Norwegen verweigert den Schiffen von TUI Cruises die Einfahrt in die Fjorde
Nach dem Corona-Ausbruch auf der MS Roald Amundsen hat die norwegische Regierung allen Kreuzfahrtschiffen mit mehr als 100 Personen an Bord bis 20. August 2020 das Anlegen in den Häfen des Landes verboten. Wie TUI Cruises nun erfahren musste, gilt dieses Anordnung aber offenbar schon, wenn ein Schiff in die norwegischen Gewässer fahren will – auch wenn gar kein Besuch in einem Hafen geplant ist.
Als die Mein Schiff 1 (ab Kiel) und die Mein Schiff 2 (ab Hamburg) am 7. August 2020 zu den ersten von jeweils vier siebentägigen „Panoramafahrten“ in die norwegischen Fjorde aufbrechen wollten, dürfte TUI Cruises jedenfalls kurzfristig informiert worden sein, dass beiden Schiffen die Einfahrt in die Gewässer Norwegens verweigert wird.
Die Reederei entschied sich daraufhin für eine Umroutung: Die Mein Schiff 1 und die Mein Schiff 2 fuhren nicht nach Norwegen, sondern in die Ostsee mit den finnischen und schwedischen Schären vor Stockholm und Turku als „Ziel“. Die Gäste an Bord wurden informiert, dass sie die Kreuzfahrt abbrechen und das Schiff noch vor der Abfahrt verlassen könnten, wenn sie mit der neuen Route nicht einverstanden sein sollten. Der Kreuzfahrtpreis würde dann rückerstattet.
Wie viele Passagiere das auch getan haben, ist nicht bekannt. In einer Stellungnahme schrieb TUI Cruises noch am Abend des 7. August, dass man mit den Behörden in Norwegen bereits in Verhandlungen stehe, um wenigstens die weiteren Panoramafahrten bis Anfang September wie geplant durchführen zu können – schließlich seien auf diesen Routen keine Landgänge vorgesehen.
Die Europa 2 von Hapag-Lloyd Cruises befindet sich übrigens auf ihrer aktuellen Kreuzfahrt ebenfalls in den norwegischen Fjorden, blieb aber offenkundig von den Maßnahmen der norwegischen Regierung verschont. Die weiteren „Panoramafahrten“ der Mein Schiff 1 und Mein Schiff 2 sind am 14., 21. und 28. August 2020 mit einer Dauer von jeweils sieben Tagen geplant.