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Qatar bietet Luxus-Kreuzfahrten mit Ponant – aber nur für Einheimische

Qa­tar ist das nächste Land, das die Wie­der­auf­nahme von Kreuz­fahr­ten in be­grenz­tem Um­fang er­mög­licht: Laut ei­nem Be­richt von „The Ma­ri­tim Exe­cu­tive“ wer­den Dis­co­ver Qa­tar und Qa­tar Air­ways Ho­li­days im März 2021 ein kur­zes Kreuz­fahrt-Pro­gramm auf­le­gen, dass nur für Ein­woh­ner des Emi­rats buch­bar ist.

Qa­tar setzt da­mit auf eine Mo­dell, das sich be­reits in Sin­ga­pur, Ja­pan, Tai­wan, Aus­tra­lien und Saudi-Ara­bien be­währt hat. Zum Ein­satz kommt die Le Cham­plain der fran­zö­si­schen Lu­xus­ree­de­rei Po­nant, die Platz für bis zu 184 Pas­sa­giere bie­tet. Ge­plant sind vor­erst sechs vier­tä­gige Kreuz­fahr­ten ab/​bis Doha, die in die nor­ma­ler­weise ge­sperrte Mee­res­re­gion Al Shaheen füh­ren – ein viel­fäl­ti­ges Öko­sys­tem von im­menser na­tür­li­cher Schön­heit.

Wal­haie (c) Qa­tar Air­ways

Hier kön­nen die Pas­sa­giere die welt­weit größte An­samm­lung von Wal­haien be­ob­ach­ten, aber auch Del­fine, Ham­mer­haie, Fla­min­gos und Du­gongs. Zu­dem kön­nen sie in Ko­ral­len­rif­fen schnor­cheln, Man­gro­ven­wäl­der er­kun­den und die Fahrt durch den Khor Al Adiad-Ka­nal ge­nie­ßen. Ein Team von Mee­res­bio­lo­gen, Na­tur­for­schern und Or­ni­tho­lo­gen wird alle Ex­pe­di­tio­nen be­glei­ten.

Wal­haie wer­den oft als „sanfte Rie­sen“ be­zeich­net. Sie sind die größ­ten Fi­sche des Pla­ne­ten und exis­tie­ren seit 60 Mil­lio­nen Jah­ren. Die ma­jes­tä­ti­schen Tiere kön­nen bis zu 100 Jahre alt und bis zu 12 Me­ter lang wer­den – das ent­spricht ei­nem gro­ßen Schul­bus. Zwi­schen den Som­mer­mo­na­ten April und Sep­tem­ber sam­meln sie sich all­jähr­lich in Grup­pen von vie­len hun­dert Tie­ren im Öl- und Gas­feld Al Shaheen in­ner­halb des Ara­bi­schen Golfs – rund 80 Ki­lo­me­ter vor der Nord­küste von Qa­tar.

Un­ter­was­ser-Lounge der Le Cham­plain (c) Po­nant /​ Chris­to­phe Du­gied

Po­nant hatte die Qa­tar-Kreuz­fahr­ten mit der Le Cham­plain be­reits im De­zem­ber 2020 an­ge­kün­digt, war da­mals aber noch da­von aus­ge­gan­gen, dass sie acht Tage dau­ern und auch für aus­län­di­sche Gäste buch­bar sein wer­den. Die Preise soll­ten bei 5.295 US-Dol­lar pro Per­son be­gin­nen. Nun hat sich die Re­gie­rung von Qa­tar aber of­fen­bar für eine „Si­cher­heits­va­ri­ante“ ent­schie­den.

Für Po­nant be­deu­tet das ei­nen wei­te­ren Rück­schlag, nach­dem erst kürz­lich ein ähn­li­ches Pro­jekt in Neu­see­land ge­schei­tert war. Dort hatte zwar das Ge­sund­heits­mi­nis­te­rium spe­zi­elle Kreuz­fahr­ten nur für Ein­woh­ner Neu­see­lands er­laubt, die Ein­wan­de­rungs­be­hörde ver­wei­gerte dann aber 61 Crew-Mit­lie­dern an Bord der Le La­pe­rouse die da­für not­wen­di­gen Visa. Schluss­end­lich kehrte das Schiff wie­der um und das ge­samte Pro­gramm wurde ab­ge­sagt.

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Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
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