Karibik: Norwegian Epic zerstört ein Pier in San Juan

Up­date /​ 15. Fe­bruar 2019: Der Alp­traum für die Pas­sa­giere der Nor­we­gian Epic ging auch nach dem Zwi­schen­fall auf Pu­erto Rico wei­ter: Das Schiff konnte zwar San Juan wie­der ver­las­sen, musste mit Great Stir­rup Cay auf den Ba­ha­mas aber auch den letz­ten Stopp der Kreuz­fahrt strei­chen. Dann er­fuh­ren die Pas­sa­giere auch noch, dass die Nor­we­gian Epic nicht wie ge­plant am Sams­tag-Mor­gen, son­dern erst am spä­ten Abend ge­gen 20 Uhr nach Port Ca­na­ve­ral zu­rück­keh­ren werde. Viele wer­den da­durch ihre Flüge nach Hause ver­pas­sen. Auch die fol­gende Kreuz­fahrt ist be­trof­fen: Sie wird statt am Sams­tag erst am Mon­tag be­gin­nen und auf ei­ner ver­kürz­ten Route nur zwei statt vier Hä­fen an­lau­fen.

Die Nor­we­gian Epic er­lebt der­zeit eine ra­ben­schwarze Wo­che: Zu­erst muss­ten we­gen ei­nes Ma­schi­nen­scha­dens zwei Hä­fen der ein­wö­chi­gen Ka­ri­bik-Kreuz­fahrt ge­stri­chen wer­den – und dann krachte das Schiff auch noch ge­gen das Pier im Ha­fen von San Juan.

Die Pan­nen- und Plei­ten-Se­rie be­gann am 11. Fe­bruar 2019, als eine Ma­schine der Nor­we­gian Epic aus­fiel. Mög­li­cher­weise wa­ren es auch zwei. Je­den­falls er­reichte das Schiff da­nach nur noch eine Ge­schwin­dig­keit von rund 11 Kno­ten, was für den Fahr­plan viel zu we­nig war. Dar­auf­hin wur­den die ge­plan­ten Stopps auf Tor­tola am 12. Fe­bruar und auf St. Tho­mas am 13. Fe­bruar ge­stri­chen. Statt­des­sen fuhr das Schiff ganz lang­sam nach San Juan auf Pu­erto Rico, um dort die not­wen­di­gen Re­pa­ra­tu­ren durch­zu­füh­ren.

Wäh­rend des An­dock-Ma­nö­vers im Ha­fen von San Juan am Nach­mit­tag des 12. Fe­bruar 2019 ge­riet die Nor­we­gian Epic aber trotz der Hilfe durch zwei Schlepp­boote kurz­zei­tig au­ßer Kon­trolle und rammte das Pier. Pas­sa­giere an Bord und Be­ob­ach­ter an Land hiel­ten den Vor­fall in Vi­deos fest und ver­öf­fent­lich­ten diese in den so­zia­len Netz­wer­ken.

Laut ei­ner of­fi­zi­el­len Mit­tei­lung von Nor­we­gian Cruise Line soll der starke Wind in der Bucht das Schiff zum Pier ge­drückt ha­ben. Zwei An­le­ge­stel­len wur­den da­bei je­den­falls voll­stän­dig zer­stört und ver­san­ken im Was­ser – die dritte wurde knapp ver­fehlt. Ver­letzt wurde zum Glück nie­mand. Auch die Nor­we­gian Epic dürfte nur ein paar häss­li­che Del­len und Krat­zer am Rumpf da­von­ge­tra­gen ha­ben. Das Pier ist nun aber de­fi­ni­tiv in kei­nem gu­ten Zu­stand.

Die Nor­we­gian Epic wurde im Jahr 2010 in Dienst ge­stellt und bie­tet bei ei­ner Größe von knapp 156.000 BRZ Platz für 4.100 Pas­sa­giere bei Dop­pel­be­le­gung der Ka­bi­nen. Ihre ak­tu­elle Ka­ri­bik-Kreuz­fahrt be­gann am 9. Fe­bruar 2019 in Port Ca­na­ve­ral und sollte in sie­ben Ta­gen nach Tor­tola, St. Tho­mas und Great Stir­rup Cay auf den Ba­ha­mas füh­ren, ehe sie am 15. Fe­bruar wie­der in Flo­rida en­det.

Nor­we­gian Cruise Line musste erst im No­vem­ber 2018 eine Ka­ri­bik-Kreuz­fahrt der Nor­we­gian Jade we­gen Ma­schi­nen­pro­ble­men in San Juan ab­bre­chen. Die Pas­sa­giere wur­den an­schlie­ßend mit Char­ter­flü­gen zu­rück in den Aus­gangs­ha­fen in Mi­ami ge­bracht. Aus dem sel­ben Grund ging vor mehr als ei­nem Jahr auch eine Kreuz­fahrt der Nor­we­gian Gem vor­zei­tig auf Bar­ba­dos zu Ende.

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