Schweizer Reederei Scylla verkauft die ehemalige MS Bremen
Die Schweizer Traditionsreederei Scylla will sich künftig ganz auf Flusskreuzfahrten als langjähriges Kerngeschäft konzentrieren und trennt sich daher von ihrem einzigen Hochseeschiff: Der Verkauf der MS Seaventure – vielen noch bestens bekannt als ehemalige MS Bremen von Hapag-Lloyd Cruises – wurde bereits eingeleitet.
Das Familienunternehmen hatte das Expeditionsschiff MS Bremen im Jahr 2019 von Hapag-Lloyd erworben, in „MS Seaventure“ umbenannt und danach vor allem auf Kreuzfahrten in der Arktis und Antarktis eingesetzt. Nun wurde in einer Presseaussendung mitgeteilt, dass das Schiff noch in diesem Jahr an einen internationalen Käufer abgegeben werden soll. Dessen Name wurde allerdings – wie üblich – nicht genannt.
„Der Verkauf kam überraschend und ging schneller als erwartet. Wir haben große Wachstumspläne für unsere Flusskreuzfahrten und sind sehr stolz, bis Ende 2028 insgesamt zwölf Neubauten auf den Markt zu bringen. Diese Entwicklung unterstreicht unsere positive Ausrichtung und unser Engagement für Flusskreuzfahrten“, erklärt CEO Arno Reitsma in der Aussendung.
Der Auftakt für diese Expansion ist dabei schon erfolgt: Erst vor zwei Wochen taufte die Reederei in Düsseldorf die neue MS Porto Mirante. Sie ist das 40. Flusskreuzfahrtschiff der Flotte und wird künftig auf dem Douro im Norden von Portugal für die Tochtergesellschaft VIVA Cruises unterwegs sein. Im November soll dann mit der Viva Enjoy ein weiterer Neubau für VIVA Cruises in Dienst gestellt werden.
Die Scylla AG gilt seit 1973 als Pionier der Flusskreuzfahrt und hat sich mit dem Bau innovativer Schiffe nicht nur im Chartergeschäft erfolgreich einen Namen gemacht. Seit der Gründung hat das Unternehmen sein Fahrtgebiet vom Rhein auf fast alle wichtigen Wasserstraßen Europas ausgeweitet – darunter die Seine, den Rhein und seine Nebenflüsse, Holland und Belgien, Deutschlands Nordosten, Rhône und Saône, Donau und Main.
Die Flotte aus derzeit 40 Schiffen, die Platz für 88 bis 220 Passagiere in modernen Außenkabinen bieten, werden von verschiedenen Reiseveranstaltern auf Zeit gechartert – wie etwa Phoenix Reisen, nicko cruises und TAUCK. Seit 2018 fahren zudem einige der Scylla-Schiffe für den firmeneigenen Flussreiseveranstalter VIVA Cruises. Aktuell sind es sieben – und zum Jahresende 2024 werden es dann schon neun sein.