Ehemalige AIDAblu wurde zur Verschrottung in Indien gestrandet
Über die drohende Verschrottung der ehemaligen AIDAblu hatten wir hier bereits vor einem Monat berichtet. Nun steht ihr trauriges Schicksal endgültig fest: Laut internationalen Medienberichten wurde das gerade erst 30 Jahre alte Schiff, das zuletzt als MV Karnika für Jalesh Cruises im Einsatz war, in der berüchtigten Abwrackwerft im indischen Alang gestrandet.
Nur eineinhalb Jahre nach der Gründung hatte die indische Reederei Jalesh Cruises am 9. Oktober 2020 als Folge der Corona-Krise die Einstellung des Betriebs verkündet. Kurz darauf wurde bekannt, dass das einzige Schiff des Unternehmens – die MV Karnika mit Platz für 1.590 Passagiere – von NKD Maritime um rund 5 Millionen US-Dollar erworben wurde, um verschrottet zu werden.
Die heutige MV Karnika wurde 1990 gebaut und in New York von Sophia Loren getauft. Zunächst war sie als „Crown Princess“ für Princess Cruises im Einsatz, ehe sie 2002 zu Seetours auf den deutschsprachigen Markt wechselte und von Iris Berben den Namen „A’Rosa Blu“ erhielt. Ab 2004 war das Schiff schließlich als „AIDblu“ für AIDA Cruises unterwegs, bis es 2007 von der neuen AIDAdiva abgelöst wurde. 2010 gab die Reederei aus Rostock dann einem Neubau wieder den Namen „AIDAblu“.
Zu diesem Zeitpunkt gehörte die heutige MV Karnika bereits als „Pacific Jewel“ zur Flotte von P&O Cruises Australia, nachdem sie zuvor zwei Jahre lang als „Ocean Village Two“ bei der Carnival-Marke „Ocean Village“ zum Einsatz kam. Erst im März 2019 stellte P&O Cruises Australia den Betrieb der Pacific Jewel ein. Nach der Taufe auf den Namen „Karnika“ im April 2019 wurde der Schiffsklassiker noch einige Monate von Jalesh Cruises für Kreuzfahrten ab Mumbai, Goa und Dubai eingesetzt, ehe seine bewegte Geschichte nun abrupt zu Ende ging.