Hurtigruten: MS Finnmarken wird zum Hybrid-Expeditionsschiff
Hurtigruten hat Green Yard Kleven mit dem Umbau der MS Finnmarken in ein Hybrid-Expeditionsschiff beauftragt. Wie die Werft im norwegischen Ulsteinvik in einer Presseaussendung mitteilt, werden die Arbeiten bereits Mitte Februar 2021 beginnen und über das Frühjahr hinaus andauern.
Die rund 15.000 BRZ große MS Finnmarken mit Platz für 634 Passagiere wurde 2002 auf der Kleven-Werft für Hurtigruten gebaut und war seither auf der berühmten Postsschiffroute entlang der norwegischen Küste unterwegs. Im Jahr 2019 wurde dann die Umwandlung in ein Expeditionsschiff beschlossen. Dabei war auch die Umbenennung in „MS Otto Sverdrup“ geplant – nach einem bekannten norwegischen Polarforscher.
Die öffentliche Räume und Kabinen wurden bereits 2020 renoviert und modernisiert. Seither verfügt die MS Finnmarken über lediglich 526 Betten. In den Kabinen und Suiten wie in den öffentlichen Bereichen schaffen skandinavische Materialien wie Granit, Eiche, Birke und Wolle eine entspannte Atmosphäre.
Mit an Bord ist auch das speziell für die Hurtigruten-Expeditionsschiffe entwickelte Restaurantkonzept – im Hauptrestaurant „Aune“ ebenso wie im Spezialitätenrestaurant „Lindstrøm“ und im Bistro „Fredheim“. Für Entspannung sorgt je nach Wetterlage der Outdoor Pool oder der neue Wellnessbereich mit Behandlungsräumen, Fitnessgeräten und Panoramasauna. Das Science Center – ausgestattet mit Touchscreens, Mikroskopen und Präsentationstechnik – dient als Treffpunkt mit dem Expeditionsteam.
So ausgestattet, sollte die MS Otto Sverdrup ursprünglich am 26. Jänner 2021 erstmals als Expeditionsschiff von Hamburg zu den norwegischen Fjorde ablegen, was die Corona-Pandemie aber verhindert hat. Daher hat Hurtigruten nun offenbar die erst für 2022 geplante Umwandlung in ein Hybrid-Schiff vorgezogen.
Laut Green Yard Kleven erhält das Schiff in den kommenden Monaten ein Hybridpaket, das aus einem Batteriepack und Dieselmotoren besteht. Zudem wird ein Anschluss für Landstrom installiert. Dabei kann die Werft auf umfangreiche Erfahrungen bauen, denn in Ulsteinvik sind mit der MS Roald Amundsen und der MS Fridtjof Nansen auch die beiden neuesten Expeditionsschiffe von Hurtigruten entstanden, die beide über einen Hybridantrieb verfügen.
Um die Emissionen zu minimieren, wird die künftige MS Otto Sverdrup zudem mit einer Kombination aus Bio-Diesel und normalem Diesel betrieben. Dies reduziert den Ausstoß von Kohlendioxid, Stickoxiden und Schwefeloxiden. Der zertifizierte Biokraftstoff wird aus Abfall erzeugt und enthält kein Palmöl, sodass die Herstellung keine negativen Auswirkungen auf die Regenwälder hat.
Nach dem Upgrade soll die MS Otto Sverdrup im Frühsommer 2021 zu ihren ersten Expeditionsreisen von Hamburg nach Norwegen starten. Laut Hurtigruten werden sie die Höhepunkte der traditionellen Postschiffroute mit neuen Attraktionen abseits der ausgetretenen Pfade vereinen – im Winter wie im Sommer. Da es keine Fahrplanbindung wie im Liniendienst der Postschiffe gibt, steht in den Häfen mehr Zeit für Ausflüge und Entdeckungen auf eigene Faust zur Verfügung.