Hat die MS Eurodam eine Gruppe Buckelwale „übersehen“?

Die Na­tio­nal Ocea­nic & At­mo­sphe­ric As­so­cia­tion (NOAA) hat eine Un­ter­su­chung ein­ge­lei­tet, nach­dem die MS Eu­ro­dam von Hol­land Ame­rica Line vor der Küste Alas­kas „mög­li­cher­weise Kon­takt mit ei­ner Gruppe von Bu­ckel­wa­len“ hatte. Laut ei­nem Be­richt von Fox News wurde das Schiff ver­gan­gene Wo­che mit den Wa­len in un­mit­tel­ba­rer Nähe ge­filmt.

In ei­nem der Vi­deo­clips, die in den so­zia­len Me­dien ge­pos­tet wur­den, ist zu se­hen, wie die MS Eu­ro­dam kurz vor der An­kunft in Ju­neau an meh­re­ren Bu­ckel­wa­len vor­bei­fährt. Der Ver­fas­ser des Vi­deos be­haup­tet da­bei, das Schiff sei vor der Po­si­tion der Säu­ge­tiere ge­warnt wor­den, habe aber trotz­dem sei­nen Kurs nicht ge­än­dert.

Da­bei sind die Richt­li­nien und Vor­schrif­ten der NOAA streng: Schiffe dür­fen sich Bu­ckel­wa­len nicht mehr als 90 Me­ter nä­hern und müs­sen bei ei­ner Sich­tung eine „lang­same, si­chere Ge­schwin­dig­keit“ wäh­len, um die Mee­res­be­woh­ner nicht zu stö­ren. Wenn sich ein Wal nä­hert, müs­sen die Schiffe zu­dem „die Mo­to­ren in den Leer­lauf schal­ten und den Wal pas­sie­ren las­sen“.

Tat­säch­lich geht aus den Vi­deos nicht her­vor, wie schnell die MS Eu­ro­dam un­ter­wegs war und wie nahe sie den Bu­ckel­wa­len kam. Hol­land Ame­rica Line be­tont in ei­ner of­fi­zi­el­len Stel­lung­nahme, dass der Ka­pi­tän der MS Eu­ro­dam den Kurs sehr wohl ge­än­dert habe, um den Wa­len aus­zu­wei­chen. Trotz­dem habe man eine Über­prü­fung des Vor­falls in die Wege ge­lei­tet.

„Am 24. Juni um 6:40 Uhr war die MS Eu­ro­dam auf dem Weg nach Ju­neau und ver­lang­samte die Fahrt, um ei­nen Pi­lo­ten ab­zu­ho­len, als die Brü­cken­wa­che eine Gruppe von Bu­ckel­wa­len be­ob­ach­tete, die sich vor dem Ha­fen­bo­gen in der Nähe von King­s­mill Point be­weg­ten. Ein nahe ge­le­ge­nes Schiff alar­mierte die Brü­cke. Der Ka­pi­tän än­derte den Kurs nach den Vor­ga­ben um 10 Grad, um mehr Ab­stand zwi­schen dem Schiff und den Wa­len zu schaf­fen“, heißt es in der Stel­lung­nahme.

Zu­letzt ge­riet Hol­land Ame­rica Line im Jahr 2016 im Zu­sam­men­hang mit Wa­len in die Schlag­zei­len. Ein Finn­wal war da­mals mit der MS Za­an­dam kol­li­diert und steckte noch am Bug fest, als das Schiff in den Ha­fen von Se­ward in Alaska ein­lief. Die NOAA lei­tete eine Un­ter­su­chung ein, konnte je­doch nicht mehr fest­stell­ten, ob der Wal noch lebte oder be­reits tot war, als er am Bug lan­dete. Hol­land Ame­rica Line blieb so­mit eine Strafe er­spart.

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