Die AIDAperla wird 2020 als erstes Schiff mit Lithium-Ionen-Batterien des norwegischen Spezialisten Corvus Energy ausgestattet. Mit einer Gesamtleistung von 10 Megawatt wird es das bisher größte Batteriesystem sein, das auf einem Passagierschiff zum Einsatz kommt. Ein entsprechender Vertrag wurde soeben unterzeichnet.
Die Aufladung der Batterien wird während der Fahrt durch überschüssige Energie aus den Dieselmotoren (Peak Load Shaving) oder mit Landstrom erfolgen, der derzeit allerdings nur in ganz wenigen Häfen verfügbar ist. Sind die Batterien einmal geladen, kann die AIDAperla dann theoretisch einige Zeit nur mit Strom fahren.
Wie lange, will AIDA Cruises allerdings noch nicht verraten. Das würden erst die Tests zeigen, heißt es. Längere Strecken sind aber wohl eine Illusion. Wahrscheinlicher ist, dass die elektrische Energie zugeschaltet wird – zum Beispiel in den Häfen oder bei verschiedenen Schiffsmanövern. Auch so kann der Verbrauch von fossilem Treibstoff reduziert werden.
Jedenfalls will AIDA Cruises die Erkenntnisse aus dem Pilotbetrieb auf der AIDAperla in die Nutzung von Batteriesystemen an Bord weiterer Kreuzfahrtschiffe einfließen lassen. Im Rahmen seiner „Green Cruising Strategie“ befasst sich AIDA Cruises außerdem mit der Erforschung der CO2-freien Gewinnung von Flüssiggas aus regenerativen Quellen (Projekt „Power to Gas“) und dem Einsatz von Brennstoffzellen.
In Brennstoffzellen sehen die meisten Experten auch die Zukunft einer nachhaltigen Kreuzfahrtindustrie, denn durch die Produktion und die irgendwann fällige Entsorgung fällt die Umweltbilanz von riesigen Batteriesystemen alles andere als gut aus – und wie bei den Elektroautos bleibt die Reichweite immer ein Problem.