Am 10. Dezember 2020 sollte die Mein Schiff 1 zu einer 35-tägigen Kreuzfahrt aufbrechen, die von Deutschland in die Karibik und wieder zurück geführt hätte. Doch nun hat TUI Cruises die bereits ausgebuchte Reise wenige Tage vor dem Start abgesagt, weil angesichts des verlängerten Lockdowns kein deutscher Hafen die Abfahrt erlaubt.
„Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens haben Bund und Länder gestern eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis zum 10. Januar 2021 beschlossen. Soeben erreichte uns die Nachricht, dass uns nunmehr alle deutschen Häfen die geplante Abfahrt im Dezember verweigern. Schweren Herzens müssen wir daher Ihre Reise absagen“, schreibt TUI Cruises in einer Mitteilung an die gebuchten Kunden.
Diese lassen indes auf den Social-Media-Kanälen ihrer Enttäuschung und ihrer Verärgerung freien Lauf. Auch viele Reisebüros zeigen sich gar nicht begeistert. Einige meinen, TUI Cruises hätte sich des hohen Risikos einer Absage in Zeiten wie diesen von Anfang an bewusst sein müssen und diese Kreuzfahrt gar nicht erst ausschreiben dürfen. Der Schaden sei nun jedenfalls enorm – nicht nur für die Reederei, sondern für die gesamte Branche.
Tatsächlich hatte TUI Cruises bis zuletzt aus vielen Details dieser fünfwöchigen Kreuzfahrt ein Geheimnis gemacht. Neben dem Abfahrts- und Ankunftstermin stand lediglich fest, dass die Reise aus 26 Tagen an Bord und neun Tage über Weihnachten und Silvester an einem Privatstrand in der Karibik bestehen würde. Wo sich dieser Strand befinden sollte, wurde ebenso wenig verraten wie der exakte Start- und Zielhafen in Deutschland.
Trotzdem war die Kreuzfahrt bei einer deutlich reduzierten Kapazität und Preisen ab 2.999 Euro pro Person in einer Balkonkabine rasch ausverkauft. Nun bietet TUI Cruises den gebuchten Gästen als Ersatz die Mitreise auf der dreiwöchigen Kanaren-Kreuzfahrt der Mein Schiff 6 ab 17. Dezember 2021 zu einem Sonderpreis an. Die dürfte sich also bisher nicht ganz so gut verkauft haben.
