Ein weiteres klassisches Kreuzfahrtschiff wird verschrottet

Nach ei­ner län­ge­ren Pause ist wie­der ein Kreuz­fahrt­schiff be­reit zur Ver­schrot­tung. Laut ei­nem Be­richt von „Cruise In­dus­try News“ wurde die ehe­ma­lige MS Bou­dicca der bri­ti­schen Ree­de­rei Fred Ol­sen Cruise Li­nes in der Ab­wrack­werft im tür­ki­schen Ali­aga auf den Strand ge­setzt.

Fred Ol­sen Cruise Li­nes hatte die MS Bou­dicca ge­mein­sam mit der MS Black Watch im Sep­tem­ber 2020 an ein nicht ge­nann­tes Un­ter­neh­men ver­kauft. In­si­der be­fürch­te­ten, dass sie ob ih­res ho­hen Al­ters ver­schrot­tet wer­den. Doch die bri­ti­sche Ree­de­rei ver­si­cherte, dass die bei­den Schiffs­klas­si­ker in die Tür­kei über­sie­deln und dort als schwim­mende Un­ter­künfte ein „zwei­tes Le­ben“ er­hal­ten sol­len.

„Die Black Watch und die Bou­dicca ha­ben wäh­rend ih­rer Zeit bei uns sehr gute Dienste ge­leis­tet. Wir wis­sen, dass ihre neuen Be­sit­zer ge­nauso stolz auf sie sein wer­den wie wir. Wir freuen uns sehr, dass sie zu­sam­men blei­ben und auch in Zu­kunft ge­nutzt und ge­liebt wer­den“, er­klärte Fred Ol­sen Cruise Li­nes da­mals in ei­ner Aus­sendung.

MS Black Watch (c) Fred Ol­sen Cruise Li­nes

Die Pläne für ein „zwei­tes Le­ben“ sind je­den­falls ge­schei­tert, wie das kurze You­tube-Vi­deo von der trau­ri­gen Stran­dung der MS Bou­dicca nach ei­ner 42-jäh­ri­gen Kar­riere auf ho­her See zeigt. Die Zu­kunft der MS Black Watch bleibt in­des un­be­kannt – eine bal­dige Ver­schrot­tung dürfte aber eben­falls wahr­schein­lich sein.

Die MS Bou­dicca wurde 1973 als „Royal Vi­king Sky“ für die Royal Vi­king Line ge­baut. Be­vor sie 2005 zu Fred Ol­sen kam, war sie für ver­schie­denste Ree­de­reien in Eu­ropa, Nord­ame­rika und Asien un­ter­wegs – dar­un­ter Nor­we­gian Cruise Line, Prin­cess Crui­ses und Star Crui­ses. Das Schiff hatte eine Größe von 28.300 BRZ und bot Platz für 880 Pas­sa­giere und 329 Be­sat­zungs­mit­glie­der.

MS Bo­rea­lis (c) Fred Ol­sen

Fred Ol­sen hat die MS Bou­dicca und die noch­mals um ein Jahr äl­tere, aber fast gleich große MS Black Watch üb­ri­gens durch zwei jün­gere Schiffe von Hol­land Ame­rica Line er­setzt: Die MS Rot­ter­dam (Bau­jahr 1997) und die MS Ams­ter­dam (Bau­jahr 2000) sol­len in die­sem Som­mer als „MS Bo­lette“ und „MS Bo­rea­lis“ erst­mals für die Ree­de­rei in See ste­chen. Die Flotte be­steht au­ßer­dem aus der MS Bal­mo­ral (1988) und der MS Brae­mar (1993).

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