Neuer Eigentümer: Mystic Invest ersteigert die MS Vasco da Gama
Die Mystic Invest Holding ist der neue Eigentümer der 1993 gebauten MS Vasco da Gama: Das portugiesische Unternehmen, das bisher nur in der Fluss- und Expeditionskreuzfahrt aktiv war, hat sich bei der Versteigerung des ehemaligen Kreuzfahrtschiffs von Cruise & Maritime Voyages (CMV) in London als Bestbieter durchgesetzt.
Wie bereits berichtet, hatte der Insolvenzverwalter nach der Pleite von Cruise & Maritime Voyages die fünf Schiffe der britischen Reederei zur Versteigerung freigegeben. Für die MS Vasco da Gama (Baujahr 1993) mussten die Gebote bis 8. Oktober einlangen, für die MV Columbus (Baujahr 1989) bis 12. Oktober und für die MS Astor (Baujahr 1987) bis 15. Oktober. Für die MS Magellan (Baujahr 1985) können Gebote noch bis 19. Oktober erfolgen und für die MS Marco Polo (Baujahr 1965) bis 22. Oktober.
Zu Mystic Invest gehört unter anderem die Tochter Mystic Cruises – und zu ihr wiederum die beiden Flussreisen-Veranstalter nicko cruises mit Sitz in Deutschland und Douro Azul mit Sitz in Portugal. In den USA wird 2021 mit Atlas Ocean Voyages eine weitere Marke an den Start gehen, die in den nächsten Jahren fünf neue Expeditionsschiffe in Dienst stellen will. Zudem besitzt Mystic Invest die WestSEA-Werft in Portugal, auf der sie die Schiffe bauen lässt.
Laut internationalen Medienberichten will Mystic Cruises die MS Vasco da Gama auch weiterhin als Kreuzfahrtschiff einsetzen und dabei vor allem den britischen und deutschen Markt ansprechen, auf dem ja zuletzt auch CMV aktiv war. Es ist daher durchaus wahrscheinlich, dass nicko cruises das Schiff für Mystic in den deutschsprachigen Ländern vermarktet – so wie derzeit schon die beiden Expeditonsschiffe MS World Explorer und MS World Voyager.
Die erst 2019 umfangreich renovierte MS Vasco da Gama umfasst 55.451 BRZ und bietet Platz für 1.258 Passagiere in 630 Kabinen und Suiten, von denen 149 über einen Balkon verfügen. Mit einem Alter von „nur“ 27 Jahren galt sie im Rahmen der Versteigerung von Anfang als das einzige Schiff, das alle gerne haben wollten und daher auch den höchsten Preis erzielen würde. Angeblich sollen es am Ende 10,2 Millionen US-Dollar gewesen sein.
Im Jahr 1993 als „Statendam“ bei Fincantieri in Monfalcone gebaut, war das Schiff bis 2015 für Holland America Line im Einsatz, ehe es an P&O Cruises Australia verkauft und in „Pacific Eden“ umbenannt wurde. 2019 wechselte es dann zu Cruise & Maritime Voyages und trug seither den Namen „Vasco da Gama“, unter dem es auch kurze Zeit für die deutsche CMV-Tochter Transocean Kreuzfahrten unterwegs war.