Insolvenz: Transocean Kreuzfahrten muss alle Reisen absagen
Die Corona-Krise fordert nach der spanischen Reederei Pullmantur nun ihr zweites Opfer: Die South Quay Travel & Leisure Limited hat Insolvenz angemeldet. In Großbritannien war das Unternehmen unter der Marke „Cruise & Maritime Voyage“ (CMV) aktiv, in Deutschland unter „Transocean Kreuzfahrten“.
Offenbar wurde bis zuletzt versucht, neue Investoren zu gewinnen. Die Gespräche dürften aber vergangene Woche endgültig gescheitert sein. Wie auf der Homepage von Transocean Kreuzfahrten zu lesen ist, wurde die Kanzlei Duff & Phelps Ltd. vom Gericht als Insolvenzverwalter bestimmt. Sie verschafft sich derzeit einen Überblick über die Finanzlage des Unternehmens. Alle Kreuzfahrten wurden unterdessen abgesagt.
Die von South Quay Travel & Leisure Limited verkaufen Kreuzfahrtpakete seien jedoch durch Sicherungsscheine der Association of British Travel Agents (ABTA) mit Sitz in London geschützt, heißt es weiter. Betroffene Kunden können sich an ihr Reisebüro wenden oder bei einer Direktbuchung ihre Ansprüche auf www.abta.com/failures geltend machen.
Cruise & Maritime Voyage (CMV) wurde 2009 gegründet und betrieb zuletzt mit der MS Astoria (550 Passagiere, Baujahr 1948) und der MS Marco Polo (800 Passagiere, Baujahr 1965) zwei kleine, aber schon recht alte Kreuzfahrtschiffe. Für Transocean waren die MS Magellan (1.250 Passagiere, Baujahr 1985), die MS Astor (590 Passagiere, Baujahr 1987), die MS Columbus (1.400 Passagiere, Baujahr 1988) und die MS Vasco da Gama (1.266 Passagiere, Baujahr 1992) im Einsatz.
Im Jahr 2021 sollte die MS Astor von Transocean zur neu gegründeten Marke CMV France wechseln und durch die MS Ida Pfeiffer ersetzt werden. Das Schwesterschiff der MS Vasco da Gama gehört aktuell als Pacific Aria noch zu P&O Australia. Auch CMV wollte 2021 mit der Pacific Dawn ein Schiff von P&O Australia übernehmen und als MS Amy Johnson auf dem britischen Markt betreiben. Dafür sollte die MS Astoria als derzeit ältestes Kreuzfahrtschiff der Welt die Flotte verlassen. Was nun mit all diesen Schiffen passiert, ist noch völlig unklar.