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Royal Caribbean verkauft Luxusmarke „Azamara“ mit drei Schiffen

In­si­der hat­ten die­sen Schritt schon lange er­war­tet. Nun ist er of­fi­zi­ell: Die Royal Ca­rib­bean Group hat die Lu­xus­marke „Aza­mara“ mit drei Bou­tique-Schif­fen ver­kauft. Neuer Ei­gen­tü­mer ist Sy­ca­more Part­ners – eine auf Konsum‑, Ein­zel­han­dels- und Ver­triebs­in­ves­ti­tio­nen spe­zia­li­sierte Pri­vate-Equity-Ge­sell­schaft mit Sitz in New York. Der Kauf­preis be­trägt 201 Mil­lio­nen US-Dol­lar.

Laut ei­ner Aus­sendung der Royal Ca­rib­bean Group soll die Trans­ak­tion noch im ers­ten Quar­tal 2021 ab­ge­schlos­sen sein. Der Ver­kauf er­mög­li­che es dem Un­ter­neh­men, sich künf­tig ganz auf den Aus­bau ih­rer Mar­ken „Royal Ca­rib­bean In­ter­na­tio­nal“, „Ce­le­brity Crui­ses“ und „Sil­ver­sea“ zu kon­zen­trie­ren.

Pool­deck (c) Aza­mara

„Un­sere Stra­te­gie hat sich da­hin­ge­hend ent­wi­ckelt, dass wir mehr Res­sour­cen hin­ter die­sen drei glo­ba­len Mar­ken plat­zie­ren und diese zu er­wei­tern, wenn wir aus die­ser bei­spiel­lo­sen Zeit her­vor­ge­hen“, wird Ri­chard D. Fain, Vor­sit­zen­der und CEO der Royal Ca­rib­bean Group, zi­tiert: „Trotz­dem bleibt Aza­mara eine starke Marke mit ei­nem enor­men Wachs­tums­po­ten­zial. Die Er­folgs­bi­lanz von Sy­ca­more zeigt, dass sie gute Ver­wal­ter des­sen sein wer­den, was das Aza­mara-Team in den letz­ten 13 Jah­ren auf­ge­baut hat.“

„Wir freuen uns, dass die Royal Ca­rib­bean Group Sy­ca­more be­auf­tragt hat, Aza­mara in sei­ner nächs­ten Wachs­tums­phase zu un­ter­stüt­zen“, er­klärt Ste­fan Kaluzny, Ge­schäfts­füh­rer von Sy­ca­more Part­ners: „Wir freuen uns, ge­mein­sam mit dem Aza­mara-Team auf dem lang­jäh­ri­gen Er­folg auf­zu­bauen. Wir glau­ben, dass Aza­mara eine erst­klas­sige Wahl für an­spruchs­volle Rei­sende blei­ben wird, wenn sich die Kreuz­fahrt­bran­che im Laufe der Zeit er­holt.“

Suite (c) Aza­mara

Das Kon­zept und die Ge­schäfts­tä­tig­keit von Aza­mara sol­len je­den­falls fort­ge­setzt wer­den, heißt es in der Aus­sendung. Die Royal Ca­rib­bean Group werde da­her ei­nen naht­lo­sen Über­gang für die Mit­ar­bei­ter, Kun­den und an­dere In­ter­es­sen­grup­pen sor­gen. Dazu passt auch, dass Ca­rol Ca­be­zas – bis­her Chief Ope­ra­ting Of­fi­cer von Aza­mara – im Rah­men der Trans­ak­tion zur neuen Prä­si­den­tin der Marke er­nannt wurde.

Aza­mara wurde 2007 un­ter dem Na­men „Aza­mara Crui­ses“ als Toch­ter­ge­sell­schaft der heu­ti­gen Royal Ca­rib­bean Group ge­grün­det und be­treibt ak­tu­ell drei bau­glei­che Kreuz­fahrt­schiffe der ehe­ma­li­gen R‑Klasse, die in den Jah­ren 2000 und 2001 für Re­nais­sance Crui­ses ge­baut wur­den – die Aza­mara Quest, die Aza­mara Jour­ney und die Aza­mara Pur­suit. Sie bie­ten Platz für le­dig­lich rund 700 Pas­sa­giere und wur­den in den letz­ten Jah­ren um­fas­send re­no­viert.

Aza­mara Pur­suit /​ The Li­ving Room (c) Aza­mara

Über ei­nen Ver­kauf der Marke wurde un­ter In­si­dern be­reits spe­ku­liert, als die Royal Ca­rib­bean Group im Jahr 2018 vor­erst 66,7 Pro­zent der Lu­xus­ree­de­rei Sil­ver­sea Crui­ses er­warb und 2000 dann auch noch die rest­li­chen 33,3 Pro­zent. An­geb­lich ba­sierte der Kauf auf ei­nem Un­ter­neh­mens­wert von 2 Mil­li­ar­den US-Dol­lar. Seit­her be­saß Royal Ca­rib­bean mit Sil­ver­sea und Aza­mara gleich zwei Lu­xus­mar­ken mit klei­nen Schif­fen – of­fen­sicht­lich um eine zu viel.

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Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
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