Hurtigruten fährt künftig mit Biogas aus Fischabfällen

Hur­tig­ru­ten hat ei­nen mehr­jäh­ri­gen Ver­trag mit dem nor­we­gi­schen Un­ter­neh­men Bio­kraft zur Lie­fe­rung von kli­ma­neu­tra­lem flüs­si­gem Bio­gas (LBG) un­ter­zeich­net. Die tra­di­ti­ons­rei­chen Post­schiffe wer­den so­mit schon ab 2020 mit dem um­welt­freund­li­chen Treib­stoff aus to­tem Fisch und an­de­ren or­ga­ni­schen Ab­fäl­len in See ste­chen.

Der Ver­trag hat eine Lauf­zeit von sie­ben­ein­halb Jah­ren und be­inhal­tet die fast täg­li­che Lie­fe­rung von Bio­gas aus or­ga­ni­schen Ab­fäl­len an Hur­tig­ru­ten. Die Schiffe der nor­we­gi­schen Ree­de­rei sind so­mit die welt­weit ers­ten, die mit fos­sil­freiem Bio­gas un­ter­wegs sein wer­den.

Bio­kraft-Fa­brik in Skogn (c) Bio­kraft

Bis 2021 will der welt­weit füh­rende An­bie­ter nach­hal­ti­ger Ex­pe­di­ti­ons-See­rei­sen den kon­ven­tio­nel­len An­trieb auf min­des­tens sechs Schif­fen durch gas­be­trie­bene Mo­to­ren und Bat­te­rie­packs er­set­zen. Die Hy­brid­schiffe fah­ren dann mit ei­ner Kom­bi­na­tion aus sau­be­rem Strom, Flüs­sig­erd­gas (LNG) und Bio­gas (LBG).

Flüs­si­ges Bio­gas gilt als der­zeit um­welt­freund­lichs­ter ver­füg­ba­rer Kraft­stoff und wird be­reits in klei­nem Um­fang im Ver­kehrs­sek­tor – ins­be­son­dere in Bus­sen – ein­ge­setzt. Nor­we­gen ver­fügt über eine große Fi­sche­rei- und Forst­wirt­schaft, die kon­stante Men­gen an or­ga­ni­schen Ab­fäl­len lie­fert. Hier liegt die ein­zig­ar­tige Chance, bei der Bio­gas­pro­duk­tion welt­weit füh­rend zu wer­den.

MS Ri­chard With (c) Hur­tig­ru­ten

„Was für an­dere ein Pro­blem ist, se­hen wir als Res­source und Lö­sung. Wäh­rend an­dere Be­trei­ber mit bil­li­gem, um­welt­schäd­li­chem Schweröl fah­ren, wer­den un­sere Schiffe buch­stäb­lich von der Na­tur an­ge­trie­ben. Wir wün­schen uns, dass auch an­dere Kreuz­fahrt­un­ter­neh­men nach­zie­hen”, sagt CEO Da­niel Skjel­dam.

In Bio­gas­an­la­gen wer­den die Bio­ab­fälle zu­nächst mit Wärme be­han­delt, was den Ab­bau durch Bak­te­rien er­leich­tert. In den Bio­re­ak­to­ren fin­det ein kon­trol­lier­ter Zer­set­zungs­pro­zess statt, der Bio­gas frei­setzt. Die­ses wird ge­rei­nigt und ge­kühlt, bis es flüs­sig wird.

Wäh­rend des Pro­zes­ses fal­len zu­dem nähr­stoff­rei­che Ab­fall­stoffe an, die als Feld­dün­ger ver­wen­det wer­den kön­nen. Flüs­si­ges Bio­gas (LBG) kann in den­sel­ben Tanks und mit den­sel­ben Mo­to­ren wie Flüs­sig­erd­gas (LNG) ge­mischt und ver­wen­det wer­den, wo­bei die vor­han­dene In­fra­struk­tur und Tech­no­lo­gie ge­nutzt wird.

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