Nach Insolvenz von CMV: Plant der Ex-Chef einen Neustart?

Nach der Pleite von Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges (CMV) gibt es nun erste An­zei­chen für ei­nen mög­li­chen Neu­start: Laut ei­nem Be­richt von Sky News hat der ehe­ma­lige Ge­schäfts­füh­rer Chris­tian Ver­hounig die Kun­den­da­ten­bank und die Bu­chungs­sys­teme aus der In­sol­venz­masse er­wor­ben und plant mit sei­nem neu ge­grün­de­ten Un­ter­neh­men CVI Group Ltd. ein Come­back un­ter neuem Na­men.

Sky News schreibt, dass die Kanz­lei Duff & Phelps als In­sol­venz­ver­wal­ter von CMV in den letz­ten Wo­chen ver­geb­lich ver­sucht hatte, das ge­samte Un­ter­neh­men mit al­len Ver­mö­gens­wer­ten an ei­nen In­ter­es­sen­ten zu ver­kau­fen. „Be­dau­er­li­cher­weise war dies an­ge­sichts der ver­hee­ren­den Aus­wir­kun­gen der glo­ba­len Pan­de­mie auf die ge­samte Rei­se­bran­che und den Kreuz­fahrt­sek­tor nicht mög­lich“, wird Paul Wil­liams von Duff & Phelps zi­tiert.

MS Vasco da Gama (c) Tran­so­cean Kreuz­fahr­ten

Da­her sei der Ver­kauf ein­zel­ner Ver­mö­gens­werte das Beste, was man für die Gläu­bi­ger er­rei­chen könne. Gleich­zei­tig er­halte CVI über sei­nen Ei­gen­tü­mer Chris­tian Ver­hounig die Mög­lich­keit, neue In­ves­to­ren zu fin­den und „den ein­zig­ar­ti­gen Kreuz­fahrt­be­trieb von CMV zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt neu zu star­ten“, so Wil­liams. Für die vie­len Fans der ehe­ma­li­gen deut­schen CMV-Toch­ter Tran­so­cean Kreuz­fahr­ten wä­ren das sehr gute Nach­rich­ten.

Cruise & Ma­ri­time Voyage (CMV) wurde 2009 ge­grün­det und be­trieb zu­letzt mit der MS As­to­ria (550 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1948) und der MS Marco Polo (800 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1965) zwei kleine, aber schon recht be­tagte Kreuz­fahrt­schiffe. Für die in Deutsch­land ak­tive Toch­ter­ge­sell­schaft Tran­so­cean Kreuz­fahr­ten wa­ren die MS Ma­gel­lan (1.250 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1985), die MS As­tor (590 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1987), die MV Co­lum­bus (1.400 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1988) und die MS Vasco da Gama (1.266 Pas­sa­giere, Bau­jahr 1992) im Ein­satz.

MS As­tor (c) Tran­so­cean Kreuz­fahr­ten

Im Jahr 2021 sollte die MS As­tor von Tran­so­cean zur neu ge­grün­de­ten Marke CMV France wech­seln und durch die MS Ida Pfeif­fer er­setzt wer­den. Das Schwes­ter­schiff der MS Vasco da Gama ge­hört ak­tu­ell als Pa­ci­fic Aria noch zu P&O Aus­tra­lia. Auch CMV wollte 2021 mit der Pa­ci­fic Dawn ein Schiff von P&O Aus­tra­lia über­neh­men und als MS Amy John­son auf dem bri­ti­schen Markt be­trei­ben. Da­für sollte die MS As­to­ria als der­zeit äl­tes­tes Kreuz­fahrt­schiff der Welt die Flotte ver­las­sen.

Da die Schiffe der­zeit kaum ver­mit­tel­bar oder ver­kauf­bar sind, hätte Chris­tian Ver­hounig ver­mut­lich gute Chan­cen. Ge­gen­über Sky News zeigte sich der ehe­ma­lige CMV-Chef je­den­falls op­ti­mis­tisch: „Wir ha­ben in den letz­ten zehn Jah­ren ein äu­ßerst be­lieb­tes Ni­schen-Pro­dukt ent­wi­ckelt. Zu­sam­men mit mei­nem vor­he­ri­gen Ma­nage­ment-Team ar­bei­ten wir hart daran, die enorme Markt­lü­cke zu schlie­ßen, die durch die In­sol­venz von CMV ent­stan­den ist“.

PS: Wie wir hier be­reits be­rich­tet ha­ben, war es South Quay Tra­vel & Lei­sure Ltd., das im Juli 2020 In­sol­venz in Groß­bri­tan­nien be­an­tragt hatte. Cruise & Ma­ri­time Voyage (CMV) war – ebenso wie Tran­so­cean Kreuz­fahr­ten – ein Toch­ter­un­ter­neh­men, das mit in die Pleite schlit­terte. Um die­sen Ar­ti­kel ver­ständ­li­cher zu ma­chen, ha­ben wir die ziem­lich ver­schach­telte Un­ter­neh­mens­struk­tur von South Quay Tra­vel ver­ein­facht dar­ge­stellt. Wir bit­ten da­für um Ver­ständ­nis.

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