FTI Cruises wird eingestellt: Zukunft der MS Berlin ist offen
Die FTI Group hat eine umfassende Restrukturierung angekündigt. Zu den schmerzhaften Maßnahmen des deutschen Reiseveranstalters gehört unter anderem auch das Ende für die Kreuzfahrt-Tochter FTI Cruises. Ihr Betrieb wird mit 1. November 2020 eingestellt. Was mit dem einzigen Schiff – der im Jahr 1980 gebauten MS Berlin – passiert, ist unklar.
FTI Cruises wurde 2012 gegründet und war seither stets nur mit diesem einen Schiff für maximal 420 Passagiere unterwegs. Als Folge der Corona-Krise hatte das Unternehmen – wie auch alle anderen Reedereien – seit Anfang März sämtliche Kreuzfahrten abgesagt. Dabei wird es nun auch bis zur Einstellung des Betriebs am 1. November 2020 bleiben.
Die MS Berlin wurde 1980 in Kiel für die später in die Insolvenz geschlitterte Reederei Peter Deilmann gebaut und unter deutscher Flagge für weltweite Kreuzfahrten eingesetzt. Von 1982 bis 1985 fuhr das Schiff aber zeitweise auch als „Princess Masuhri“ unter der Flagge Singapurs. 1986 wurde es um 16,8 Meter verlängert. Durch 60 zusätzliche Kabinen vergrößerte sich die Kapazität von 330 auf 420 Passagiere.
Von 1986 bis 1998 war die MS Berlin dann als „Traumschiff“ in der beliebten ZDF-Fernsehserie zu sehen. Ende 2004 verkaufte die Reederei Peter Deilmann das Schiff an den britischen Kreuzfahrtanbieter Saga Cruises, für den es bis 2011 unter dem Namen „Spirit of Adventure“ unterwegs war. Nach einem Umbau reduzierte sich die Kapazität durch die Umgestaltung mehrerer Doppel- zu Einzelkabinen wieder von 420 auf 352 Passagiere.
Im August 2011 kaufte schließlich die FTI Group das Schiff und vermarktete es durch die Tochterfirma FTI Cruises in Deutschland – zunächst ab Mai 2012 als „FTI Berlin“ und seit März 2014 dann wieder unter dem ursprünglichen Namen „MS Berlin“. Ob sich für das ehemalige „Traumschiff“ nun nochmals ein Käufer findet, ist allerdings mehr als fraglich. Derzeit werden jedenfalls auch deutlich jüngere Kreuzfahrtschiffe ganz einfach verschrottet…