Neue türkische Kreuzfahrtlinie setzt auf Gäste aus Osteuropa
Mit Selectum Blu Cruises drängt eine neue Kreuzfahrtlinie auf den Markt: Die Tochtergesellschaft des türkischen Reiseveranstalters Anex Tour will bereits im Frühjahr erste Kreuzfahrten mit der ehemaligen Saga Sapphire von Saga Cruises anbieten. Im Fokus stehen dabei Gäste auf Russland und der Ukraine, aber auch aus Kasachstan und Osteuropa.
Wie „Cruise Industry News“ berichtet, sind zunächst ab Mai 2021 acht Kreuzfahrten ab/bis Antalya ins östliche Mittelmeer geplant. Ab September soll das in „Blu Sapphire“ umbenannte Schiff dann für drei Monate ab/bis Marmaris zu Zielen in der Türkei und zu den griechischen Inseln unterwegs sein.
ANEX Tour sei der größte Reiseveranstalter in Russland, der Ukraine und Osteuropa – einem Markt mit mehr als 300 Millionen Einwohnern, wird der CEO von Selectum Blu Cruises, Necdet Ucarlar, von „Cruise Industry News“ zitiert. Auch wenn es derzeit noch nicht einmal eine Website gibt, sei man daher zuversichtlich, das Schiff füllen zu können.
Als Bordsprachen sind Russisch und Englisch vorgesehen, teilweise aber auch Ukrainisch und Türkisch, denn 15 bis 20 Prozent der Passagiere sollen aus der Türkei kommen. Mittelfristig plant Selectum Blu Cruises mit zumindest drei Schiffen. Die weiteren Flottenmitglieder sollen dabei größer sein als die Blu Sapphire mit Platz für nur 750 Passagiere und vor allem in Asien und in der Karibik eingesetzt werden.
Die heutige „Blue Sapphire“ wurde 1982 als „MS Europa“ von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Dienst gestellt. Damals war sie mit einer Länge von 200 Metern und 30.000 BRZ das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Nach dem Abschied von der deutschen Reederei im Jahr 1999 fuhr sie als „SuperStar Europe“ und „SuperStar Aries“ für Star Cruises in Asien, als „Holiday Dream“ für Pullmantur und als „Bleu de France“ für Croisieres de France.
Seit 2011 war das Schiff als „Saga Sapphire“ für die britische Reederei Saga Cruises unterwegs, ehe 2019 der Verkauf und im Juni 2020 dann auch die Übergabe an ANEX Tour erfolgte. Dem türkischen Reiseveranstalter ist es somit zu verdanken, dass diese Schiffsklassiker auch weiterhin zum Einsatz kommt – nachdem zuletzt bereits einige deutlich jüngere Kreuzfahrtschiffe verschrottet wurden.