Diamond Princess: Japanischer Lotse stirbt nach Sturz ins Meer

Tra­gi­scher Zwi­schen­fall auf der Dia­mond Prin­cess: Ein ja­pa­ni­scher Lotse ist vor dem Ha­fen von Na­ga­saki töd­lich ver­un­glückt, als er von sei­nem Lot­sen­boot an Bord des Schif­fes ge­lan­gen wollte. Das be­rich­ten gleich meh­rere US-Me­dien.

Fast je­der Pas­sa­gier wird wäh­rend ei­ner Kreuz­fahrt schon ein­mal be­ob­ach­tet ha­ben, wie sich ein Lotse vor der Ein­fahrt in den Ha­fen von sei­nem klei­nen, auf den Wel­len schwan­ken­den Boot mit ei­nem Sprung auf das Schiff be­ge­ben – oder das Schiff nach dem Aus­lau­fen auf diese Art wie­der ver­las­sen hat. Und nicht we­nige wer­den sich da­bei ge­dacht ha­ben: Geht das auch im­mer gut aus?

Die­ses Mal ging es gar nicht gut aus: Als sich der 69-jäh­rige Lotse Yo­shi­hiro Osuga am Mor­gen des 5. Mai 2023 dar­auf vor­be­rei­tete, von ei­nem Lot­sen­boot an Bord der Dia­mond Prin­cess zu ge­hen, stürzte er ins Meer – rund vier Ki­lo­me­ter vom Ha­fen ent­fernt. Die Crew des Kreuz­fahrt­schiffs ließ so­fort ein Ret­tungs­boot zu Was­ser und konnte den Lot­sen auch ber­gen, aber nicht mehr ret­ten. Zwei Stun­den spä­ter musste er für tot er­klärt wer­den.

Der tra­gi­sche Un­fall zeigt die täg­li­chen Ri­si­ken auf, de­nen sich Lot­sen welt­weit aus­set­zen, um mit ih­ren lo­ka­len Kennt­nis­sen eine si­chere Na­vi­ga­tion gro­ßer Schiffe in den Hä­fen auf der gan­zen Welt zu er­mög­li­chen – und das oft un­ter ge­fähr­li­chen Be­din­gun­gen bei schwe­rem See­gang und star­kem Wind.

An die­sem Mor­gen war die See al­ler­dings re­la­tiv ru­hig. Zu­dem wies Yo­shi­hiro Osuga laut Me­di­en­be­rich­ten mehr als 15 Jahre Er­fah­rung als Lotse auf und trug auch vor­schrifts­ge­mäß seine Ret­tungs­weste. Warum er den­noch ins Meer stürzte, ist da­her noch völ­lig un­klar. Die ja­pa­ni­sche Küs­ten­wa­che will nun un­ter­su­chen, ob das Lot­sen­boot die Dia­mond Prin­cess ver­se­hent­lich rammte und so den Lot­sen beim Um­stei­gen auf das Kreuz­fahrt­schiff zu Fall brachte.

Die Dia­mond Prin­cess setzte ihre Fahrt in den Ha­fen von Na­ga­saki je­den­falls nach dem Zwi­schen­fall fort und ver­ließ ihn noch am sel­ben Tag wie­der plan­ge­mäß in Rich­tung Yo­ko­hama. Das rund 116.000 BRZ große Schiff ist seit die­ser Sai­son ganz­jäh­rig in Asien sta­tio­niert und bie­tet hier ver­schie­dene Rou­ten zu Zie­len in Ja­pan, Süd­ko­rea, Tai­wan, Thai­land und Viet­nam an.

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