Im Kreuzfahrthafen von St. John’s auf der Karibikinsel Antigua wurde der Bau eines neuen, fünften Piers abgeschlossen. Dank des 30 Millionen US-Dollar teuren Projekts können hier künftig auch die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt – die Oasis-Klasse von Royal Caribbean – mit mehr als 6.000 Passagieren anlegen.
Das fünfte Pier ist Teil einer 2019 unterzeichneten Vereinbarung zwischen der Regierung von Antigua und der Global Ports Holding. Das Unternehmen mit Sitz in London hat damit den Betrieb des Kreuzfahrthafens in St. John’s für die nächsten 30 Jahre übernommen und das Portfolio auf 14 Häfen rund um die Welt erweitert – von Singapur über Barcelona bis zu den Bahamas.
Die Vereinbarung sieht Investitionen in der Höhe von insgesamt 80 Millionen US-Dollar vor. Neben den 30 Millionen US-Dollar für das neue Pier entfallen dabei 21 Millionen US-Dollar auf die Übernahme von Schulden, die Antigua für bisherige Verbesserungen im Hafen gemacht hat.
Darüber hinaus sind 25 Millionen US-Dollar für die Renovierung des Heritage Mall Shopping Complex und für neue Shops und Gastronomiebetriebe vorgesehen, die nun auf einer Fläche von 5.000 Quadratmetern rund um das neue Pier errichtet werden sollen. Nicht zuletzt wird die Global Ports Holding junge Einwohner der Insel mit fünf Millionen US-Dollar bei der Gründung eigener Unternehmen in der Tourismusbranche unterstützen.
Wie Dona Regis-Prosper, General Manager des Antigua Cruise Port, gegenüber „Cruise Industry News“ erklärt, sei das Interesse der Kreuzfahrtlinien mit der Fertigstellung des neuen Liegeplatzes deutlich gestiegen: „Wir erhalten bereits mehr Buchungen als bisher – auch von Royal Caribbean, das sehr daran interessiert ist, die Schiffe der Oasis Class nach Antigua zu bringen“.
Ziel der Regierung sei es, dass ab 2023 auch Kreuzfahrten auf Antigua beginnen und enden. Das Interesse mehrerer großer Reederei sei geweckt, so Regis-Prosper. Aktuell hofft Antigua zwischen Oktober und Dezember 2021 auf rund 285.000 Kreuzfahrt-Passagiere, wenn der Betrieb in den USA wieder rechtzeitig aufgenommen wird. Vor der Corona-Krise waren es rund 800.000 pro Jahr.