Letzter Akt: MV Columbus wird nun in Indien verschrottet

Die MV Co­lum­bus hat ihre letzte Reise ab­sol­viert: Wie lo­kale Me­dien be­rich­ten, ist das ehe­ma­lige Schiff von Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges (CMV) un­ter dem neuen Na­men „MV Co­lus“ zur Ver­schrot­tung in ei­ner der Ab­wrack­werf­ten in Alang im in­di­schen Bun­des­staat Gu­ja­rat ein­ge­trof­fen.

Nach der Pleite von CMV hatte der In­sol­venz­ver­wal­ter im Herbst 2020 alle fünf Schiffe der bri­ti­schen Ree­de­rei ver­stei­gern las­sen – die MS Vasco da Gama (Bau­jahr 1983), die MV Co­lum­bus (Bau­jahr 1989), die MS As­tor (Bau­jahr 1987), die MS Ma­gel­lan (Bau­jahr 1985) und die MS Marco Polo (Bau­jahr 1965).

MS Ma­gel­lan (c) Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges

Die MV Co­lum­bus ging da­mals um 5,3 Mil­lio­nen US-Dol­lar an die grie­chisch-zy­prio­ti­sche Fähr­ge­sell­schaft Sea­jets, die mit der MS Ma­gel­lan noch ein zwei­tes CMV-Schiff er­stei­gerte. Die MS Ma­gel­lan lan­dete be­reits im Jän­ner 2021 in Alang, von der MV Co­lum­bus war aber seit­her nichts mehr zu hö­ren. Erst jetzt wurde be­kannt, dass Sea­jets in der Zwi­schen­zeit auch die­sen Oce­an­li­ner zur Ver­schrot­tung ver­kauft hatte.

So­mit steht nun fest, dass von den fünf ehe­ma­li­gen CMV-Schif­fen nur das jüngste über­lebt hat: Ein­zig die von Mys­tic In­vest er­stei­gerte MS Vasco da Gama wird auch wei­ter­hin als Kreuz­fahrt­schiff ein­ge­setzt und soll schon bald ihr De­büt für die deut­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nicko crui­ses fei­ern. Die MS As­tor wurde im tür­ki­schen Ali­aga ver­schrot­tet, wäh­rend die MS Marco Polo wie die MS Ma­gel­lan nach Alang ka­men.

MS As­tor (c) Tran­sO­cean Kreuz­fahr­ten

Hier wa­ren in den drei Mo­na­ten zwi­schen No­vem­ber 2020 und Jän­ner 2021 gleich sechs Kreuz­fahrt­schiffe zur Ver­schrot­tung ein­ge­trof­fen. Seit­her herrschte aber Flaute in Alang, die erst jetzt durch die An­kunft der MV Co­lum­bus be­en­det wurde. Dass in ab­seh­ba­rer Zeit noch wei­tere Kreuz­fahrt­schiffe fol­gen wer­den, ist al­ler­dings eher un­wahr­schein­lich.

Die MV Co­lum­bus hatte eine Größe von 63.800 BRZ und ver­fügte über 801 Ka­bi­nen (da­von 64 mit Bal­kon) für bis zu 1.856 Pas­sa­giere. Das Schiff wurde auf der Werft Chan­tiers de l’Atlantique in Saint-Na­zaire als „Sit­mar Fair­Ma­jesty“ für die Ree­de­rei Sit­mar ge­baut, aber noch vor ih­rer ers­ten Kreuz­fahrt im Jahr 1989 von P&O Prin­cess Crui­ses ge­kauft und in „Star Prin­cess“ um­be­nannt.

MS Marco Polo (c) Tran­sO­cean Kreuz­fahr­ten

Nach ei­nem Um­bau er­hielt sie 1997 schließ­lich den Na­men „Ar­ca­dia“. Ab 2003 war das Schiff als „Ocean Vil­lage“ für die gleich­na­mige Car­ni­val-Marke un­ter­wegs, ehe es 2010 an P&O Crui­ses Aus­tra­lia über­ge­ben und in „Pa­ci­fic Pearl“ um­be­nannt wurde. Die Über­nahme durch Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges und die Um­be­nen­nung in „Co­lum­bus“ er­folg­ten im Jahr 2017.

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