Größere Kreuzfahrtschiffe dürfen nicht mehr nach Monaco

Die Re­gie­rung des Fürs­ten­tums Mo­naco will künf­tig nach­hal­tige und ver­ant­wor­tungs­volle Kreuz­fahr­ten för­dern, in­dem sie nur noch Kreuz­fahrt­schiffe mit ei­ner Länge von we­ni­ger als 250 Me­tern und ei­ner ma­xi­ma­len Ka­pa­zi­tät von 1.250 Pas­sa­gie­ren zu­lässt. Das be­rich­tet die „Mo­naco Tri­bune“.

Die Kreuz­fahrt­sai­son im Fürs­ten­tum wurde am 11. April 2023 mit der Ab­fahrt von 900 Pas­sa­gie­ren an Bord der Vi­king Sky er­öff­net – ei­nem Schiff, das in die­sem Jahr re­gel­mä­ßig in den mo­ne­gas­si­schen Ge­wäs­sern zu se­hen sein wird. Ins­ge­samt sind in die­sem Jahr 116 Stopps an der Mole von Port Her­cule und im Ha­fen von Mo­naco vor­ge­se­hen.

Strenge Kriterien der Umweltschützer

Im Ha­fen von Mo­naco (c) cruise4news /​ Eli­sa­beth Ka­pral

Nach An­sicht von Eco­po­lis Mo­naco sind diese Zah­len je­doch im­mer noch viel zu hoch. Die ge­mein­nüt­zige Um­welt­or­ga­ni­sa­tion for­dert die Re­gie­rung auf, die ma­xi­male Zahl der Pas­sa­giere pro Schiff auf 200 zu re­du­zie­ren, da an­dern­falls die Kri­te­rien der Nach­hal­tig­keit und Ver­ant­wor­tung nicht er­füllt seien.

Wäh­rend die Re­gie­rung dar­auf hin­weist, dass das Fürs­ten­tum 2018 die Ver­wen­dung von Schweröl auf Schif­fen ver­bo­ten hat, weist die Prä­si­den­tin der ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tion, Eve­lyne To­nelli, dar­auf hin, dass die Schorn­steine der Kreuz­fahrt­schiffe im­mer noch Rauch aus­sto­ßen und Fein­staub in der At­mo­sphäre hin­ter­las­sen.

Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft

Fer­rari vor dem Ca­sino in Monte Carlo (c) cruise4news /​ Eli­sa­beth Ka­pral

Da das Fürs­ten­tum wie ein Huf­ei­sen ge­formt ist und es vor al­lem in den Som­mer­mo­na­ten an Wind man­gelt, sam­melt sich die­ser über dem Ge­biet an, meint man bei Eco­po­lis. Zu­dem sei die Le­bens­qua­li­tät be­ein­träch­tigt. Selbst zu Fuß sei es manch­mal un­mög­lich, sich fort­zu­be­we­gen, und die öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel seien über­füllt. Da­her sollte das Fürs­ten­tum viel­leicht nur noch Lu­xus­kreuz­fahr­ten zu­las­sen.

Die Idee hin­ter den neuen Maß­nah­men ist es, eine kauf­kräf­tige Kund­schaft an­zu­lo­cken, die nach An­sicht der Re­gie­rung für die lo­kale Wirt­schaft am pro­fi­ta­bels­ten ist. Un­ter den La­den­be­sit­zern in Mo­naco-Ville herr­schen je­doch ge­mischte Ge­fühle. Aus ih­rer Sicht in­ter­es­siert sich die wohl­ha­bende Kund­schaft nicht un­be­dingt für das his­to­ri­sche Herz von Mo­naco. Sie be­sucht eher die Lu­xus­bou­ti­quen.

Eine wei­tere wich­tige Än­de­rung in die­ser Sai­son ist die Ver­kür­zung der Kreuz­fahrt­pe­ri­ode von An­fang April bis Mitte No­vem­ber. Da­durch sol­len die Treib­haus­gas­emis­sio­nen und die Zahl der Kreuz­fahrt­pas­sa­giere im Fürs­ten­tum über das ge­samte Jahr hin­weg um ein Drit­tel ge­senkt wer­den. Dass die gro­ßen Kreuz­fahrt­schiffe im na­hen Vil­le­fran­che an­le­gen und die Pas­sa­giere dann mit Bus­sen nach Mo­naco ge­bracht wer­den, lässt sich al­ler­dings nicht ver­hin­dern.

www.monaco-tribune.com

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