Nun ist es offiziell: Seajets ist der neue Eigentümer der kürzlich von Holland America Line verkauften Kreuzfahrtschiffe MS Veendam und MS Maasdam. Laut einem Bericht von „Crew Center Blogs“ will die griechische Fährgesellschaft offenbar nach dem Ende der Corona-Krise mit drei Schiffen in den Kreuzfahrtmarkt einsteigen, nachdem das Unternehmen zuvor bereits die MS Oceana von P&O Cruises erworben hatte.
Holland America Line hatte im Juli den Verkauf von vier Kreuzfahrtschiffen verkündet, aber die Käufer nicht verraten. Kurz darauf wurde bekannt, dass zwei Schiffe zur britischen Reederei Fred Olsen Cruise Lines wechseln: Die MS Rotterdam und die MS Amsterdam werden nun nach einer umfassenden Renovierung in MS Bolette und MS Bolearis umbenannt. Der neue Besitzer der MS Veendam und der MS Maasdam blieb jedoch bis jetzt ein Geheimnis.
Die ehemaligen Holland-America-Schiffe wurden bereits in „Aegean Majesty“ und „Aegean Myth“ umbenannt. Laut „Seatrade Cruise News“ werden sie von Optimum Ship Management aus Piräus betrieben, das auch die Kreuzfahrtschiffe von Celestyal Cruises betreut. Auch die ehemalige MS Oceana von P&O Cruises, die sich derzeit in Patras befindet, hat inzwischen einen neuen Namen erhalten: Sie wird künftig als „Queen of the Oceans“ unterwegs sein.
Über die Pläne von Seajets mit den drei Kreuzfahrtschiffen ist bis jetzt noch nichts bekannt. Vermutlich werden sie auf Reisen im östlichen Mittelmeer eingesetzt. Auch zum Kaufpreis gibt es keine Informationen. Insider gehen aber davon aus, dass Seajets ein gutes Geschäft gemacht hat, denn die beiden Schiffe dürften deutlich weniger gekostet haben, als sie noch vor der Corona-Krise wert waren.
Die MS Maasdam wurde 1993 als zweites von vier Schiffen der sogenannten S‑Klasse gebaut und bietet bei einer Größe von 55.575 BRZ Platz für 1.258 Passagiere. Die etwas größere MS Veendam mit Platz für 1.350 Gäste wurde 1996 als letztes Schiff der S‑Klasse ausgeliefert. Die MS Oceana wurde im Jahr 2000 als „Ocean Princess“ von Princess Cruises in Dienst gestellt, aber bereits 2002 an P&O übergeben. Für diese Reederei fuhr sie dann bis 2020 als „Oceana“. Bei 77.500 BRZ bietet sie Platz für bis zu 2.272 Passagiere.
Seajets wurde im Jahr 1989 gegründet und betreibt heute eine Flotte von 14 High-Speed-Schiffen und drei konventionellen Fähren, die von den Häfen in Piräus und Rafina nach Kreta, zu mehreren Kykladen-Inseln sowie nach Nordgriechenland unterwegs sind. Insgesamt bietet die griechisch-zypriotisches Reederei je nach Saison bis zu 140 Verbindungen zu 17 Inseln – die meisten davon aber nur zwischen April und Oktober.