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Carnival Corporation will gleich 13 Kreuzfahrtschiffe verkaufen

Die Car­ni­val Cor­po­ra­tion rech­net of­fen­bar mit schwie­ri­gen Zei­ten für die Kreuz­fahrt: Wie der US-Kon­zern am Frei­tag in ei­nem Busi­ness-Up­date mit­ge­teilt hat, wird er sich in­ner­halb der nächs­ten 90 Tage von wei­te­ren neun Schif­fen tren­nen. Mit den vier be­reits zu­vor an­ge­kün­dig­ten Ab­gän­gen macht das ins­ge­samt 13 äl­tere Kreuz­fahrt­schiffe, die ver­kauft wer­den. Das ent­spricht 9 Pro­zent der ak­tu­el­len Flotte.

Zur Car­ni­val Cor­po­ra­tion ge­hö­ren un­ter an­de­rem die Kreuz­fahrt-Mar­ken Car­ni­val Cruise Line, AIDA Crui­ses, Costa Cro­ciere, Prin­cess Crui­ses, P&O Crui­ses, Hol­land Ame­rica Line, Cu­nard und Sea­bourn. Wel­che Schiffe kon­kret ab­ge­ge­ben wer­den, will man aber (noch) nicht ver­ra­ten. Be­tont wird le­dig­lich, dass die meis­ten von ih­nen nicht ver­schrot­tet wer­den sol­len.

Über die vier Schiffe, de­ren Ver­kauf be­reits vor dem ak­tu­el­len Ge­schäfts­jahr an­ge­kün­digt wur­den, weiß man hin­ge­gen schon mehr: Die Pa­ci­fic Aria und die Pa­ci­fic Dawn wer­den von P&O Aus­tra­lia zu Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges (CMV) wech­seln, wäh­rend die Costa At­lan­tica und die Costa Me­di­ter­ra­nea an ein Joint Ven­ture von Car­ni­val mit der China State Ship­buil­ding Cor­po­ra­tion ver­kauft wer­den.

Der Groß­teil der neun Schiffe, die Car­ni­val nun zu­sätz­lich ver­las­sen müs­sen, stand schon vor Co­rona auf der „schwar­zen Liste“. Nach den bis­he­ri­gen Plä­nen hät­ten sie aber erst im Laufe der kom­men­den Jah­ren suk­zes­sive ver­kauft wer­den sol­len. Nun habe man sich ent­schie­den, diese we­ni­ger ef­fi­zi­en­ten Flot­ten-Mit­glie­der so­fort los zu wer­den, sagte CEO Ar­nold Do­nald im Rah­men des Busi­ness-Up­dates sinn­ge­mäß.

Ein Schiff wurde be­reits im Juni ver­kauft. Da­bei han­delt es sich ver­mut­lich um die Costa Vic­to­ria, die an die Gruppe San Gi­or­gio del Porto ab­ge­ge­ben wurde. Stim­men die Ge­rüchte, dürfte sie ver­schrot­tet wer­den. Dar­über hin­aus hat die Car­ni­val Cor­po­ra­tion laut Ar­nold Do­nald kon­krete Ver­ein­ba­run­gen über den Ver­kauf von fünf Schif­fen und vor­läu­fige Ver­ein­ba­run­gen für wei­tere drei Schiffe ge­trof­fen. Ei­nes da­von ist die Oce­ana von P&O Crui­ses, die vor we­ni­gen Ta­gen ei­nen neuen Ei­gen­tü­mer er­hal­ten hat.

Ne­ben den Ver­käu­fen äl­te­rer Schiffe will sich die Car­ni­val Cor­po­ra­tion auch durch die Ver­schie­bung von be­reits be­stell­ten Neu­bau­ten et­was Luft in der Krise ver­schaf­fen. CEO Ar­nold Do­nald geht der­zeit da­von aus, dass nur fünf der ins­ge­samt neun Schiffe, die ur­sprüng­lich in den Jah­ren 2020 und 2021 fer­tig­ge­stellt wer­den soll­ten, vor Ende des Ge­schäfts­jah­res 2021 aus­ge­lie­fert wer­den.

Diese An­kün­di­gung könnte die Neu­bau­ten von meh­re­ren Mar­ken be­tref­fen – bei­spiels­weise die die En­chan­ted Prin­cess und die Dis­co­very Prin­cess (Prin­cess Crui­ses), die Costa Firenze und die Costa Tos­cana (Costa Cro­ciere), die AI­DA­c­osma (AIDA Crui­ses), die Ryn­dam (Hol­land Ame­rica Line) und die Sea­bourn Ven­ture (Sea­bourn). Dar­über hin­aus er­war­tet die Car­ni­val Cor­po­ra­tion spä­tere Lie­fe­run­gen von bis zu sie­ben Schif­fen, die ur­sprüng­lich für das Ge­schäfts­jahr 2022 und 2023 ge­plant wa­ren.

Laut ei­ner Mit­tei­lung an In­ves­to­ren wer­den die ver­spä­te­ten Aus­lie­fe­run­gen der neuen Schiffe die Ka­pa­zi­tät der Car­ni­val Cor­po­ra­tion im Jahr 2021 um 4 bis 5 Pro­zent re­du­zie­ren. Wei­tere Ver­käufe äl­te­rer Schiffe sol­len 6 Pro­zent aus­ma­chen. Da­mit wird die Ka­pa­zi­tät 2021 um 10 bis 11 Pro­zent un­ter dem Ni­veau vor der Co­rona-Pan­de­mie lie­gen und un­ge­fähr dem Jahr 2019 ent­spre­chen.

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Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
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