz­fahrt­li­nien, durch die der Stadt meh­rere Mil­lio­nen Euro an Ha­fen­ge­büh­ren ent­ge­hen könn­ten.

Wie ame­ri­ka­ni­sche Me­dien be­rich­tet, sol­len MSC Crui­ses und Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges (CMV) we­gen der Steuer be­reits ein­zelne Ha­fen­an­läufe ab­ge­sagt ha­ben. Ams­ter­dam dürfte dies al­ler­dings durch­aus ins Kon­zept pas­sen, denn wie viele an­dere eu­ro­päi­sche Me­tro­po­len kämpft die Stadt mit dem Mas­sen­tou­ris­mus und sucht nach Mög­lich­kei­ten, den Zu­strom et­was zu re­du­zie­ren. Wenn die Ta­ges­tou­ris­ten nur durch die Stadt spa­zie­ren und hier kein Geld aus­ge­ben, sol­len die je­den­falls auf die­sem Weg ei­nen „fai­ren Bei­trag“ leis­ten.

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Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
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