Test by cruise4news: Majestic Princess – wieder zurück in Europa
Acht Jahre nach ihrer Jungfernfahrt ist die Majestic Princess in diesem Sommer erstmals wieder nach Europa zurückgekehrt. cruise4news hat das kürzlich neu gestaltete Schiff während einer Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln genau unter die Lupe genommen.
INHALT:
01 | Die Geschichte
02 | Das Schiff
03 | Leben an Bord
04 | Kabinen & Suiten
05 | Die Restaurants
06 | Das hat sich geändert
07 | Unterhaltung
08 | Sport & Wellness
09 | Die MedallionClass
10 | Die Routen des Schiffs
11 | Was uns gefallen hat
12 | Was uns nicht gefallen hat
01 | Die Geschichte
Um die Majestic Princess zu verstehen, muss man ihre Geschichte kennen. Sie wurde in der Fincantieri-Werft im italienischen Monfalcone gebaut und im März 2017 in Civitavecchia bei Rom an Princess Cruises übergeben. Damals war sie das dritte Schiff der Royal-Klasse in der Flotte der Reederei nach der Royal Princess (2013) und der Regal Princess (2014). Später folgten noch die Sky Princess (2019), die Enchanted Princess (2021) und die Discovery Princess (2022). Aus derselben Klasse stammt zudem auch die Britannia von P&O Cruises mit Baujahr 2015.
Als die Majestic Princess am 4. April 2017 zu ihrer Jungfernfahrt im Mittelmeer aufbrach, war klar, dass sie hier nur wenige Wochen verbringen würde. Denn sie war von Anfang an speziell für den chinesischen Markt und die Bedürfnisse chinesischer Gäste konzipiert worden, was sich in der Ausstattung, in der Kulinarik und in den Bordangeboten klar widerspiegelte.
Ein kantonesisches Spezialitätenrestaurant gehörte ebenso zu den Zugeständnissen an die Kunden aus dem Reich der Mitte wie eine Dim-Sum-Station, ein größeres Casino, Tai Chi auf See sowie chinesische Beschilderungen und TV-Sender. Das Schiff hatte sogar einen chinesischen Namen: „Sheng Shigrave; Gong Zhu Hao“ wurde von den chinesischen Mitarbeitern der Carnival Corporation ausgewählt. Die Übersetzung lautet „Große Welt“ oder „Großer Geist“.
Europa war also nicht der richtige Platz für die Majestic Princess. Tatsächlich übersiedelte sie noch im Sommer 2017 vom Mittelmeer in den Fernen Osten. Die ganzjährigen Kreuzfahrten von ihrem Heimathafen in Shanghai nach Japan und Südkorea dauerten dann allerdings nur bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie 2020. Danach kehrte sie im Herbst 2021 in den Westen zurück, kam aber ausschließlich an der US-Pazifikküste, in der Karibik und in Südamerika zum Einsatz.
Dank ihrer chinesischen Herkunft blieb sie dabei ein Unikum in der Princess-Flotte, denn sie verfügte über eine Reihe von Ausstattungsmerkmalen, die nur hier zu finden waren. Die meisten verschwanden erst im April 2025, als Princess Cruises dem Schiff während eines zweiwöchigen Trockendocks in Palermo eine umfangreiche Modernisierung gönnte.
Die chinesischen Restaurants wurden dabei durch Princess-Klassiker wie das „Sabatini’s“ und das „Alfredo’s“ ersetzt und neue Bars und Einkaufsmöglichkeiten geschaffen – gerade rechtzeitig für die erste Kreuzfahrt-Saison in Europa, wo das Schiff nun auch in den Sommersaisonen 2026 und 2027 unterwegs sein wird. Lediglich ein paar chinesische Beschilderungen überlebten seltsamerweise den Umbau. Warum auch immer.
02 | Das Schiff
Mit einem Volumen von 143.700 BRZ, einer Länge von 330 Metern und einer Breite von 38,4 Metern weist die Majestic Princess, die unter britischer Flagge fährt, eine durchaus stattliche Größe auf. Mit den Ozeanriesen, die in den letzten Jahren die Branche prägen, ist sie aber dennoch nicht vergleichbar. Von den insgesamt 19 Decks sind 15 für die Passagiere zugänglich. Die Kabinen verteilen sich aber nur auf fünf Decks.
Bei Doppelbelegung der Kabinen kann das Schiff bis zu 3.560 Passagiere beherbergen – und bei Belegung aller Zusatzbetten sogar bis zu 4.610 Passagiere, um die sich rund 1.350 internationale Crew-Mitglieder kümmern. Dass so viele Menschen an Bord sind, merkt man aber nur am Pool und im Buffet-Restaurant, wo es manchmal etwas voll werden kann. Ansonsten verteilen sich die Gäste gut über das gesamte Schiff, das generell eine entspannte Atmosphäre mit einem durchdachten Mix aus lebhafter Unterhaltung und ruhigeren Ecken bietet. Daher haben wir die Majestic Princess bei unserer Kreuzfahrt gar nicht als so groß empfunden.
Das Design präsentiert sich nach der Modernisierung gediegen, dezent und unspektakulär. Böse Zungen könnten es auch bieder nennen. Staunen muss man jedenfalls nirgendwo, denn spektakuläre Attraktionen gibt es nicht. Selbst der gläserne „SeaWalk“ auf Deck 16, der 39 Meter über dem Meer bis zu 8,50 Meter aus der Bordwand herausragt, eignet sich höchstens für ein paar nicht alltägliche Fotos, verliert danach aber schnell seinen Reiz.
Das Markenzeichen der Royal-Klasse ist das gewaltige Atrium mit seinen gläsernen Aufzügen und geschwungenen Freitreppen, das sich über drei Etagen erstreckt und das gesellschaftliche Zentrum des Schiffs bildet. Hier befinden sich die meisten Restaurants, Bars, Lounges und Shops – und hier hat sich durch die jüngste Modernisierung auch am meisten verändert.
Es gibt aber auch Bereiche an Bord, die sich nicht verändert haben und die Majestic Princess nach wie vor einzigartig in der gesamten Princess-Flotte machen. Dazu gehört allen voran der nur für Erwachsene zugängliche „Hollywood Pool Club“, der auf den anderen Schiffen der Royal-Klasse als „The Retreat“ bekannt ist. Anders als die „Retreats“ handelt es sich hier aber um eine klimatisierte Halle mit Glaswänden rechts und links und einem Glasdach darüber, die mit einem großen Pool, zwei Whirlpools, Liegestühlen und Cabanas aufwartet. Für uns der absolute Lieblingsplatz an Bord. Perfekt ist diese Location aber natürlich vor allem an Tagen mit weniger gutem Wetter. Deshalb ist das Schiff besser für kühlere Regionen geeignet als für das Mittelmeer im Sommer.
Das alles gilt auch für das benachbarte „Hollywood Conservatory“, das ebenfalls nur für Erwachsene reserviert ist. Die rundum verglaste Lounge ganz vorne am Schiff ersetzt das „Sanctuary“ der Schwesterschiffe und bietet mit ihren Tagesbetten und bequemen Sitzgelegenheiten vermutlich den besten Blick auf das Meer. Vermutlich. Denn während unserer Kreuzfahrt war dieser Bereich leider gesperrt. Warum, konnte oder wollte man uns leider nicht sagen.
03 | Leben an Bord
Princess Cruises konzentriert sich hauptsächlich auf den englischsprachigen Markt. Dementsprechend stammten auf unserer Mittelmeer-Kreuzfahrt die meisten Gäste aus den USA, Kanada, Großbritannien und Australien, aber nur ganz wenige aus den deutschsprachigen Ländern.
Generell erlebten wir die Mitreisenden als gesellig, aber nicht ausgelassen und auch nicht besonders feierlustig. Am frühen Abend waren die Restaurants und Shows stets gut besucht. In den Bars fanden wir aber fast immer einen freien Platz. Nach 22 Uhr wurde es dann immer ruhiger an Bord – und an den meisten Abenden schlief das Schiff schon vor Mitternacht. Dass der Nachtclub im Rahmen der Modernisierung verschwunden ist, schien niemanden wirklich zu stören.
Die meisten Passagiere an Bord waren Paare jenseits des 60. Geburtstags. Weil es sich noch um die Vorsaison handelte, befanden sich laut unseren Informationen nur rund 50 Kinder an Bord. Nachwuchs-Kreuzfahrern würden wir das Schiff auch nicht empfehlen, denn Ausstattung und Unterhaltung sind doch eher für Erwachsene geeignet. Trotzdem ist für mitreisende Kinder und Jugendliche gesorgt: In den Kids & Teens Clubs, die in drei Altersgruppen unterteilt sind, bietet Princess Cruises viel Abwechslung mit pädagogisch wertvollen Spielen und Aktivitäten.
Wie auf den anderen Princess-Schiffen herrscht auch auf der Majestic Princess eine informelle Kleiderordnung. Die allgemeine Empfehlung lautet: „Kleiden Sie sich wie an Land“, was im Wesentlichen bedeutet, dass in den Restaurants keine Badebekleidung, Flip-Flops oder Shorts erlaubt sind. Für die Spezialitätenrestaurants wird am Abend eine formellere Kleidung erwartet. Vorgeschrieben ist sie aber nicht. Das gilt auch für die formellen Abende an Bord. Ihre Anzahl variiert je nach Reisedauer, bei einwöchigen Kreuzfahrten ist es jedoch normalerweise nur ein Abend. Die meisten Gäste werden also feststellen, dass es nicht unbedingt nötig war, ihr teuerstes Kleid oder ihren besten Anzug einzupacken.
04 | Kabinen & Suiten
Die Majestic Princess verfügt über insgesamt 1.780 Kabinen und Suiten – verteilt auf 342 Innenkabinen, 715 Balkonkabinen, 313 Deluxe-Balkonkabinen, 374 Mini-Suiten und 36 Suiten. Kabinen nur mit Fenster gibt es nicht, denn jede Außenkabine – und das sind immerhin mehr als 80 Prozent der verfügbaren Unterkünfte – besitzt einen Balkon. Leider fehlen auch Einzelkabinen, was heute nicht mehr ganz dem Zeitgeist entspricht. Dafür sind 38 Kabinen barrierefrei gestaltet.
Wie auf allen Kreuzfahrtschiffen, die nicht zur Luxus-Klasse gehören, fallen Design und Einrichtung der Kabinen eher schlicht und zweckmäßig aus. Für Sparfüchse empfehlen sich die günstigen Innenkabinen mit einer Größe von rund 15 Quadratmetern. Wer nicht auf sein Budget achten muss, wählt eine der Mini-Suiten und Suiten, die 28 bis 90 Quadratmeter umfassen. Je nach Kategorie genießt man dann getrennte Wohn- und Schlafbereiche, eine Badewanne, zwei Fernseher und eine Reihe von exklusiven Extras.
Dazwischen liegen – sowohl beim Preis als auch bei der Wohnfläche – die Balkonkabinen mit 20 bis 25 Quadratmetern. Die Auswahl ist enorm, die Ausstattung aber stets identisch: Alle verfügen über zwei Queen-Size-Betten, die sich in ein Doppelbett verwandeln lassen, ein Badezimmer mit Dusche, einen Schreibtisch, eine Klimaanlage, einen kleinen Kühlschrank, einen Safe, einen Fernseher und ein Telefon. Raumhohe Fensterelemente mit Glas-Schiebetüren trennen die Kabinen von den privaten Balkonen, auf denen sich jeweils ein kleiner Tisch und zwei verstellbare Metallstühle finden.
Falsch machen kann man da bei der Buchung kaum etwas. Zu beachten ist lediglich, dass einige Kabinen auf den Decks 8, 15 und 16 eine eingeschränkte Sicht vom Balkon haben. Wir waren in einer Standard-Balkonkabinen untergebracht, die es einschließlich Balkon auf rund 20 Quadratmeter brachte. Sie war sauber und befand sich in einem guten Zustand. Der Stauraum war knapp bemessen, aber ausreichend und in den Betten haben wir gut (und lange) geschlafen.
05 | Die Restaurants
Die Vielfalt der Speisemöglichkeiten an Bord der Majestic Princess ist groß. Einige Restaurants sind im Reisepreis inkludiert, während für andere ein Aufpreis verlangt wird. Wer nicht zusätzlich Geld ausgeben will und es traditionell mag, kann zwischen den drei à la carte-Restaurants „Allegro“, „Concerto“ und „Symphony“ wählen. Sie bieten täglich wechselnde Menüs mit Auswahlmöglichkeiten bei jedem Gang und sind allesamt geschmackvoll eingerichtet.
Die Qualität der Speisen war auf unserer Kreuzfahrt mehr als ordentlich und der Service bemüht. Was uns besonders gut gefallen hat: Je nach den persönlichen Vorlieben können die Gäste das Abendessen entweder in zwei Sitzungen mit fester Tischordnung genießen, einen Tisch zu ihrer Wunschzeit reservieren oder ganz einfach irgendwann zwischen 17:30 Uhr und 22:00 Uhr im Restaurant erscheinen.
Für noch flexiblere und zwanglosere Mahlzeiten mit Gerichten aus aller Welt steht zudem das inkludierte Buffet-Restaurant „World Fresh Marketplace“ auf Deck 16 bereit. Hier konnten uns aber Angebot, Präsentation und Qualität der Speisen nicht vollends überzeugen. Vor allem das Frühstück entsprach nicht dem Princess-Standard. Daher haben wir es ab dem zweiten Tag nur noch in der Kabine servieren lassen. Da war es dann eindeutig besser.
Begeistert waren wir hingegen von der hohen Qualität der Gerichte in den Spezialitätenrestaurants, die den Aufpreis von jeweils 45 US-Dollar pro Person in jedem Fall wert waren. Das galt für die „Sabatini’s Italian Trattoria“ ebenso wie für das „Crown Grill & Bar Steakhouse“ und das Fisch-Restaurant „The Catch by Rudi“ des österreichischen Starkochs Rudi Sodamin, wo uns als Dessert sogar ein vorzüglicher Kaiserschmarrn serviert wurde.
Günstiger sind die sogenannten „Casual Restaurants“ mit einem Aufpreis von nur 15 US-Dollar. Dazu gehört neben der „Ocean Terrace Sushi Bar“ auch „Alfredo’s Pizzeria“, die angeblich die besten neapolitanischen Pizzas auf einem Kreuzfahrtschiff serviert. Aber das bleibt letztlich eine Frage des Geschmacks.
Unser Tipp: Mit dem Zusatzpaket „Princess Premier Plus“ um 100 US-Dollar pro Person und Tag sind alle Besuche in den Casual- und Spezialitäten-Restaurants kostenlos. Inkludiert sind zudem sämtliche Getränke bis zu einem Einzelpreis von 20 US-Dollar, beliebig viel Kaffee und Tee, schnelles WLAN für vier Geräte, die Trinkgelder der Crew, der Zimmer-Service und ein Ausflugsguthaben von bis zu 300 US-Dollar. Das lohnt sich für fast jeden Gast. Princess verspricht sogar eine Ersparnis von bis zu 70 Prozent.
Alternativ bietet sich das Zusatzpaket „Princess Plus“ um 65 US-Dollar pro Person und Tag an. Dieses beinhaltet zwar keine Spezialitätenrestaurants, aber immerhin vier Besuche in den „Casual Restaurants“. Weitere Unterschiede zu „Princess Premier Plus“: Inkludiert sind „nur“ 15 Getränke pro Tag bis zu einem Einzelpreis von 15 US-Dollar, das schnelle WLAN gilt nur für ein Gerät und ein Ausflugsguthaben gibt es auch nicht.
06 | Das hat sich geändert
Die meisten Veränderungen nach der jüngsten Modernisierung betrafen die Spezialitätenrestaurants und Bars im Atrium, wo gleich mehrere Princess-Klassiker eingezogen sind. Besonders freuen wird die Stammgäste der Reederei, dass das chinesische „Harmony Restaurant“ durch die „Sabatini’s Italian Trattoria“ ersetzt wurde. Das beliebte Lokal ist für seine hervorragenden italienischen Gerichte bekannt, die als 3‑Gänge-Menüs serviert werden.
Wer es noch exklusiver möchte, kann zudem seit kurzem das neue Menü „Sabatini’s Italian Trattoria, Inspired by Frescobaldi“ wählen. Dabei kommen sechs ausgewählte Gerichte auf den Tisch, die vom berühmten Restaurant der legendären Winzer-Familie Frescobaldi in Florenz inspiriert sind und feinste Zutaten mit den alten kulinarischen Traditionen der Toskana und erlesenen Frescobaldi-Weinen verbinden.
Das Spezialitätenrestaurant „The Catch by Rudi“ hat wiederum das Bistro „Sur La Mer“ abgelöst. Auf der Speisekarte stehen hauptsächlich frischer Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltigem Fang, aber auch vegetarische Gerichte sowie erstklassige Rindersteaks, Gourmet-Vorspeisen und Desserts. Das Konzept und die Rezepte stammen vom österreichischen Starkoch Rudi Sodamin – seines Zeichens erster „Head of Culinary Arts“ bei Princess Cruises und „Master Chef“ bei Holland America Line.
Das Ergebnis: Selten haben wir besser gegessen als hier – auch wenn der teils chaotische und schwer überforderte Service seemeilenweit vom Niveau der Küche entfernt war und sich unser Dinner dadurch schier endlos in die Länge zog. Am Ende waren es mehr als vier Stunden. Aber das mussten wir auch in anderen Spezialitätenrestaurants an Bord erleben.
Ein echtes Highlight ist das „O‘ Malley’s Irish Pub“, das die „Vines Wine Bar“ auf Deck 5 ersetzt hat und jeden Abend authentische Live-Musik bietet. Dazu wird klassische irische Hausmannskost im Pub-Stil serviert – kombiniert mit Guinness und Whiskey-Flights. Zweifellos der beste Treffpunkt an Bord. Ebenfalls neu: Die Cocktail-Bar „Bellini’s“ mit typisch italienischem Flair hat die Bar „Good Spirits at Sea“ abgelöst, die nun anstelle der „Piazza Bar“ auf Deck 5 zu finden ist – und auf Deck 7 verwöhnt die „Ocean Terrace Sushi Bar“ alle Japan-Fans mit handgefertigten Sushi-Rollen, frischem Nigiri und Sashimi
Auf dem Pooldeck ersetzt das „Alfredo’s Slice“ die „Chopsticks Noodle & Dim Sum Bar“. Wie im Indoor-Restaurant ‚Alfredo’s Pizzeria“ auf Deck 6 gibt es hier authentische neapolitanische Pizzas. Burger, Hot Dogs, Street Tacos und Pommes für einen schnellen Imbiss am Pool offeriert schließlich das ebenfalls neue „Salty Dog Cafe“ als Ersatz für die „Lobster Bar & Grill“, an der übrigens niemals Lobster angeboten wurde.
FOOD & BEVERAGE:
- World Fresh Marketplace & Bakery
- Symphony Dining Room
- Allegro Dining Room
- Concerto Dining Room
- International Café
- Sabatini’s Italian Trattoria
- O’Malley’s Irish Pub
- Alfredo’s Pizzeria
- The Catch by Rudi
- Crown Grill & Bar Steakhouse
- Chef’s Table Lumiere
- Ocean Terrace Sushi Bar
- Alfredo’s Slice
- The Salty Dog Grill
- Bellini’s Cocktail Bar
- Good Spirits at Sea
- Double Down Bar
- Seaview Bar
- Wake View Bar
- Confectionary
- Swirls Ice cream Bar
07 | Unterhaltung
Im „Princess Theatre“ werden jeden Abend große Shows im Broadway-Stil, Musikrevues und Konzerte von Gastkünstlern geboten – ergänzt durch Late Night Comedy, interaktive Gameshows, Quizspiele und Karaoke im „Princess Live! Studio“. Ob man den britisch-amerikanischen Humor der Comedians mag und die eigenen Englisch-Kenntnisse dafür ausreichend sind, muss aber jeder für sich selbst herausfinden. Bei uns war das ein Satz mit „x“.
Wer gerne tanzt, kann dies zu Live-Musik in der „Vista Lounge“ oder im Atrium tun. Wir waren abends aber fast immer auf dem Pooldeck zu finden, wo aktuelle Blockbuster unter dem Motto „Movies under the Stars“ auf der riesigen LED-Leinwand zu sehen waren – perfekt für warme Sommerabende.
UNTERHALTUNG AN BORD:
- Princess Theatre: Shows im Broadway-Stil, Musikrevues und Konzerte
- Princess Live!: Late Night Comedy, interaktive Gameshows, Quizspiele und Karaoke
- Vista Lounge: Live-Musik, Illusionisten, Tanzabende
- Grand Casino: Poker, Blackjack, Spielautomaten
- Captain’s Arcade: Videospiele und Unterhaltung für alle Altersgruppen
- Movies under the Stars: Blockbuster auf der LED-Leinwand des Pooldecks
08 | Sport & Wellness
Wer im Urlaub nicht auf seine gewohnten Trainingseinheiten verzichten will, findet auf Deck 17 ein geräumiges und bestens ausgestattetes Fitnesscenter vor, in dem auch Kurse wie Yoga, Pilates und Aerobic stattfinden. Für Bewegung an der frischen Luft steht das „Princess Sports Central“ bereit – ein Outdoor-Sportkomplex auf Deck 18, der sich für Aktivitäten wie Basketball, Tennis, Volleyball oder Badminton eignet. Eine Joggingbahn mit Meerblick, ein Outdoor Exercise Circuit, Tischtennis, Minigolf auf „The Greens“ sowie ein Driving Cage und ein Mini-Putting Green für Golfer runden das sportliche Angebot an Bord ab.
Das „Lotus Spa“ des Wellness-Spezialisten Canyon Ranch lockt mit einer breiten Palette an Behandlungen und einem Beauty Salon. Unser Spa-Highlight war aber die fantastische Thermal-Suite „The Enclave“, die den Eintrittspreis absolut wert ist. Neben einem Hydrotherapie-Pool warten hier ein Hammam, ein römisch inspiriertes Dampfbad (Caledarium) und eine Trockensauna, die ebenfalls an die alten Römer erinnert (Laconia).
Der ruhige Raum mit Platz für 20 bis maximal 25 Gäste ist zudem der perfekte Ort, um dem Trubel zu entfliehen und ein gutes Buch zu lesen. Neben der beheizten Fliesenliege war die Aromadusche „Tropical Rain“ unser Liebling. Ein Enclave-Pass für eine siebentägige Kreuzfahrt kostet vor der Abfahrt 139 US-Dollar pro Person und an Bord 179 US-Dollar. Das entspricht knapp 20 bzw. 26 US-Dollar pro Tag. Tagespässe sind deutlich teurer und auch nur dann verfügbar, wenn die Kapazität der Suite nicht schon durch die Wochenpässe ausgereizt ist.
09 | Die MedallionClass
Princess Cruises ist besonders stolz auf seine „MedallionClass“, die inzwischen auf allen Schiffen eingeführt worden ist und im Prinzip die Bordkarte der anderen Kreuzfahrtlinien ersetzt. Das runde Stück Plastik in der Form und Größe einer Münze wird den Gästen vor der Einschiffung kostenlos ausgehändigt und kann über eine App mit dem Smartphone verbunden werden. Die meisten Gäste tragen es an einem ebenfalls kostenlosen Schlüsselband um den Hals, andere lassen es diskret in der Hosentasche verschwinden oder investieren an Bord in stilvolle Accessoires wie etwa schmucke Halsketten oder Armbänder, in die sich das „Medallion“ integrieren lässt.
Laut Princess „revolutioniert“ diese Innovation das Kreuzfahrterlebnis mit einer Vielzahl an Vorteilen, die das Reisen „noch bequemer und angenehmer“ machen. Tatsächlich dient das „Medallion“ vor allem als Schlüssel für die Kabine, als Ausweis beim Betreten und Verlassen des Schiffs und als Zahlungsmittel für alle Ausgaben an Bord – und da konnten wir im Vergleich zur klassischen Bordkarte keine Vorteile feststellen. Einzige Ausnahme: Dass sich die Tür unserer Kabine wie von Geisterhand öffnete, wenn wir uns näherten, war schon verblüffend. Daran gewöhnt man sich rasch.
Interessant ist die Möglichkeit, über das „Medallion“ Speisen und Getränke zu bestellen, die dann direkt an den Pool oder einen beliebigen anderen Ort geliefert werden, an dem sich der Gast gerade befindet. Das funktioniert gut, weil das Gerät immer den Aufenthaltsort kennt und diese Information an das Personal weitergibt. Aus diesem Grund lässt sich das „Medallion“ auch als Navigationshilfe an Bord verwenden, indem es dem Gast seine aktuelle Position über öffentliche Bildschirme und die App anzeigt. Die App verrät auch den Standort von Familienmitgliedern oder Freunden auf dem Schiff, damit man sie leichter wiederfindet.
12 | Die Routen des Schiffs
Nach ihrer ersten Saison im Mittelmeer wird die Majestic Princess auch in den zwei kommenden Sommersaisonen in Europa stationiert sein – dann aber in Southampton. Von April bis September 2026 und von März bis Oktober 2027 geht es auf meist zwölftägigen Kreuzfahrten entweder rund um die britischen Inseln, nach Norwegen und Island oder nach Westeuropa.
Derzeit ist das Schiff in Kanada und Neuengland unterwegs, ehe es die Wintersaison von Anfang November 2025 bis Anfang April 2026 in der Karibik verbringt. Zur Wahl stehen dabei sechs- und achttägige Reisen mit Start und Ziel in Fort Lauderdale (Florida), die abwechselnd in die östliche und westliche Karibik führen und zu 14-tägigen Kreuzfahrten kombiniert werden können.
Im Herbst 2026 wird die Majestic Princess neuerlich in Kanada und Neuengland unterwegs sein. In der Wintersaison 2026/27 stehen dann verschiedene Routen in Südamerika auf dem Programm, die bis zur Südspitze des Kontinents und teilweise sogar in die Antarktis führen.
11 | Was uns gefallen hat
Gut gefallen hat uns generell die angenehm ruhige und entspannte Atmosphäre an Bord der Majestic Princess, zu der das kultivierte und rücksichtsvolle Benehmen der Gäste einen entscheidenden Beitrag leistete. Also: Kein Gedränge, keine Hektik und keine unerfreulichen Erlebnisse mit den Mitreisenden, aber dafür viele interessante Begegnungen. Das ist nicht auf jedem großen Schiff so.
Dass Kreuzfahrtlinien versuchen, die Qualität der kostenlosen Restaurants möglichst niedrig zu halten, um die Gäste mehr oder weniger zur Buchung der besseren, aber kostenpflichtigen Spezialitätenrestaurants zu „zwingen“, haben wir schon öfters erlebt. Auf der Majestic Princess ist das erfreulicherweise nicht so: Wer gut essen will, ist in den Hauptrestaurants bestens versorgt und muss nicht zusätzlich Geld ausgeben. Dennoch schafft es Princess, in den Spezialitätenrestaurants ein nochmals deutlich höheres kulinarisches Niveau zu garantieren, das den Aufpreis mehr als wert ist. Besser als im „The Catch by Rudi“ haben wir jedenfalls schon lange nicht mehr gegessen.
Auf unsere Lieblingsplätze an Bord haben wir im Laufe dieses Testberichts bereits hingewiesen: Der „Hollywood Pool Club“, die Thermal-Suite „The Enclave“ und das „O‘ Malley’s Irish Pub“ sind fantastische Orte, mit denen sich allein schon eine gelungene Kreuzfahrt gestalten lässt. Auch die „Movies under the Stars“ auf dem Pooldeck werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Noch nicht erwähnt haben wir die großteils überdachte und daher gut vor Sonne, Wind und Regen geschützte „Wake View Bar“ auf Deck 16 am Heck des Schiffs. Dieses Juwel ist so gut hinter dem Buffet-Restaurant „World Fresh Marketplace“ versteckt, dass es vermutlich so mancher Gast auch nach einer Woche noch nicht entdeckt hat, und eignet sich perfekt, um bei einem Drink die Blicke und Gedanken über das weite Meer schweifen zu lassen.
12 | Was uns nicht gefallen hat
Enttäuscht waren wir eigentlich nur vom Service in den Bars der Majestic Princess. Nachdem wir Platz genommen hatten, vergingen mehrmals 20 bis 30 Minuten, ehe wir einen der wenigen Kellner dazu bewegen konnten, sich um unsere Wünsche zu kümmern – und dann erfolgten die Aufnahme der Bestellung und das Servieren der Getränke desinteressiert und lustlos. Selbst von einem Mindestmaß an Freundlichkeit war da nicht viel zu bemerken.
In den Spezialitätenrestaurants war der Service zwar freundlich, aber dafür phasenweise so chaotisch, dass sich das Abendessen ewig in die Länge zog. Bis zu eine Stunde Wartezeit zwischen einzelnen Gängen und gut eine halbe Stunde, bis der bestellte Wein auf dem Tisch stand, stellen unsere Geduld gewaltig auf die Probe. Offenbar war viel zu wenig Personal an Bord – und das vorhandene Personal dadurch nicht nur überfordert, sondern auch wenig motiviert. Wir sind allerdings überzeugt, dass dies nicht dem gewohnten Princess-Standard entspricht – und vermutlich wurde dieses Problem inzwischen längst gelöst.
Ist es also eine gute Entscheidung, dieses Schiff zu buchen? Wenn Sie ein Luxusschiff suchen – nein. „Premium“ wäre die passendere Kategorie für die Majestic Princess. Wenn Sie Spaß und Action auf einer Kreuzfahrt wünschen – nein. Wenn Sie eine gehobene und entspannte Wohlfühl-Atmosphäre an Bord und die Eleganz klassischer Kreuzfahrtschiffe lieben – ja. Und wenn Sie lieber internationale als deutschsprachige Kreuzfahrten buchen – definitiv ja.