Aranui 5: Einsatz für gefährdete Vögel auf den Marquesas

Je­dem Be­trach­ter, der sich die Mar­que­sas-In­seln auf ei­ner Land­karte an­schaut, fällt so­fort die ab­ge­schie­dene Lage der In­sel­gruppe im Süd­pa­zi­fik auf. Die Gäste der Ara­nui 5 kön­nen sich da­von über­zeu­gen, wie sich Ara­nui Crui­ses für den Schutz der ge­fähr­de­ten ein­hei­mi­schen Vö­gel ein­setzt.

Keine an­de­ren In­seln auf der gan­zen Welt lie­gen so weit von ih­ren um­lie­gen­den Kon­ti­nen­ten ent­fernt. Man könnte da­her mei­nen, die Na­tur der Mar­que­sas müsste heute noch ge­nau so aus­se­hen wie vor Jahr­hun­der­ten – höchs­tens be­ein­flusst durch Jagd­ak­ti­vi­tä­ten ih­rer Be­woh­ner.

Doch ge­nau das Ge­gen­teil ist der Fall: Die von au­ßen ein­ge­brach­ten, frem­den Tier­ar­ten – vor al­lem un­ge­plant ein­ge­führte Schäd­linge wie die po­ly­ne­si­sche Ratte so­wie die Haus­ratte – ha­ben im Laufe der Zeit die Fauna der Mar­que­sas stark ver­än­dert und lei­der auch ihre Viel­falt re­du­ziert.

Um ein wei­te­res Aus­ster­ben ein­hei­mi­scher Ar­ten zu ver­hin­dern, gibt es Or­ga­ni­sa­tio­nen wie den po­ly­ne­si­schen Ver­ein „Manu“, der sich für den Er­halt und Schutz der po­ly­ne­si­schen Vö­gel ein­setzt. Ara­nui Crui­ses un­ter­stützt ihn bei der wich­ti­gen Ar­beit, ge­fähr­dete Vö­gel zu schüt­zen.

Ul­tra­ma­rin­lori (c) SOP Manu /​ Ben­ja­min Ignace

Pas­send zum Ziel des Ver­eins, be­deu­tet der Name „Manu“ in der ta­hitia­ni­schen Spra­che so viel wie „Vo­gel“. Ge­grün­det wurde die Non-Pro­fit-Or­ga­ni­sa­tion im Jahr 1990. Seit­her ver­sucht sie, die wild­le­ben­den po­ly­ne­si­schen Vö­gel und ihre Ha­bi­tate zu schüt­zen, ei­nen Bei­trag zur Er­for­schung die­ser Ar­ten zu leis­ten so­wie die öf­fent­li­che Wahr­neh­mung des The­mas zu stär­ken.

Ak­tu­ell ver­folgt „Manu“ zwei Pro­jekte auf den Mar­que­sas-In­seln. Das erste trägt den Na­men „Bio­se­cu­ring Ua Huka“ und dient dazu, die letzte noch rat­ten­freie In­sel Ua Huka durch die Aus­bil­dung und den Ein­satz von Fal­len­stel­lern vor ei­nem Be­fall der Na­ge­tiere zu schüt­zen. Denn die­ser würde das un­wei­ger­li­che Aus­ster­ben zweier en­de­mi­scher Vo­gel­ar­ten – des Ul­tra­ma­rin­lo­ris und des Iphis-Flie­gen­schnäp­pers – mit sich brin­gen.

Vor al­lem im Ha­fen­ge­biet sor­gen Rat­ten­wäch­ter mit spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Rat­ten-Auf­spür­hun­den da­für, dass kei­nes der Na­ge­tiere auf die In­sel ge­lan­gen kann. Da­bei wur­den die Hunde ähn­lich wie Dro­gen­spür­hunde aus­ge­bil­det – mit dem Un­ter­schied, dass sie in die­sem Fall auf den Ge­ruch der Rat­ten kon­di­tio­niert wur­den und diese zu­ver­läs­sig er­schnüf­feln kön­nen.

Das zweite Pro­jekt dreht sich um den Schutz des Fatu Hiva Mon­arch, des­sen An­zahl auf sei­ner na­mens­ge­ben­den Hei­mat­in­sel seit den 1980er-Jah­ren auf we­ni­ger als 50 Ex­em­plare ge­sun­ken ist. Al­lein seit 2006 war ein Rück­gang von 200 Ex­em­pla­ren zu ver­zeich­nen. Auch hier liegt der Haupt­grund bei der Aus­brei­tung der Haus­ratte auf der In­sel – dicht ge­folgt vom Jagd­ver­hal­ten ver­wil­der­ter Haus­kat­zen.

Doch durch den Ein­satz von „Manu“ zur ef­fi­zi­en­ten Kon­trolle der Rat­ten­po­pu­la­tion und die Ein­rich­tung spe­zi­ell über­wach­ter Vo­gel­schutz­ge­biete be­steht eine kleine Hoff­nung für den Fatu Hiva Mon­arch. Im­mer­hin ist seine An­zahl in­ner­halb von acht Jah­ren wie­der um 26 Ex­em­plare ge­stie­gen.

Die Hoff­nung, das Aus­ster­ben die­ser ein­zig­ar­ti­gen Vo­gel­art noch ver­hin­dern zu kön­nen, ist haupt­säch­lich „Manu“ und sei­ner en­ga­gier­ten Ar­beit zu ver­dan­ken. Al­ler­dings ist der Kampf um die Er­hal­tung des Fatu Hiva Mon­archs noch lange nicht ge­won­nen, da­her kön­nen in­ter­es­sierte Tier­freunde den Ver­ein fi­nan­zi­ell un­ter­stüt­zen.

Fatu Hiva /​ Mar­que­sas (c) V Is­lands Mar­ke­ting

Ge­rade die Vo­gel­welt sticht in der eher klei­nen Fauna der Ma­que­sas her­vor und ist da­her umso schüt­zens­wer­ter. Ne­ben dem Ul­tramrin­lori und dem Iphis-Flie­gen­schnäp­per sind auch en­de­mi­sche Vö­gel wie die Mar­que­sas-Frucht­taube, der Nord­mar­que­sas-Rohr­sän­ger oder der Mar­que­sas-Eis­vo­gel eine ab­so­lute Be­rei­che­rung für ihre klei­nen Hei­mat­in­seln und op­tisch ebenso ein­zig­ar­tig wie ihre Um­ge­bung.

Ei­nen si­cher nicht ge­rin­gen Teil ih­rer Wir­kung ver­dankt die Na­tur der Mar­que­sas auch dem cha­rak­te­ris­ti­schen Ge­sang ih­rer ge­fie­der­ten Be­woh­ner – und der sollte kei­nes­falls ver­stum­men.

www.aranui.com/de

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