Corona-Test verhindert Einschiffung von infiziertem Passagier
Die MSC Grandiosa hat ihre erste Kreuzfahrt nach dem Neustart am Sonntag erfolgreich abgeschlossen und ist inzwischen bereits zu ihrer zweiten Reise ins Mittelmeer aufgebrochen. Laut MSC Cruises hat sich gezeigt, dass „die neuen Sicherheitsprotokolle in einer realen Situation funktionieren“, wie es in einer Stellungnahme heißt – und das dürfte auch der Wahrheit entsprechen.
Der wichtigste Punkt ist dabei sicherlich der Antigen-Test, den alle Passagiere bei der Einschiffung absolvieren müssen. Vor der ersten Abfahrt am 16. August in Genua waren diese Tests in fünf Fällen positiv. Diese Gäste wurden daraufhin zu einem PCR-Test gebeten, der dann bei allen fünf negativ ausfiel. Offenbar wiesen sie noch Antikörper auf, waren aber inzwischen wieder genesen. Sie konnten an Bord gehen.
Bei der Einschiffung zur zweiten Kreuzfahrt am 23. August 2020 wurde dann erstmals ein Passagier zweimal positiv getestet – sowohl beim Antigen-Test als auch beim folgenden PCR-Test. Daraufhin wurde nicht nur dem Mann und seiner Familie das Einsteigen verweigert, sondern allen insgesamt 15 Passagieren, die zusammen mit ihnen in einem Bus zum Hafen in Genua gekommen waren.
Dass MSC Cruises bei Hygiene und Sicherheit keine Kompromisse macht, wurde aber schon zuvor auf der ersten Kreuzfahrt klar: Als das Schiff am Dienstag in Neapel lag, verließ eine vierköpfige Familie den arrangierten Landausflug auf Capri, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Als sie dann zur MSC Grandiosa zurückkehrte, musste sie überrascht feststellen, dass ihr das Betreten des Schiffs von der Crew verweigert wurde.
Die Kreuzfahrt war für sie beendet, denn Landgänge sind aktuell auf den Schiffen von MSC Cruises nur im Rahmen von organisierten Ausflügen möglich. Damit will die Reederei die gleichen hohen Gesundheits- und Sicherheitsstandard wie an Bord aufrecht erhalten. So wird sichergestellt, dass die geforderte Hygiene bei den Transfers eingehalten wird und Platz für soziale Distanz vorhanden ist. Zudem werden Reiseleiter und Fahrer einer Gesundheitsprüfung unterzogen und mit einer persönlichen Schutzausrüstung ausgestattet.
Durch das Verlassen des organisierten Landausflugs hatte die Familie die für sie und alle anderen Gäste geschaffene „Blase“ verlassen, argumentierte MSC Cruises: „Wir alle verstehen den Wunsch, die Destinationen auf eigene Faust zu erkunden, aber im Interesse der Gesundheit und Sicherheit müssen die Gäste in dieser Blase bleiben, um das Risiko von Covid-19-Ansteckungen für sie und die Menschen in den Häfen so gering wie möglich zu halten“.
Dass sich so viel Konsequenz lohnt, zeigte sich dann kurz vor dem Ende der ersten Reise: Als die MSC Grandiosa am Samstag auf dem Weg zurück nach Genua war, absolvierten alle Gäste, die in Malta an Land gegangen waren, einen obligatorischen Antigen-Test, wie er von den italienischen Behörden verlangt wurde. Laut MSC Cruises wurden alle negativ getestet. Überhaupt verlaufe das Leben an Bord reibungslos, berichtet die Reederei: „Unsere Gäste genießen die Spezialitätenrestaurants, Cafés und Geschäfte, die unser Flaggschiff zu bieten hat. Aber auch viele der angebotenen Landausflüge waren ausverkauft.“
Die MSC Grandiosa unternimmt derzeit wöchentliche Kreuzfahrten ins westliche Mittelmeer, die von Genua nach Civitavecchia (Rom), Neapel, Palermo und Malta führen. Ab 29. August 2020 sollte auch die MSC Magnifica zu einwöchigen Kreuzfahrten ins östliche Mittelmeer aufbrechen. Der Start wurde aber um vier Wochen auf 26. September 2020 verschoben. Die Routen beinhalten Triest, Bari, Korfu, Katakolon (Olympia) und Piräus (Athen) und sind – so wie die Reisen der MSC Grandiosa – für die Bewohner aller Schengen-Länder buchbar.