KNOW-HOW

Test by cruise4news: Majestic Princess – wieder zurück in Europa

Acht Jahre nach ih­rer Jung­fern­fahrt ist die Ma­je­s­tic Prin­cess in die­sem Som­mer erst­mals wie­der nach Eu­ropa zu­rück­ge­kehrt. cruise4news hat das kürz­lich neu ge­stal­tete Schiff wäh­rend ei­ner Kreuz­fahrt zu den grie­chi­schen In­seln ge­nau un­ter die Lupe ge­nom­men.

INHALT:

01 | Die Ge­schichte
02 | Das Schiff
03 | Le­ben an Bord
04 | Ka­bi­nen & Sui­ten
05 | Die Re­stau­rants
06 | Das hat sich ge­än­dert
07 | Un­ter­hal­tung
08 | Sport & Well­ness
09 | Die Me­dal­lionClass
10 | Die Rou­ten des Schiffs
11 | Was uns ge­fal­len hat
12 | Was uns nicht ge­fal­len hat

01 | Die Geschichte

Ma­je­s­tic Prin­cess (c) Prin­cess Crui­ses

Um die Ma­je­s­tic Prin­cess zu ver­ste­hen, muss man ihre Ge­schichte ken­nen. Sie wurde in der Fin­can­tieri-Werft im ita­lie­ni­schen Mon­fal­cone ge­baut und im März 2017 in Ci­vi­ta­vec­chia bei Rom an Prin­cess Crui­ses über­ge­ben. Da­mals war sie das dritte Schiff der Royal-Klasse in der Flotte der Ree­de­rei nach der Royal Prin­cess (2013) und der Re­gal Prin­cess (2014). Spä­ter folg­ten noch die Sky Prin­cess (2019), die En­chan­ted Prin­cess (2021) und die Dis­co­very Prin­cess (2022). Aus der­sel­ben Klasse stammt zu­dem auch die Bri­tan­nia von P&O Crui­ses mit Bau­jahr 2015.

Als die Ma­je­s­tic Prin­cess am 4. April 2017 zu ih­rer Jung­fern­fahrt im Mit­tel­meer auf­brach, war klar, dass sie hier nur we­nige Wo­chen ver­brin­gen würde. Denn sie war von An­fang an spe­zi­ell für den chi­ne­si­schen Markt und die Be­dürf­nisse chi­ne­si­scher Gäste kon­zi­piert wor­den, was sich in der Aus­stat­tung, in der Ku­li­na­rik und in den Bord­an­ge­bo­ten klar wi­der­spie­gelte.

Ein kan­to­ne­si­sches Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rant ge­hörte ebenso zu den Zu­ge­ständ­nis­sen an die Kun­den aus dem Reich der Mitte wie eine Dim-Sum-Sta­tion, ein grö­ße­res Ca­sino, Tai Chi auf See so­wie chi­ne­si­sche Be­schil­de­run­gen und TV-Sen­der. Das Schiff hatte so­gar ei­nen chi­ne­si­schen Na­men: „Sh­eng Shi­grave; Gong Zhu Hao“ wurde von den chi­ne­si­schen Mit­ar­bei­tern der Car­ni­val Cor­po­ra­tion aus­ge­wählt. Die Über­set­zung lau­tet „Große Welt“ oder „Gro­ßer Geist“.

Ma­je­s­tic Prin­cess (c) tra­vel by tropf

Eu­ropa war also nicht der rich­tige Platz für die Ma­je­s­tic Prin­cess. Tat­säch­lich über­sie­delte sie noch im Som­mer 2017 vom Mit­tel­meer in den Fer­nen Os­ten. Die ganz­jäh­ri­gen Kreuz­fahr­ten von ih­rem Hei­mat­ha­fen in Shang­hai nach Ja­pan und Süd­ko­rea dau­er­ten dann al­ler­dings nur bis zum Aus­bruch der Co­rona-Pan­de­mie 2020. Da­nach kehrte sie im Herbst 2021 in den Wes­ten zu­rück, kam aber aus­schließ­lich an der US-Pa­zi­fik­küste, in der Ka­ri­bik und in Süd­ame­rika zum Ein­satz.

Dank ih­rer chi­ne­si­schen Her­kunft blieb sie da­bei ein Uni­kum in der Prin­cess-Flotte, denn sie ver­fügte über eine Reihe von Aus­stat­tungs­merk­ma­len, die nur hier zu fin­den wa­ren. Die meis­ten ver­schwan­den erst im April 2025, als Prin­cess Crui­ses dem Schiff wäh­rend ei­nes zwei­wö­chi­gen Tro­cken­docks in Pa­lermo eine um­fang­rei­che Mo­der­ni­sie­rung gönnte.

Die chi­ne­si­schen Re­stau­rants wur­den da­bei durch Prin­cess-Klas­si­ker wie das „Sabatini’s“ und das „Alfredo’s“ er­setzt und neue Bars und Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten ge­schaf­fen – ge­rade recht­zei­tig für die erste Kreuz­fahrt-Sai­son in Eu­ropa, wo das Schiff nun auch in den Som­mer­sai­so­nen 2026 und 2027 un­ter­wegs sein wird. Le­dig­lich ein paar chi­ne­si­sche Be­schil­de­run­gen über­leb­ten selt­sa­mer­weise den Um­bau. Warum auch im­mer.

02 | Das Schiff

Mit ei­nem Vo­lu­men von 143.700 BRZ, ei­ner Länge von 330 Me­tern und ei­ner Breite von 38,4 Me­tern weist die Ma­je­s­tic Prin­cess, die un­ter bri­ti­scher Flagge fährt, eine durch­aus statt­li­che Größe auf. Mit den Oze­an­rie­sen, die in den letz­ten Jah­ren die Bran­che prä­gen, ist sie aber den­noch nicht ver­gleich­bar. Von den ins­ge­samt 19 Decks sind 15 für die Pas­sa­giere zu­gäng­lich. Die Ka­bi­nen ver­tei­len sich aber nur auf fünf Decks.

Bei Dop­pel­be­le­gung der Ka­bi­nen kann das Schiff bis zu 3.560 Pas­sa­giere be­her­ber­gen – und bei Be­le­gung al­ler Zu­satz­bet­ten so­gar bis zu 4.610 Pas­sa­giere, um die sich rund 1.350 in­ter­na­tio­nale Crew-Mit­glie­der küm­mern. Dass so viele Men­schen an Bord sind, merkt man aber nur am Pool und im Buf­fet-Re­stau­rant, wo es manch­mal et­was voll wer­den kann. An­sons­ten ver­tei­len sich die Gäste gut über das ge­samte Schiff, das ge­ne­rell eine ent­spannte At­mo­sphäre mit ei­nem durch­dach­ten Mix aus leb­haf­ter Un­ter­hal­tung und ru­hi­ge­ren Ecken bie­tet. Da­her ha­ben wir die Ma­je­s­tic Prin­cess bei un­se­rer Kreuz­fahrt gar nicht als so groß emp­fun­den.

Das De­sign prä­sen­tiert sich nach der Mo­der­ni­sie­rung ge­die­gen, de­zent und un­spek­ta­ku­lär. Böse Zun­gen könn­ten es auch bie­der nen­nen. Stau­nen muss man je­den­falls nir­gendwo, denn spek­ta­ku­läre At­trak­tio­nen gibt es nicht. Selbst der glä­serne „Sea­Walk“ auf Deck 16, der 39 Me­ter über dem Meer bis zu 8,50 Me­ter aus der Bord­wand her­aus­ragt, eig­net sich höchs­tens für ein paar nicht all­täg­li­che Fo­tos, ver­liert da­nach aber schnell sei­nen Reiz.

Das Mar­ken­zei­chen der Royal-Klasse ist das ge­wal­tige Atrium mit sei­nen glä­ser­nen Auf­zü­gen und ge­schwun­ge­nen Frei­trep­pen, das sich über drei Eta­gen er­streckt und das ge­sell­schaft­li­che Zen­trum des Schiffs bil­det. Hier be­fin­den sich die meis­ten Re­stau­rants, Bars, Loun­ges und Shops – und hier hat sich durch die jüngste Mo­der­ni­sie­rung auch am meis­ten ver­än­dert.

Es gibt aber auch Be­rei­che an Bord, die sich nicht ver­än­dert ha­ben und die Ma­je­s­tic Prin­cess nach wie vor ein­zig­ar­tig in der ge­sam­ten Prin­cess-Flotte ma­chen. Dazu ge­hört al­len voran der nur für Er­wach­sene zu­gäng­li­che „Hol­ly­wood Pool Club“, der auf den an­de­ren Schif­fen der Royal-Klasse als „The Retreat“ be­kannt ist. An­ders als die „Retre­ats“ han­delt es sich hier aber um eine kli­ma­ti­sierte Halle mit Glas­wän­den rechts und links und ei­nem Glas­dach dar­über, die mit ei­nem gro­ßen Pool, zwei Whirl­pools, Lie­ge­stüh­len und Ca­ba­nas auf­war­tet. Für uns der ab­so­lute Lieb­lings­platz an Bord. Per­fekt ist diese Lo­ca­tion aber na­tür­lich vor al­lem an Ta­gen mit we­ni­ger gu­tem Wet­ter. Des­halb ist das Schiff bes­ser für küh­lere Re­gio­nen ge­eig­net als für das Mit­tel­meer im Som­mer.

Das al­les gilt auch für das be­nach­barte „Hol­ly­wood Con­ser­va­tory“, das eben­falls nur für Er­wach­sene re­ser­viert ist. Die rundum ver­glaste Lounge ganz vorne am Schiff er­setzt das „Sanc­tuary“ der Schwes­ter­schiffe und bie­tet mit ih­ren Ta­ges­bet­ten und be­que­men Sitz­ge­le­gen­hei­ten ver­mut­lich den bes­ten Blick auf das Meer. Ver­mut­lich. Denn wäh­rend un­se­rer Kreuz­fahrt war die­ser Be­reich lei­der ge­sperrt. Warum, konnte oder wollte man uns lei­der nicht sa­gen.

03 | Leben an Bord

Prin­cess Crui­ses kon­zen­triert sich haupt­säch­lich auf den eng­lisch­spra­chi­gen Markt. Dem­entspre­chend stamm­ten auf un­se­rer Mit­tel­meer-Kreuz­fahrt die meis­ten Gäste aus den USA, Ka­nada, Groß­bri­tan­nien und Aus­tra­lien, aber nur ganz we­nige aus den deutsch­spra­chi­gen Län­dern.

Ge­ne­rell er­leb­ten wir die Mit­rei­sen­den als ge­sel­lig, aber nicht aus­ge­las­sen und auch nicht be­son­ders fei­er­lus­tig. Am frü­hen Abend wa­ren die Re­stau­rants und Shows stets gut be­sucht. In den Bars fan­den wir aber fast im­mer ei­nen freien Platz. Nach 22 Uhr wurde es dann im­mer ru­hi­ger an Bord – und an den meis­ten Aben­den schlief das Schiff schon vor Mit­ter­nacht. Dass der Nacht­club im Rah­men der Mo­der­ni­sie­rung ver­schwun­den ist, schien nie­man­den wirk­lich zu stö­ren.

Die meis­ten Pas­sa­giere an Bord wa­ren Paare jen­seits des 60. Ge­burts­tags. Weil es sich noch um die Vor­sai­son han­delte, be­fan­den sich laut un­se­ren In­for­ma­tio­nen nur rund 50 Kin­der an Bord. Nach­wuchs-Kreuz­fah­rern wür­den wir das Schiff auch nicht emp­feh­len, denn Aus­stat­tung und Un­ter­hal­tung sind doch eher für Er­wach­sene ge­eig­net. Trotz­dem ist für mit­rei­sende Kin­der und Ju­gend­li­che ge­sorgt: In den Kids & Teens Clubs, die in drei Al­ters­grup­pen un­ter­teilt sind, bie­tet Prin­cess Crui­ses viel Ab­wechs­lung mit päd­ago­gisch wert­vol­len Spie­len und Ak­ti­vi­tä­ten.

Wie auf den an­de­ren Prin­cess-Schif­fen herrscht auch auf der Ma­je­s­tic Prin­cess eine in­for­melle Klei­der­ord­nung. Die all­ge­meine Emp­feh­lung lau­tet: „Klei­den Sie sich wie an Land“, was im We­sent­li­chen be­deu­tet, dass in den Re­stau­rants keine Ba­de­be­klei­dung, Flip-Flops oder Shorts er­laubt sind. Für die Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants wird am Abend eine for­mel­lere Klei­dung er­war­tet. Vor­ge­schrie­ben ist sie aber nicht. Das gilt auch für die for­mel­len Abende an Bord. Ihre An­zahl va­ri­iert je nach Rei­se­dauer, bei ein­wö­chi­gen Kreuz­fahr­ten ist es je­doch nor­ma­ler­weise nur ein Abend. Die meis­ten Gäste wer­den also fest­stel­len, dass es nicht un­be­dingt nö­tig war, ihr teu­ers­tes Kleid oder ih­ren bes­ten An­zug ein­zu­pa­cken.

04 | Kabinen & Suiten

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Suite (c) Prin­cess Crui­ses

Die Ma­je­s­tic Prin­cess ver­fügt über ins­ge­samt 1.780 Ka­bi­nen und Sui­ten – ver­teilt auf 342 In­nen­ka­bi­nen, 715 Bal­kon­ka­bi­nen, 313 De­luxe-Bal­kon­ka­bi­nen, 374 Mini-Sui­ten und 36 Sui­ten. Ka­bi­nen nur mit Fens­ter gibt es nicht, denn jede Au­ßen­ka­bine – und das sind im­mer­hin mehr als 80 Pro­zent der ver­füg­ba­ren Un­ter­künfte – be­sitzt ei­nen Bal­kon. Lei­der feh­len auch Ein­zel­ka­bi­nen, was heute nicht mehr ganz dem Zeit­geist ent­spricht. Da­für sind 38 Ka­bi­nen bar­rie­re­frei ge­stal­tet.

Wie auf al­len Kreuz­fahrt­schif­fen, die nicht zur Lu­xus-Klasse ge­hö­ren, fal­len De­sign und Ein­rich­tung der Ka­bi­nen eher schlicht und zweck­mä­ßig aus. Für Spar­füchse emp­feh­len sich die güns­ti­gen In­nen­ka­bi­nen mit ei­ner Größe von rund 15 Qua­drat­me­tern. Wer nicht auf sein Bud­get ach­ten muss, wählt eine der Mini-Sui­ten und Sui­ten, die 28 bis 90 Qua­drat­me­ter um­fas­sen. Je nach Ka­te­go­rie ge­nießt man dann ge­trennte Wohn- und Schlaf­be­rei­che, eine Ba­de­wanne, zwei Fern­se­her und eine Reihe von ex­klu­si­ven Ex­tras.

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Bal­kon­ka­bine (c) Prin­cess Crui­ses

Da­zwi­schen lie­gen – so­wohl beim Preis als auch bei der Wohn­flä­che – die Bal­kon­ka­bi­nen mit 20 bis 25 Qua­drat­me­tern. Die Aus­wahl ist enorm, die Aus­stat­tung aber stets iden­tisch: Alle ver­fü­gen über zwei Queen-Size-Bet­ten, die sich in ein Dop­pel­bett ver­wan­deln las­sen, ein Ba­de­zim­mer mit Du­sche, ei­nen Schreib­tisch, eine Kli­ma­an­lage, ei­nen klei­nen Kühl­schrank, ei­nen Safe, ei­nen Fern­se­her und ein Te­le­fon. Raum­hohe Fens­ter­ele­mente mit Glas-Schie­be­tü­ren tren­nen die Ka­bi­nen von den pri­va­ten Bal­ko­nen, auf de­nen sich je­weils ein klei­ner Tisch und zwei ver­stell­bare Me­tall­stühle fin­den.

Falsch ma­chen kann man da bei der Bu­chung kaum et­was. Zu be­ach­ten ist le­dig­lich, dass ei­nige Ka­bi­nen auf den Decks 8, 15 und 16 eine ein­ge­schränkte Sicht vom Bal­kon ha­ben. Wir wa­ren in ei­ner Stan­dard-Bal­kon­ka­bi­nen un­ter­ge­bracht, die es ein­schließ­lich Bal­kon auf rund 20 Qua­drat­me­ter brachte. Sie war sau­ber und be­fand sich in ei­nem gu­ten Zu­stand. Der Stau­raum war knapp be­mes­sen, aber aus­rei­chend und in den Bet­ten ha­ben wir gut (und lange) ge­schla­fen.

05 | Die Restaurants

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Alfredo’s Piz­ze­ria (c) tra­vel by tropf

Die Viel­falt der Spei­se­mög­lich­kei­ten an Bord der Ma­je­s­tic Prin­cess ist groß. Ei­nige Re­stau­rants sind im Rei­se­preis in­klu­diert, wäh­rend für an­dere ein Auf­preis ver­langt wird. Wer nicht zu­sätz­lich Geld aus­ge­ben will und es tra­di­tio­nell mag, kann zwi­schen den drei à la carte-Re­stau­rants „Al­le­gro“, „Con­certo“ und „Sym­phony“ wäh­len. Sie bie­ten täg­lich wech­selnde Me­nüs mit Aus­wahl­mög­lich­kei­ten bei je­dem Gang und sind al­le­samt ge­schmack­voll ein­ge­rich­tet.

Die Qua­li­tät der Spei­sen war auf un­se­rer Kreuz­fahrt mehr als or­dent­lich und der Ser­vice be­müht. Was uns be­son­ders gut ge­fal­len hat: Je nach den per­sön­li­chen Vor­lie­ben kön­nen die Gäste das Abend­essen ent­we­der in zwei Sit­zun­gen mit fes­ter Tisch­ord­nung ge­nie­ßen, ei­nen Tisch zu ih­rer Wunsch­zeit re­ser­vie­ren oder ganz ein­fach ir­gend­wann zwi­schen 17:30 Uhr und 22:00 Uhr im Re­stau­rant er­schei­nen.

Für noch fle­xi­blere und zwang­lo­sere Mahl­zei­ten mit Ge­rich­ten aus al­ler Welt steht zu­dem das in­klu­dierte Buf­fet-Re­stau­rant „World Fresh Mar­ket­place“ auf Deck 16 be­reit. Hier konn­ten uns aber An­ge­bot, Prä­sen­ta­tion und Qua­li­tät der Spei­sen nicht voll­ends über­zeu­gen. Vor al­lem das Früh­stück ent­sprach nicht dem Prin­cess-Stan­dard. Da­her ha­ben wir es ab dem zwei­ten Tag nur noch in der Ka­bine ser­vie­ren las­sen. Da war es dann ein­deu­tig bes­ser.

Be­geis­tert wa­ren wir hin­ge­gen von der ho­hen Qua­li­tät der Ge­richte in den Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants, die den Auf­preis von je­weils 45 US-Dol­lar pro Per­son in je­dem Fall wert wa­ren. Das galt für die „Sabatini’s Ita­lian Trat­to­ria“ ebenso wie für das „Crown Grill & Bar Steak­house“ und das Fisch-Re­stau­rant „The Catch by Rudi“ des ös­ter­rei­chi­schen Star­kochs Rudi So­da­min, wo uns als Des­sert so­gar ein vor­züg­li­cher Kai­ser­schmarrn ser­viert wurde.

Güns­ti­ger sind die so­ge­nann­ten „Ca­sual Re­stau­rants“ mit ei­nem Auf­preis von nur 15 US-Dol­lar. Dazu ge­hört ne­ben der „Ocean Ter­race Su­shi Bar“ auch „Alfredo’s Piz­ze­ria“, die an­geb­lich die bes­ten nea­po­li­ta­ni­schen Piz­zas auf ei­nem Kreuz­fahrt­schiff ser­viert. Aber das bleibt letzt­lich eine Frage des Ge­schmacks.

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ The Catch by Rudi (c) tra­vel by tropf

Un­ser Tipp: Mit dem Zu­satz­pa­ket „Prin­cess Pre­mier Plus“ um 100 US-Dol­lar pro Per­son und Tag sind alle Be­su­che in den Ca­sual- und Spe­zia­li­tä­ten-Re­stau­rants kos­ten­los. In­klu­diert sind zu­dem sämt­li­che Ge­tränke bis zu ei­nem Ein­zel­preis von 20 US-Dol­lar, be­lie­big viel Kaf­fee und Tee, schnel­les WLAN für vier Ge­räte, die Trink­gel­der der Crew, der Zim­mer-Ser­vice und ein Aus­flugs­gut­ha­ben von bis zu 300 US-Dol­lar. Das lohnt sich für fast je­den Gast. Prin­cess ver­spricht so­gar eine Er­spar­nis von bis zu 70 Pro­zent.

Al­ter­na­tiv bie­tet sich das Zu­satz­pa­ket „Prin­cess Plus“ um 65 US-Dol­lar pro Per­son und Tag an. Die­ses be­inhal­tet zwar keine Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants, aber im­mer­hin vier Be­su­che in den „Ca­sual Re­stau­rants“. Wei­tere Un­ter­schiede zu „Prin­cess Pre­mier Plus“: In­klu­diert sind „nur“ 15 Ge­tränke pro Tag bis zu ei­nem Ein­zel­preis von 15 US-Dol­lar, das schnelle WLAN gilt nur für ein Ge­rät und ein Aus­flugs­gut­ha­ben gibt es auch nicht.

06 | Das hat sich geändert

Die meis­ten Ver­än­de­run­gen nach der jüngs­ten Mo­der­ni­sie­rung be­tra­fen die Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants und Bars im Atrium, wo gleich meh­rere Prin­cess-Klas­si­ker ein­ge­zo­gen sind. Be­son­ders freuen wird die Stamm­gäste der Ree­de­rei, dass das chi­ne­si­sche „Harm­ony Re­stau­rant“ durch die „Sabatini’s Ita­lian Trat­to­ria“ er­setzt wurde. Das be­liebte Lo­kal ist für seine her­vor­ra­gen­den ita­lie­ni­schen Ge­richte be­kannt, die als 3‑­Gänge-Me­nüs ser­viert wer­den.

Wer es noch ex­klu­si­ver möchte, kann zu­dem seit kur­zem das neue Menü „Sabatini’s Ita­lian Trat­to­ria, In­spi­red by Fres­co­baldi“ wäh­len. Da­bei kom­men sechs aus­ge­wählte Ge­richte auf den Tisch, die vom be­rühm­ten Re­stau­rant der le­gen­dä­ren Win­zer-Fa­mi­lie Fres­co­baldi in Flo­renz in­spi­riert sind und feinste Zu­ta­ten mit den al­ten ku­li­na­ri­schen Tra­di­tio­nen der Tos­kana und er­le­se­nen Fres­co­baldi-Wei­nen ver­bin­den.

Das Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rant „The Catch by Rudi“ hat wie­derum das Bis­tro „Sur La Mer“ ab­ge­löst. Auf der Spei­se­karte ste­hen haupt­säch­lich fri­scher Fisch und Mee­res­früchte aus nach­hal­ti­gem Fang, aber auch ve­ge­ta­ri­sche Ge­richte so­wie erst­klas­sige Rin­der­steaks, Gour­met-Vor­spei­sen und Des­serts. Das Kon­zept und die Re­zepte stam­men vom ös­ter­rei­chi­schen Star­koch Rudi So­da­min – sei­nes Zei­chens ers­ter „Head of Cu­linary Arts“ bei Prin­cess Crui­ses und „Mas­ter Chef“ bei Hol­land Ame­rica Line.

Das Er­geb­nis: Sel­ten ha­ben wir bes­ser ge­ges­sen als hier – auch wenn der teils chao­ti­sche und schwer über­for­derte Ser­vice see­mei­len­weit vom Ni­veau der Kü­che ent­fernt war und sich un­ser Din­ner da­durch schier end­los in die Länge zog. Am Ende wa­ren es mehr als vier Stun­den. Aber das muss­ten wir auch in an­de­ren Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants an Bord er­le­ben.

Ma­je­s­tic Prin­cess (c) tra­vel by tropf

Ein ech­tes High­light ist das „O‘ Malley’s Irish Pub“, das die „Vi­nes Wine Bar“ auf Deck 5 er­setzt hat und je­den Abend au­then­ti­sche Live-Mu­sik bie­tet. Dazu wird klas­si­sche iri­sche Haus­manns­kost im Pub-Stil ser­viert – kom­bi­niert mit Guin­ness und Whis­key-Flights. Zwei­fel­los der beste Treff­punkt an Bord. Eben­falls neu: Die Cock­tail-Bar „Bellini’s“ mit ty­pisch ita­lie­ni­schem Flair hat die Bar „Good Spi­rits at Sea“ ab­ge­löst, die nun an­stelle der „Piazza Bar“ auf Deck 5 zu fin­den ist – und auf Deck 7 ver­wöhnt die „Ocean Ter­race Su­shi Bar“ alle Ja­pan-Fans mit hand­ge­fer­tig­ten Su­shi-Rol­len, fri­schem Ni­giri und Sas­himi

Auf dem Pool­deck er­setzt das „Alfredo’s Slice“ die „Chop­sticks Noodle & Dim Sum Bar“. Wie im In­door-Re­stau­rant ‚Alfredo’s Piz­ze­ria“ auf Deck 6 gibt es hier au­then­ti­sche nea­po­li­ta­ni­sche Piz­zas. Bur­ger, Hot Dogs, Street Ta­cos und Pom­mes für ei­nen schnel­len Im­biss am Pool of­fe­riert schließ­lich das eben­falls neue „Salty Dog Cafe“ als Er­satz für die „Lobs­ter Bar & Grill“, an der üb­ri­gens nie­mals Lobs­ter an­ge­bo­ten wurde.

FOOD & BEVERAGE:

- World Fresh Mar­ket­place & Bak­ery
- Sym­phony Di­ning Room
- Al­le­gro Di­ning Room
- Con­certo Di­ning Room
- In­ter­na­tio­nal Café
- Sabatini’s Ita­lian Trat­to­ria
- O’Malley’s Irish Pub
- Alfredo’s Piz­ze­ria
- The Catch by Rudi
- Crown Grill & Bar Steak­house
- Chef’s Ta­ble Lu­miere
- Ocean Ter­race Su­shi Bar
- Alfredo’s Slice
- The Salty Dog Grill
- Bellini’s Cock­tail Bar
- Good Spi­rits at Sea
- Dou­ble Down Bar
- Sea­view Bar
- Wake View Bar
- Con­fec­tion­ary
- Swirls Ice cream Bar

07 | Unterhaltung

Im „Prin­cess Theatre“ wer­den je­den Abend große Shows im Broad­way-Stil, Mu­sik­re­vues und Kon­zerte von Gast­künst­lern ge­bo­ten – er­gänzt durch Late Night Co­medy, in­ter­ak­tive Game­shows, Quiz­spiele und Ka­raoke im „Prin­cess Live! Stu­dio“. Ob man den bri­tisch-ame­ri­ka­ni­schen Hu­mor der Co­me­di­ans mag und die ei­ge­nen Eng­lisch-Kennt­nisse da­für aus­rei­chend sind, muss aber je­der für sich selbst her­aus­fin­den. Bei uns war das ein Satz mit „x“.

Wer gerne tanzt, kann dies zu Live-Mu­sik in der „Vista Lounge“ oder im Atrium tun. Wir wa­ren abends aber fast im­mer auf dem Pool­deck zu fin­den, wo ak­tu­elle Block­bus­ter un­ter dem Motto „Mo­vies un­der the Stars“ auf der rie­si­gen LED-Lein­wand zu se­hen wa­ren – per­fekt für warme Som­mer­abende.

UNTERHALTUNG AN BORD:
- Prin­cess Theatre: Shows im Broad­way-Stil, Mu­sik­re­vues und Kon­zerte
- Prin­cess Live!: Late Night Co­medy, in­ter­ak­tive Game­shows, Quiz­spiele und Ka­raoke
- Vista Lounge: Live-Mu­sik, Il­lu­sio­nis­ten, Tanz­abende
- Grand Ca­sino: Po­ker, Black­jack, Spiel­au­to­ma­ten
- Captain’s Ar­cade: Vi­deo­spiele und Un­ter­hal­tung für alle Al­ters­grup­pen
- Mo­vies un­der the Stars: Block­bus­ter auf der LED-Lein­wand des Pool­decks

08 | Sport & Wellness

Wer im Ur­laub nicht auf seine ge­wohn­ten Trai­nings­ein­hei­ten ver­zich­ten will, fin­det auf Deck 17 ein ge­räu­mi­ges und bes­tens aus­ge­stat­te­tes Fit­ness­cen­ter vor, in dem auch Kurse wie Yoga, Pi­la­tes und Ae­ro­bic statt­fin­den. Für Be­we­gung an der fri­schen Luft steht das „Prin­cess Sports Cen­tral“ be­reit – ein Out­door-Sport­kom­plex auf Deck 18, der sich für Ak­ti­vi­tä­ten wie Bas­ket­ball, Ten­nis, Vol­ley­ball oder Bad­min­ton eig­net. Eine Jog­ging­bahn mit Meer­blick, ein Out­door Exer­cise Cir­cuit, Tisch­ten­nis, Mi­ni­golf auf „The Greens“ so­wie ein Dri­ving Cage und ein Mini-Put­ting Green für Gol­fer run­den das sport­li­che An­ge­bot an Bord ab.

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ The En­clave at Lo­tus Spa (c) Prin­cess Crui­ses

Das „Lo­tus Spa“ des Well­ness-Spe­zia­lis­ten Can­yon Ranch lockt mit ei­ner brei­ten Pa­lette an Be­hand­lun­gen und ei­nem Be­auty Sa­lon. Un­ser Spa-High­light war aber die fan­tas­ti­sche Ther­mal-Suite „The En­clave“, die den Ein­tritts­preis ab­so­lut wert ist. Ne­ben ei­nem Hy­dro­the­ra­pie-Pool war­ten hier ein Ham­mam, ein rö­misch in­spi­rier­tes Dampf­bad (Ca­le­da­rium) und eine Tro­cken­sauna, die eben­falls an die al­ten Rö­mer er­in­nert (La­co­nia).

Der ru­hige Raum mit Platz für 20 bis ma­xi­mal 25 Gäste ist zu­dem der per­fekte Ort, um dem Tru­bel zu ent­flie­hen und ein gu­tes Buch zu le­sen. Ne­ben der be­heiz­ten Flie­sen­liege war die Aro­ma­du­sche „Tro­pi­cal Rain“ un­ser Lieb­ling. Ein En­clave-Pass für eine sie­ben­tä­gige Kreuz­fahrt kos­tet vor der Ab­fahrt 139 US-Dol­lar pro Per­son und an Bord 179 US-Dol­lar. Das ent­spricht knapp 20 bzw. 26 US-Dol­lar pro Tag. Ta­ges­pässe sind deut­lich teu­rer und auch nur dann ver­füg­bar, wenn die Ka­pa­zi­tät der Suite nicht schon durch die Wo­chen­pässe aus­ge­reizt ist.

09 | Die MedallionClass

Prin­cess Crui­ses ist be­son­ders stolz auf seine „Me­dal­lionClass“, die in­zwi­schen auf al­len Schif­fen ein­ge­führt wor­den ist und im Prin­zip die Bord­karte der an­de­ren Kreuz­fahrt­li­nien er­setzt. Das runde Stück Plas­tik in der Form und Größe ei­ner Münze wird den Gäs­ten vor der Ein­schif­fung kos­ten­los aus­ge­hän­digt und kann über eine App mit dem Smart­phone ver­bun­den wer­den. Die meis­ten Gäste tra­gen es an ei­nem eben­falls kos­ten­lo­sen Schlüs­sel­band um den Hals, an­dere las­sen es dis­kret in der Ho­sen­ta­sche ver­schwin­den oder in­ves­tie­ren an Bord in stil­volle Ac­ces­soires wie etwa schmu­cke Hals­ket­ten oder Arm­bän­der, in die sich das „Me­dal­lion“ in­te­grie­ren lässt.

Laut Prin­cess „re­vo­lu­tio­niert“ diese In­no­va­tion das Kreuz­fahrt­er­leb­nis mit ei­ner Viel­zahl an Vor­tei­len, die das Rei­sen „noch be­que­mer und an­ge­neh­mer“ ma­chen. Tat­säch­lich dient das „Me­dal­lion“ vor al­lem als Schlüs­sel für die Ka­bine, als Aus­weis beim Be­tre­ten und Ver­las­sen des Schiffs und als Zah­lungs­mit­tel für alle Aus­ga­ben an Bord – und da konn­ten wir im Ver­gleich zur klas­si­schen Bord­karte keine Vor­teile fest­stel­len. Ein­zige Aus­nahme: Dass sich die Tür un­se­rer Ka­bine wie von Geis­ter­hand öff­nete, wenn wir uns nä­her­ten, war schon ver­blüf­fend. Daran ge­wöhnt man sich rasch.

In­ter­es­sant ist die Mög­lich­keit, über das „Me­dal­lion“ Spei­sen und Ge­tränke zu be­stel­len, die dann di­rekt an den Pool oder ei­nen be­lie­bi­gen an­de­ren Ort ge­lie­fert wer­den, an dem sich der Gast ge­rade be­fin­det. Das funk­tio­niert gut, weil das Ge­rät im­mer den Auf­ent­halts­ort kennt und diese In­for­ma­tion an das Per­so­nal wei­ter­gibt. Aus die­sem Grund lässt sich das „Me­dal­lion“ auch als Na­vi­ga­ti­ons­hilfe an Bord ver­wen­den, in­dem es dem Gast seine ak­tu­elle Po­si­tion über öf­fent­li­che Bild­schirme und die App an­zeigt. Die App ver­rät auch den Stand­ort von Fa­mi­li­en­mit­glie­dern oder Freun­den auf dem Schiff, da­mit man sie leich­ter wie­der­fin­det.

12 | Die Routen des Schiffs

Ma­je­s­tic Prin­cess (c) Prin­cess Crui­ses

Nach ih­rer ers­ten Sai­son im Mit­tel­meer wird die Ma­je­s­tic Prin­cess auch in den zwei kom­men­den Som­mer­sai­so­nen in Eu­ropa sta­tio­niert sein – dann aber in Sout­hamp­ton. Von April bis Sep­tem­ber 2026 und von März bis Ok­to­ber 2027 geht es auf meist zwölf­tä­gi­gen Kreuz­fahr­ten ent­we­der rund um die bri­ti­schen In­seln, nach Nor­we­gen und Is­land oder nach West­eu­ropa.

Der­zeit ist das Schiff in Ka­nada und Neu­eng­land un­ter­wegs, ehe es die Win­ter­sai­son von An­fang No­vem­ber 2025 bis An­fang April 2026 in der Ka­ri­bik ver­bringt. Zur Wahl ste­hen da­bei sechs- und acht­tä­gige Rei­sen mit Start und Ziel in Fort Lau­derd­ale (Flo­rida), die ab­wech­selnd in die öst­li­che und west­li­che Ka­ri­bik füh­ren und zu 14-tä­gi­gen Kreuz­fahr­ten kom­bi­niert wer­den kön­nen.

Im Herbst 2026 wird die Ma­je­s­tic Prin­cess neu­er­lich in Ka­nada und Neu­eng­land un­ter­wegs sein. In der Win­ter­sai­son 2026/​27 ste­hen dann ver­schie­dene Rou­ten in Süd­ame­rika auf dem Pro­gramm, die bis zur Süd­spitze des Kon­ti­nents und teil­weise so­gar in die Ant­ark­tis füh­ren.

11 | Was uns gefallen hat

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Hol­ly­wood Pool Club (c) tra­vel by tropf

Gut ge­fal­len hat uns ge­ne­rell die an­ge­nehm ru­hige und ent­spannte At­mo­sphäre an Bord der Ma­je­s­tic Prin­cess, zu der das kul­ti­vierte und rück­sichts­volle Be­neh­men der Gäste ei­nen ent­schei­den­den Bei­trag leis­tete. Also: Kein Ge­dränge, keine Hek­tik und keine un­er­freu­li­chen Er­leb­nisse mit den Mit­rei­sen­den, aber da­für viele in­ter­es­sante Be­geg­nun­gen. Das ist nicht auf je­dem gro­ßen Schiff so.

Dass Kreuz­fahrt­li­nien ver­su­chen, die Qua­li­tät der kos­ten­lo­sen Re­stau­rants mög­lichst nied­rig zu hal­ten, um die Gäste mehr oder we­ni­ger zur Bu­chung der bes­se­ren, aber kos­ten­pflich­ti­gen Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants zu „zwin­gen“, ha­ben wir schon öf­ters er­lebt. Auf der Ma­je­s­tic Prin­cess ist das er­freu­li­cher­weise nicht so: Wer gut es­sen will, ist in den Haupt­re­stau­rants bes­tens ver­sorgt und muss nicht zu­sätz­lich Geld aus­ge­ben. Den­noch schafft es Prin­cess, in den Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants ein noch­mals deut­lich hö­he­res ku­li­na­ri­sches Ni­veau zu ga­ran­tie­ren, das den Auf­preis mehr als wert ist. Bes­ser als im „The Catch by Rudi“ ha­ben wir je­den­falls schon lange nicht mehr ge­ges­sen.

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Wake View Bar (c) tra­vel by tropf

Auf un­sere Lieb­lings­plätze an Bord ha­ben wir im Laufe die­ses Test­be­richts be­reits hin­ge­wie­sen: Der „Hol­ly­wood Pool Club“, die Ther­mal-Suite „The En­clave“ und das „O‘ Malley’s Irish Pub“ sind fan­tas­ti­sche Orte, mit de­nen sich al­lein schon eine ge­lun­gene Kreuz­fahrt ge­stal­ten lässt. Auch die „Mo­vies un­der the Stars“ auf dem Pool­deck wer­den uns noch lange in Er­in­ne­rung blei­ben.

Noch nicht er­wähnt ha­ben wir die groß­teils über­dachte und da­her gut vor Sonne, Wind und Re­gen ge­schützte „Wake View Bar“ auf Deck 16 am Heck des Schiffs. Die­ses Ju­wel ist so gut hin­ter dem Buf­fet-Re­stau­rant „World Fresh Mar­ket­place“ ver­steckt, dass es ver­mut­lich so man­cher Gast auch nach ei­ner Wo­che noch nicht ent­deckt hat, und eig­net sich per­fekt, um bei ei­nem Drink die Bli­cke und Ge­dan­ken über das weite Meer schwei­fen zu las­sen.

12 | Was uns nicht gefallen hat

Ma­je­s­tic Prin­cess /​ Atrium (c) tra­vel by tropf

Ent­täuscht wa­ren wir ei­gent­lich nur vom Ser­vice in den Bars der Ma­je­s­tic Prin­cess. Nach­dem wir Platz ge­nom­men hat­ten, ver­gin­gen mehr­mals 20 bis 30 Mi­nu­ten, ehe wir ei­nen der we­ni­gen Kell­ner dazu be­we­gen konn­ten, sich um un­sere Wün­sche zu küm­mern – und dann er­folg­ten die Auf­nahme der Be­stel­lung und das Ser­vie­ren der Ge­tränke des­in­ter­es­siert und lust­los. Selbst von ei­nem Min­dest­maß an Freund­lich­keit war da nicht viel zu be­mer­ken.

In den Spe­zia­li­tä­ten­re­stau­rants war der Ser­vice zwar freund­lich, aber da­für pha­sen­weise so chao­tisch, dass sich das Abend­essen ewig in die Länge zog. Bis zu eine Stunde War­te­zeit zwi­schen ein­zel­nen Gän­gen und gut eine halbe Stunde, bis der be­stellte Wein auf dem Tisch stand, stel­len un­sere Ge­duld ge­wal­tig auf die Probe. Of­fen­bar war viel zu we­nig Per­so­nal an Bord – und das vor­han­dene Per­so­nal da­durch nicht nur über­for­dert, son­dern auch we­nig mo­ti­viert. Wir sind al­ler­dings über­zeugt, dass dies nicht dem ge­wohn­ten Prin­cess-Stan­dard ent­spricht – und ver­mut­lich wurde die­ses Pro­blem in­zwi­schen längst ge­löst.

Ist es also eine gute Ent­schei­dung, die­ses Schiff zu bu­chen? Wenn Sie ein Lu­xus­schiff su­chen – nein. „Pre­mium“ wäre die pas­sen­dere Ka­te­go­rie für die Ma­je­s­tic Prin­cess. Wenn Sie Spaß und Ac­tion auf ei­ner Kreuz­fahrt wün­schen – nein. Wenn Sie eine ge­ho­bene und ent­spannte Wohl­fühl-At­mo­sphäre an Bord und die Ele­ganz klas­si­scher Kreuz­fahrt­schiffe lie­ben – ja. Und wenn Sie lie­ber in­ter­na­tio­nale als deutsch­spra­chige Kreuz­fahr­ten bu­chen – de­fi­ni­tiv ja.

Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"