Die MSC Armonia hat am Dienstag, 10. April, beim Anlegen im Hafen von Roatán (Honduras) das Pier gerammt und schwer beschädigt. Das Schiff erlitt dabei einige Schrammen, Verletzte gab es aber nach Angaben der Reederei weder unter den Passagieren noch unter den Crew-Mitgliedern.
Im Internet kursieren bereits mehrere Videos von dem Zwischenfall. Darauf ist zu sehen, dass die MSC Armonia gegen 9 Uhr Ortszeit mit viel zu hoher Geschwindigkeit in einem viel zu spitzen Winkel auf das Pier zufährt. Offenbar versuchte der Kapitän noch, beide Anker zu werfen, um so den Aufprall zu mindern. Verhindern ließ er sich aber nicht mehr.
Für das Schiff endete die Kollision allerdings relativ glimpflich: Die Videos zeigen, dass die MSC Armonia mit einigen tiefen Schrammen am Bug davonkam. Sie legte kurz darauf am unbeschädigten Teil des Piers an, sodass die Passagiere nach einer kurzen Verzögerung wie geplant zu ihren Landausflügen aufbrechen konnten.
Zur Ursache des Unfalls ist derzeit noch nichts bekannt. Möglich ist sowohl ein Fehler der Crew als auch ein technisches Gebrechen. Laut einer Aussendung von MSC Cruises wurde die MSC Armonia jedenfalls nach einer Untersuchung durch die Behörden und einigen kleineren Reparaturen für die Weiterfahrt freigegeben. So verließ das Schiff schließlich um 14 Uhr Ortszeit plangemäß Roatán und machte sich auf den Weg nach Belize.
Die MSC Armonia befindet sich aktuell auf einer 14-tägigen Kreuzfahrt ab/bis Havanna, die am 14. April zu Ende geht. Laut einer Mitteilung von MSC Cruises kann sie diese wie geplant fortsetzen – und auch in den nächsten Wochen müssen keine Reisen abgesagt werden.
Die Reparaturen am Pier dürften hingegen etwas länger dauern. Amerikanische Medien berichten, dass die Liberty of the Seas von Royal Caribbean und die Norwegian Getaway ihre für die nächsten Tage geplanten Besuche in Roatán sicherheitshalber abgesagt haben. Beide fahren stattdessen nach Belize. Nicht betroffen sind die Schiffe der verschiedenen Marken aus dem Carnival-Konzern, denn diese nutzen mit Mahogany Bay einen anderen Hafen der Insel.