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Pride of America lässt Passagiere wegen Tsunami-Warnung zurück

Nach dem Erd­be­ben der Stärke 8,8 vor der Küste von Kam­chatka und der dar­auf fol­gen­den Tsu­nami-War­nung für Ha­waii musste die Pride of Ame­rica von Nor­we­gian Cruise Line am 29. Juli den Ha­fen von Hilo um 16 Uhr Orts­zeit so­fort ver­las­sen. Die Not­aus­fahrt war zum Schutz des Schif­fes al­ter­na­tiv­los, be­deu­tete aber, dass die Gäste zwei Stun­den frü­her als ge­plant zu­rück an Bord ge­ru­fen wur­den.

Er­war­tungs­ge­mäß schaff­ten es nicht alle Gäste zu­rück zur An­le­ge­stelle. Ebenso konn­ten nicht alle Crew-Mit­glie­der, die sich an Land auf­hiel­ten, recht­zei­tig zum Schiff zu­rück­keh­ren. Laut lo­ka­len Me­di­en­be­rich­ten wa­ren mehr als 300 Per­so­nen nicht an Bord der Pride of Ame­rica, als sie ab­fuhr. In ei­ni­gen Fäl­len wur­den Fa­mi­lien ge­trennt – je nach­dem, wer an Bord und wer zum kri­ti­schen Zeit­punkt an Land war.

Pride of Ame­rica (c) travel4news /​ Eli­sa­beh Ka­pral

Ge­gen­über dem Kreuz­fahrt-Por­tal Cruise Hive er­klärte Nor­we­gian Cruise Line, dass alle Gäste per SMS vor der Ab­fahrt be­nach­rich­tigt wur­den. Gleich­zei­tig wurde ih­nen emp­foh­len, ei­nen hö­her ge­le­ge­nen Ort auf­zu­su­chen und die An­wei­sun­gen der ört­li­chen Be­hör­den zu be­fol­gen, falls sie nicht recht­zei­tig zur Ab­fahrt des Schif­fes zu­rück­keh­ren konn­ten.

Gäste, die an Land­aus­flü­gen von Nor­we­gian Cruise Line teil­nah­men, wur­den di­rekt zur Waiakea High School ge­bracht, die rund fünf Ki­lo­me­ter vom Ha­fen von Hilo ent­fernt ist. 32 Me­ter über dem Mee­res­spie­gel ge­le­gen, ist sie als Tsu­nami-Eva­ku­ie­rungs­ort zer­ti­fi­ziert und auch so aus­ge­stat­tet, dass sie bei Be­darf ei­nen gro­ßen An­drang be­wäl­ti­gen kann. Hier wur­den für die ge­stran­de­ten Gäste Er­fri­schun­gen be­reit­ge­stellt.

Son­nen­un­ter­gang in Ha­waii (c) cruise4news /​ Eli­sa­beth Ka­pral

Kreuz­fahrt­gäste, die auf ei­gene Faust un­ter­wegs wa­ren und es nicht mehr recht­zei­tig zur Pride of Ame­rica schaff­ten, konn­ten eben­falls die High School auf­su­chen. Ei­nige ent­schie­den sich aber den­noch, eine an­dere Un­ter­kunft für die Nacht zu su­chen, da das Schiff der üb­li­chen Vor­ge­hens­weise in Tsu­nami-Sze­na­rien folgte und in si­che­rer Ent­fer­nung vom vor­über­ge­hend ge­schlos­se­nen Ha­fen blieb.

Als die Tsu­nami-Wel­len schließ­lich auf Ha­waii ein­tra­fen, fie­len sie glück­li­cher­weise mit we­ni­ger als zwei Me­tern re­la­tiv nied­rig aus. Die Tsu­nami-War­nung wurde spä­ter auf­ge­ho­ben, so­dass die be­trof­fe­nen Hä­fen nach und nach wie­der ge­öff­net wer­den konn­ten. Der Ha­fen von Hilo musste al­ler­dings vor der Frei­gabe durch die ört­li­chen Be­hör­den und die US-Küs­ten­wa­che noch am frü­hen Mor­gen des 30. Juli ei­ner Si­cher­heits­be­wer­tung un­ter­zo­gen wer­den.

Pride of Ame­rica vor Na­wil­wili (c) Nor­we­gian Cruise Line

Ne­ben der Pride of Ame­rica war auch die Re­gatta von Ocea­nia Crui­ses von der Tsu­nami-War­nung be­trof­fen. Das Lu­xus­schiff lag an die­sem Tag in Kai­lua-Kona auf der In­sel Ha­waii und musste den Ha­fen aus Si­cher­heits­grün­den eben­falls um 16 Uhr – zwei Stun­den vor der ge­plan­ten Ab­fahrt – ver­las­sen, um Schutz in tie­fe­ren Ge­wäs­sern zu su­chen. Hier blie­ben zehn Gäste an Land zu­rück.

Am Ende konn­ten beide Schiffe noch im Laufe des 30. Juli in die je­wei­li­gen Hä­fen zu­rück­keh­ren, die ge­stran­de­ten Pas­sa­giere wie­der an Bord ho­len und ihre Rei­sen fort­set­zen. Zum Re­dak­ti­ons­schluss be­fand sich die Re­gatta in­zwi­schen schon in Ka­hu­lui auf der In­sel Maui – dem nächs­ten ge­plan­ten Ha­fen ih­rer Kreuz­fahrt von Hong­kong nach Ho­no­lulu, die am 1. Au­gust zu Ende ge­hen wird. Die Pride of Ame­rica dürfte ver­mut­lich ei­nen der nächs­ten Stopps auf ih­rer ein­wö­chi­gen Ha­waii-Rund­reise strei­chen.

www.ncl.com

Elisabeth Kapral

Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für cruise4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat in den letzten 15 Jahren mehr als 80 Kreuzfahrten mit den verschiedensten Reedereien unternommen.
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