Hawaii beschließt hohe Steuer für Kreuzfahrten ab 2026
Wie cruiseradio.net berichtet, werden Kreuzfahrten nach Hawaii ab 2026 durch eine Gebühr von elf Prozent teurer. Der Gesetzgeber des Bundesstaates Hawaii hat die Transient Accomodations Tax (TAT) erhöht, die nun zum ersten Mal Kreuzfahrtpassagiere bei jedem Anlaufen eines Hawaiianischen Hafens treffen wird.
Die Beherbergungssteuer wurde eingeführt, um Einnahmen für Aufenthalte in Hotels, Kurzzeitvermietungen und Timesharing-Immobilien zu erzielen. Kreuzfahrtpassagieren wird nun auch eine anteilige TAT auf der Grundlage der im Hafen verbrachten Zeit berechnet.
Ab dem 1. Jänner 2026 wird die TAT für Unterkünfte an Land erhöht, die erste landesweite Erhöhung seit über einem Jahrzehnt. Durch eine Gesetzesänderung werden nun auch Kreuzfahrthäfen einbezogen, die elf Prozent des anteiligen Kreuzfahrttarifs auf der Grundlage der Liegezeiten in den Häfen betragen.
Die Gebühr wird auf den Grundtarif einer Kreuzfahrt erhoben, der die Unterbringung an Bord und die meisten Inklusivleistungen umfasst, nicht aber für optionale Zusatzleistungen wie Landausflüge, die der Kreuzfahrtgast bereits bezahlt hat. Dies soll für alle Tourismussegmente gerechter sein, so dass alle Besucher ihren Beitrag leisten. Im vergangenen Jahr reisten fast eine Million Besucher mit einem Kreuzfahrtschiff nach Hawaii, ohne die Gebühr zahlen zu müssen.
Die TAT ist speziell an die Finanzierung von „Management natürlicher Ressourcen, klimabezogener Katastrophenschutz und die Milderung der Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt“ gebunden.
„Je mehr man eine gute Umweltpolitik kultiviert, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir tatsächlich lebenslange, engagierte Reisende auf Hawaii haben werden.“
Gouverneur Josh Green
Die Ausweitung der Gebühr auf vorübergehende Unterkünfte soll jährlich bis zu 100 Millionen US-Dollar einbringen. Die Kreuzfahrtindustrie spricht sich vehement dagegen aus, hat aber seit der Verabschiedung des Gesetzes in beiden Kammern des Bundesstaates noch nicht offiziell reagiert. In einem Schreiben an den Generalstaatsanwalt von Hawaii warnten die Kreuzfahrtgesellschaften vor kurzem, dass sie beabsichtigen, wegen der nach ihrer Einschätzung verfassungswidrigen Gebühr zu klagen.
Sie vermuten, dass dies Auswirkungen auf den Kreuzfahrttourismus auf den Hawaii-Inseln haben könnte. An vorderster Front steht die Norwegian Cruise Line, die wohl am stärksten davon betroffen wäre. Sie betreibt die in den USA registrierte Pride of America mit Sitz in Honolulu, die wöchentliche Kreuzfahrten ausschließlich zu den hawaiianischen Inseln anbietet. Große Reedereien wie Carnival, Princess Cruises, Holland America Line und Disney bieten saisonale Kreuzfahrten nach Hawaii an, in der Regel auf längeren Strecken ab Kalifornien.