Update / 13. April 2021: Die Regierung von St. Vincent hat Carnival inzwischen mitgeteilt, dass eine Evakuierung nicht unmittelbar erforderlich ist. Die Reederei hat daher die Carnival Legend und die Carnival Paradise wieder aus der Region verlegt, ist aber weiterhin bereit zu helfen, falls sich die Umstände ändern sollten.
Nach dem Ausbruch des Vulkans La Soufrière auf der Karibikinsel St. Vincent sind vier Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean, Celebrity Cruises und Carnival Cruise Line zu Hilfe geeilt, um die betroffenen Menschen auf die Nachbarinseln zu evakuieren.
Der Vulkan war am 9. April 2021 erstmals seit 42 Jahren wieder ausgebrochen. Bisher wurden zwei mehrstündige Eruptionen registriert. Die gewaltigen Aschewolken verdunkelten den Himmel und bedeckten fast ganz St. Vincent zentimeterhoch mit grauer Asche. Auch auf der 180 Kilometer entfernten Nachbarinsel Barbados machte der Ascheregen den Tag zur Nacht.
Vulkanausbruch in St. Vincent. So sieht es zurzeit auf der Nachbarinsel Barbados (über 100 Meilen entfernt) aus. Zeit: 15:45 Uhr 😬 #LaSoufriere https://t.co/fEIOWvAYFN
— Totto Threepwood ™ ロランド 🌍 (@tottoR) April 10, 2021
Seismologen hatten bereits am Vortag vor möglichen Aktivitäten des Soufrière gewarnt. Deshalb konnten die Behörden die Menschen in der besonders gefährdeten „roten Zone“ rund um den Vulkan rechtzeitig evakuieren. Einige internationale Medien sprechen von 16.000 betroffenen Menschen, andere von „nur“ rund 6.000. Für sie wurden Notquartiere in anderen Teilen der Insel eingerichtet.
Praying for #SaintVincent & Grenadines as my country’s people continue to navigate through the ongoing #LaSoufriere volcano eruption. 🙏🏽🙏🏽 pic.twitter.com/Wne8lDioSO
— Michelle C‑James 👩🏽🦱 RGN MSc (@MichelleCJames1) April 10, 2021
Der Hilferuf der Regierung von St. Vincent blieb aber auch in den USA nicht ungehört: Die Royal Caribbean Group und Carnival Cruise Line entsandten unverzüglich vier Kreuzfahrtschiffe, um die betroffenen Menschen bei Bedarf rasch auf andere Inseln zu bringen. Die Serenade of the Seas liegt inzwischen bereits im Hafen der Hauptstadt Kingstown, während die Celebrity Reflection, die Carnival Legend und die Carnival Paradise vor der Insel warten.
Just got out the red zone. It’s crazy. I heard the rumblings of #LaSoufriere pic.twitter.com/OGLiR3nuU7
— Lavern King 🇻🇨 (@Lavern_King) April 10, 2021
Noch ist die weitere Entwicklung unsicher. Sollte es notwendig sein, könnte aber jedes der vier Schiffe rund 1.500 bis 2.000 Menschen auf eine der Nachbarinseln bringen. St. Lucia, Grenada, Barbados und Antigua haben sich schon bereit erklärt, sie vorübergehend aufzunehmen.
Boarding for sea evacuation now taking place.
Covid tests are being done. No vaccination appears to be taking place.#LaSoufriere #SVGEruption2021 pic.twitter.com/9jYQiDP4Op— Lavern King 🇻🇨 (@Lavern_King) April 10, 2021
Der 1.178 Meter hohe La Soufrière ist einer von 19 aktiven Vulkanen in der östlichen Karibik, aber der einzige auf St. Vincent. Er liegt im eher dünn besiedelten Norden der Insel und war zuletzt im Jahr 1979 aktiv – ohne dass Menschen zu Schaden kamen. Ganz anders war das beim bisher berühmtesten Ausbruch im Jahr 1902, als rund 1.500 Einwohner ums Leben kamen.