Weltpremiere: Carnival Vista im schwimmenden Trockendock

Die Car­ni­val Vista ist in Free­port auf den Ba­ha­mas an­ge­kom­men, um hier auf der Grand Ba­hama Shi­py­ard die drin­gend not­wen­dige Re­pa­ra­tur ih­res Azi­pod-An­triebs­sys­tems durch­füh­ren zu las­sen. Da­bei kommt welt­weit zum ers­ten Mal ein „schwim­men­des Tro­cken­dock“ bei ei­nem Kreuz­fahrt­schiff zum Ein­satz.

In ei­nem spek­ta­ku­lä­ren Ma­nö­ver, das rund zwölf Stun­den dau­erte, wurde die Car­ni­val Vista auf die „Boka Van­guard“ des nie­der­län­di­schen Un­ter­neh­mens Boska­lis ver­la­gert. Das halb-tauch­fä­hige Schwer­trans­port­schiff flu­tete da­bei die Bal­last­was­ser­tanks, um die La­de­flä­che un­ter Was­ser ab­zu­sen­ken.

Dar­auf wurde dann das mehr als 300 Me­ter lange Kreuz­fahrt­schiff von Schlep­pern plat­ziert. Nach dem an­schlie­ßen­den Leer­pum­pen der Tanks hob sich die Car­ni­val Vista mit­samt dem Schwimm­dock wie­der über die Was­ser­ober­flä­che. Vi­deos von Car­ni­val Cruise Line zei­gen die Welt­pre­miere:

Die „Boka Van­guard“ dient nun für zwei Wo­chen als „schwim­men­des Tro­cken­dock“, bis die bei­den Azi­pods der Car­ni­val Vista durch die Ar­bei­ter der Grand Ba­hama Shi­py­ard re­pa­riert sind. Da­bei han­delt es sich um die von Elek­tro­mo­to­ren ab­ge­trie­be­nen Pro­pel­ler des Schiffs, die in ei­ner um 360 Grad dreh­ba­ren Gon­del (eng­lisch „pod“) un­ter dem Rumpf an­ge­bracht sind.

Die un­ge­wöhn­li­che Me­thode wurde not­wen­dig, weil das Tro­cken­dock der Grand Ba­hama Shi­py­ard der­zeit nicht ein­satz­be­reit ist: Als die Oa­sis of the Seas im April 2019 hier zu Gast war, brach ein rie­si­ger Kran in sich zu­sam­men und be­schä­digte da­bei nicht nur das Schiff von Royal Ca­rib­bean, son­dern auch das Dock schwer.

Car­ni­val Vista vor dem schwim­men­den Tro­cken­dock (c) Car­ni­val Cruise Line

Eine Al­ter­na­tive war in ganz Nord­ame­rika nicht zu fin­den, Car­ni­val Cruise Line konnte aber auch nicht war­ten, bis das Dock wie­der ein­satz­be­reit ist. Denn durch die Pro­bleme mit dem Azi­pod-An­trieb wurde die ma­xi­male Rei­se­ge­schwin­dig­keit der Car­ni­val Vista mas­siv re­du­ziert.

Als Folge musste die Ree­de­rei be­reits meh­rere Rei­se­rou­ten vom Hei­mat­ha­fen Gal­ves­ton in Te­xas kom­plett über­ar­bei­ten: Aus den sie­ben­tä­gi­gen wurde acht­tä­gige Kreuz­fahr­ten – und trotz­dem schaffte es das Schiff ge­rade mal zu zwei Hä­fen im na­hen Me­xiko. Kein Zu­stand für eine län­gere Zeit.

Car­ni­val Vista im schwim­men­den Tro­cken­dock (c) Car­ni­val Cruise Line

Bei ei­ner Re­pa­ra­tur in ei­ner eu­ro­päi­schen Werft wäre die Car­ni­val Vista min­des­tens fünf oder sechs Wo­chen aus­ge­fal­len. Durch die Lö­sung mit dem „schwim­men­des Tro­cken­dock“ ent­fal­len nun le­dig­lich drei Kreuz­fahr­ten: Be­reits ab 27. Juli 2019 soll das Schiff wie­der seine ein­wö­chi­gen Ka­ri­bi­k­rou­ten auf­neh­men.

Die Car­ni­val Vista wurde 2016 als ers­tes Ex­em­plar ei­ner neuen Klasse in Dienst ge­stellt und ist mit 133.500 BRZ ei­nes der größ­ten Schiffe in der Car­ni­val-Flotte. Bei Dop­pel­be­le­gung der Ka­bi­nen bie­tet sie Platz für mehr als 3.900 Pas­sa­giere. Die ganz­jäh­ri­gen Kreuz­fahr­ten ab/​bis Gal­ves­ton füh­ren nach Mon­tego Bay (Ja­maika), Ge­orge Town (Grand Cayman) und Co­zu­mel (Me­xiko).

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