Aranui 5 besucht die kleine Austral-Insel Rapa Iti

Die Ara­nui 5 hat im Rah­men ei­ner be­son­de­ren Reise im Sep­tem­ber 2021, die un­ter an­de­rem auch nach Mau­piti und zum Tu­a­motu-Ar­chi­pel ge­führt hat, die ab­ge­le­gene kleine Aus­tral-In­sel Rapa Iti be­sucht.

In Be­zug auf ihre Größe, fällt es nicht ge­rade schwer, die Aus­tral-In­seln mit­ten im süd­li­chen Pa­zi­fi­schen Ozean zu über­se­hen. Die größte der sie­ben In­seln, und gleich­zei­tig de­ren Haupt­in­sel ist Tu­buai, die ge­rade ein­mal 45 Qua­drat­ki­lo­me­ter misst. Die bei­den In­seln Ilôts Ma­ria und Ma­ro­tiri sind über­haupt nicht be­wohnt, die rest­li­chen fünf In­seln Tu­buai, Ri­mat­ara, Ru­rutu, Rai­va­vae und Rapa Iti kom­men zu­sam­men auf eine Ge­samt­zahl von nicht ein­mal 7000 Ein­woh­nern.

Doch die Aus­tral-In­seln ver­die­nen es nicht, über­se­hen zu wer­den, ganz im Ge­gen­teil sind sie in vie­ler­lei Hin­sicht be­mer­kens­wert. So ver­sam­meln sich vor der zer­klüf­te­ten In­sel Ru­rutu bei­spiels­weise je­des Jahr Bu­ckel­wale, um sich zu paa­ren und ihre Jun­gen groß­zu­zie­hen, wäh­rend die Haupt­in­sel Tu­buai auf­grund ih­rer lan­gen wei­ßen Sand­strände und sei­ner pa­ra­die­si­schen Ve­ge­ta­tion den Bei­na­men „Bora Bora der Aus­tral-In­seln“ er­wor­ben hat.

Aber auch Rapa Iti, die be­wohnte Aus­tral-In­sel, die mit ge­rade ein­mal 515 Ein­woh­nern die ge­ringste Ein­woh­ner­zahl hat, birgt viel mehr Über­ra­schun­gen, als es auf den ers­ten Blick scheint, und das trotz oder viel­leicht ge­rade we­gen ih­rer Ab­ge­schie­den­heit.

Diese Ab­ge­schie­den­heit ist im Fall von Rapa Iti mehr als au­gen­schein­lich, denn die nächst­ge­le­gene Nach­bar­insel ist Rai­va­vae, wo­bei nächst­ge­le­gen re­la­tiv ist und hier 537 km ent­fernt meint. Als nächst­ge­le­ge­nes Fest­land in süd­li­cher Rich­tung war­tet so­gar erst die Ant­ark­tis, nach ei­ner Stre­cke von 8200 km Was­ser.

Der ab­ge­le­ge­nen Po­si­tion Rapa Itis ist es ver­mut­lich auch ge­schul­det, dass die Be­woh­ner eine ei­gene Spra­che na­mens „reo rapa“ ent­wi­ckelt ha­ben, die sich von al­len Spra­chen der rest­li­chen Aus­tral-In­seln un­ter­schei­det.

Eben­falls der Ka­te­go­rie Spra­che ent­springt eine wei­tere Be­son­der­heit von Rapa Iti, näm­lich die Na­mens­gleich­heit mit der be­rühm­ten Os­ter­in­sel, die von ih­ren Ein­woh­nern in Lan­des­spra­che „Rapa Nui“ ge­nannt wird. Die Be­zeich­nun­gen be­deu­ten so viel wie „Klein-Rapa“ für Rapa Iti und „Groß-Rapa“ für Rapa Nui. Diese Na­mens­gleich­heit ist kein Zu­fall, denn ob­wohl die Os­ter­in­sel fast 3500 Ki­lo­me­ter ent­fernt liegt, be­sa­gen alte Le­gen­den, dass sie erst­ma­lig von den frü­he­ren Be­woh­nern Rapa Itis be­sie­delt wurde, die als ge­fürch­tete und un­er­schro­ckene Krie­ger gal­ten.

Doch Rapa Iti un­ter­schei­det sich nicht nur sprach­lich von den an­de­ren Aus­tral-In­seln, son­dern auch hin­sicht­lich des Kli­mas. Die Tem­pe­ra­tu­ren sind zwar auf al­len Aus­tral-In­seln et­was küh­ler als auf den nörd­li­che­ren In­seln Fran­zö­sisch-Po­ly­ne­si­ens, aber Rapa Iti sticht als süd­lichste Aus­tral-In­sel mit ei­ner Jah­res­durch­schnitts­tem­pe­ra­tur von 20, 9 Grad Cel­sius auch in die­ser Be­zie­hung deut­lich her­vor.

Au­ßer­dem fal­len im Lauf ei­nes Jah­res ganze 2653 Mil­li­me­ter Nie­der­schlag. Diese kli­ma­ti­schen Um­stände sor­gen da­für, dass auf Rapa Iti un­ter an­de­rem Äp­fel, Bir­nen und Nek­ta­ri­nen ge­dei­hen und ma­chen aus der In­sel ei­nen sub­tro­pi­schen Obst­gar­ten.

Die Bio­di­ver­si­tät der Ve­ge­ta­tion Rapa Itis stellt die der meis­ten tro­pi­schen In­seln in den Schat­ten und weist be­züg­lich der alt­hei­mi­schen Pflan­zen er­staun­li­che Par­al­le­len zum viel wei­ter west­lich ge­le­ge­nen Neu­see­land auf. Diese enorme Ar­ten­viel­falt be­schränkt sich aber nicht nur auf das Land, auch die Ge­wäs­ser um die In­sel sind ein ab­so­lu­ter Hot­spot der Bio­di­ver­si­tät.

So sind in Papa Iti 112 der in ganz Fran­zö­sisch-Po­ly­ne­sien be­kann­ten 170 Ko­ral­len­ar­ten, 250 Ar­ten von Weich­tie­ren und 383 Ar­ten von Küs­ten­fi­schen be­hei­ma­tet. Da­mit diese Ar­ten­viel­falt ge­wahrt bleibt, hal­ten sich die rund 500 Be­woh­ner streng daran, nur in sechs der zwölf In­sel­buch­ten zu fi­schen.

Im Zuge ih­rer ein­zi­gen Aus­tral-In­sel-Tour im Jahr 2021 hat die Ara­nui 5 auch Rapa Iti an­ge­steu­ert und in­ter­es­sier­ten Pas­sa­gie­ren da­mit die Chance ge­ge­ben, ei­nen Fuß auf Land zu set­zen, das auch in un­se­rer mo­der­nen Zeit tat­säch­lich noch kaum von Rei­sen­den be­sucht wurde. Nä­her an das Ge­fühl der al­ten Ent­de­cker und See­fah­rer wird man wohl mit kaum ei­ner an­de­ren Kreuz­fahrt kom­men.

www.aranui.com

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