Update: Fast alle Kreuzfahrtlinien streichen Russland aus den Routen
Immer mehr Kreuzfahrtlinien setzen ein deutliches Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine und streichen mit St. Petersburg den einzigen angelaufenen Hafen in Russland für das gesamte Jahr 2022 aus den Routen ihrer Ostsee-Kreuzfahrten. Derzeit wird an den Änderungen der Fahrpläne mit Ersatzhäfen gearbeitet.
Den Anfang machte zunächst die kleine Luxusreederei Atlas Ocean Voyages mit Sitz in den USA und Eigentümern aus Portugal: Sie kündigte an, die beiden für den Sommer 2022 geplanten Anläufe der World Navigator in St. Petersburg abzusagen und stattdessen Kotka und Mariehamn in Finnland zu besuchen.
Kurz darauf folgte Norwegian Cruise Line mit den Schwestermarken Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises. Hier geht es immerhin um rund 50 Besuche in St. Petersburg in diesem Jahr, die nun gestrichen und durch andere Häfen ersetzt werden – unter anderem mit der Norwegian Getaway, der Norwegian Dawn und der neuen Norwegian Prima.
Am Samstag hat sich diesem Schritt auch die Carnival Corporation mit acht ihrer Marken angeschlossen: Carnival Cruise Line, AIDA Cruises, Costa Crociere, Princess Cruises, Holland America Line, Seabourn, Cunard Line und P&O Cruises sagen alle geplanten Anläufe in St. Petersburg ab. Sobald die neuen Routen mit den Ersatzhäfen feststehen, sollen die Gäste unverzüglich informiert werden.
Auch Viking Cruises und SAGA Cruises haben St. Petersburg inzwischen aus allen Ostsee-Routen entfernt – und Windstar Cruises wird nicht nur die fünf geplanten Besuche in der Zaren-Stadt absagen, sondern auch die beiden Kreuzfahrten ins Schwarze Meer, die unter anderem Stopps im russischen Sotchi beinhaltet hätten.
Am Montag haben schließlich auch TUI Cruises und MSC Cruises erklärt, die Routen der zwischen Mai und Oktober 2022 geplanten Ostsee-Kreuzfahrten anzupassen und St. Petersburg nicht mehr anzulaufen. Während TUI Cruises „ethische und moralische Gründe“ für diesen Schritt nennt, spricht MSC Cruises allerdings nur von „Sicherheitsbedenken“.
Bei MSC Cruises sind Routen der MSC Preziosa, MSC Grandiosa, MSC Poesia und MSC Virtuosa betroffen. Man sei aber schon „seit Beginn der aktuellen Ereignisse mit alternativen Häfen wie Stockholm, Helsinki oder Tallinn in Kontakt“, heißt es. Somit bleiben nur noch Royal Caribbean und Celebrity Cruises, von denen bis jetzt noch nichts Erwähnenswertes zu diesem Thema zu hören war.