Hurtigruten

Hurtigruten aktualisiert das Schiffsdesign für das Projekt „Sea Zero“

Die Hur­tig­ru­ten-Vi­sion des en­er­gie­ef­fi­zi­en­tes­ten Kreuz­fahrt­schiffs der Welt schrei­tet voran. Das bahn­bre­chende Pro­jekt „Sea Zero“ hat kürz­lich eine neue Phase stren­ger Tests in den Ein­rich­tun­gen von SINTEF Ocean in Trond­heim in Nor­we­gen ab­ge­schlos­sen.

Zu den In­no­va­tio­nen, die ge­prüft wer­den, ge­hö­ren große Bat­te­rien, ein­zieh­bare Se­gel, Luft­schmier­sys­teme, ge­gen­läu­fige Pro­pel­ler und ein en­er­gie­op­ti­mier­ter Rumpf. Hur­tig­ru­ten will da­mit ein Schiff ent­wer­fen, das ab etwa 2030 im Nor­mal­be­trieb vor der nor­we­gi­schen Küste ohne Emis­sio­nen fah­ren kann.

Sea Zero Tests (c) Hur­tig­ru­ten /​ Es­pen Mills

Nach mo­na­te­lan­ger Ent­wurfs­ar­beit und Er­pro­bung wurde das Schiffs­kon­zept wei­ter ver­fei­nert, so dass es nun län­ger, nied­ri­ger und sta­bi­ler ist und über zwei große ein­zieh­bare Se­gel ver­fügt, die je nach Be­darf an­ge­ho­ben oder ab­ge­senkt wer­den kön­nen.

„Wir ler­nen viel aus die­sen Tests und se­hen nun, dass viele der ehr­gei­zi­gen Ziele die­ses Pro­jekts auch in der Pra­xis um­ge­setzt wer­den kön­nen.“

Gerry Lars­son-Fedde, Chief Ope­ra­ting Of­fi­cer bei Hur­tig­ru­ten

Die jüngs­ten di­gi­ta­len Si­mu­la­tio­nen und phy­si­schen Tests in Trond­heim, bei de­nen ein acht Me­ter lan­ges Mo­dell im Oze­an­be­cken und im Schlepp­tank von SINTEF ge­tes­tet wurde, be­stä­tig­ten, dass al­lein durch die Se­gel der En­er­gie­ver­brauch um zehn bis 15 Pro­zent ge­senkt wer­den kann.

„Bei je­der Runde neh­men wir Än­de­run­gen vor, um das De­sign zu op­ti­mie­ren. Jetzt ist das Schiff acht Me­ter län­ger und et­was brei­ter, und die Höhe wurde um ein Deck re­du­ziert. Das sorgt un­ter an­de­rem für eine bes­sere Sta­bi­li­tät. Au­ßer­dem sind wir von drei auf zwei Se­gel um­ge­stie­gen.“

Gerry Lars­son-Fedde, Chief Ope­ra­ting Of­fi­cer bei Hur­tig­ru­ten

Das Sea Zero-Kon­zept zielt auf eine En­er­gie­ein­spa­rung von 40 bis 50 Pro­zent im Ver­gleich zu heu­ti­gen Schif­fen ab. Mit die­ser Ver­rin­ge­rung könn­ten Bat­te­rien, die in wich­ti­gen Hä­fen mit Land­stro­m­an­schluss auf­ge­la­den wer­den, ei­nen emis­si­ons­freien Be­trieb er­mög­li­chen.

Sea Zero Tests (c) Hur­tig­ru­ten /​ Es­pen Mills

Trond John­sen, Pro­jekt­lei­ter für Sea Zero, er­läu­tert, dass bei der an­ge­streb­ten Sen­kung des En­er­gie­ver­brauchs es rea­lis­tisch ist, ein Bat­te­rie­sys­tem ein­zu­bauen, des­sen En­er­gie aus­reicht, um das Schiff un­ter nor­ma­len Wet­ter­be­din­gun­gen zwi­schen den La­de­hä­fen zu be­trei­ben. Hur­tig­ru­ten ar­bei­tet eng mit dem nor­we­gi­schen For­schungs­in­sti­tut SINTEF und an­de­ren füh­ren­den Part­nern zu­sam­men, um das De­sign zu ver­fei­nern.

„Um das Zu­sam­men­spiel die­ser Tech­no­lo­gien voll­stän­dig zu ver­ste­hen und zu ana­ly­sie­ren, ver­wen­den wir fort­schritt­li­che nu­me­ri­sche Si­mu­la­tio­nen und ha­ben neue La­bor­tech­ni­ken und In­stru­mente für Schiffs­mo­dell­tests ent­wi­ckelt. Die bis­her durch­ge­führ­ten Mo­dell­ver­su­che und Ana­ly­sen zei­gen er­mu­ti­gende Er­geb­nisse in Be­zug auf die Sen­kung des En­er­gie­be­darfs auf das Maß, das für ei­nen emis­si­ons­freien Be­trieb er­for­der­lich ist.“

An­ders Al­ters­kjær, For­schungs­lei­ter bei SINTEF Ocean

„Um das Zu­sam­men­spiel die­ser Tech­no­lo­gien voll­stän­dig zu ver­ste­hen und zu ana­ly­sie­ren, ver­wen­den wir fort­schritt­li­che nu­me­ri­sche Si­mu­la­tio­nen und ha­ben neue La­bor­tech­ni­ken und In­stru­mente für Schiffs­mo­dell­tests ent­wi­ckelt. Die bis­her durch­ge­führ­ten Mo­dell­ver­su­che und Ana­ly­sen zei­gen er­mu­ti­gende Er­geb­nisse in Be­zug auf die Sen­kung des En­er­gie­be­darfs auf das Maß, das für ei­nen emis­si­ons­freien Be­trieb er­for­der­lich ist.„
An­ders Al­ters­kjær, For­schungs­lei­ter bei SINTEF Ocean

Fakten zur Sea Zero

Pro­ject Sea-Zero (c) Vard /​ Hur­tig­ru­ten
  • Ziel ist es, das en­er­gie­ef­fi­zi­en­teste Kreuz­fahrt­schiff der Welt zu wer­den
  • Emis­si­ons­freier Be­trieb bis 2030 wird an­ge­strebt
  • 143,5 Me­ter lang – das bis­her längste Schiff von Hur­tig­ru­ten
  • Zwei ein­zieh­bare Se­gel mit So­lar­zel­len für zehn bis 15 Pro­zent En­er­gie­ein­spa­rung
  • Ge­gen­läu­fige Pro­pel­ler und Luft­schmie­rung zur Ver­rin­ge­rung des Luft­wi­der­stands
  • In­tel­li­gente En­er­gie­sys­teme für Hei­zung, Küh­lung und Bord­be­trieb
  • Ge­schätzte En­er­gie­ein­spa­run­gen von 40 bis 50 Pro­zent ge­gen­über den bis­he­ri­gen Schif­fen
  • Zu den Part­nern ge­hö­ren SINTEF, Vard De­sign, DNV, Brun­voll, Plug, Cor­vus En­ergy und an­dere

www.hurtigruten.com

Elisabeth Kapral

Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für cruise4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat in den letzten 15 Jahren mehr als 80 Kreuzfahrten mit den verschiedensten Reedereien unternommen.
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