„Hör zu, du Idiot“: Norwegian wirft US-Passagier von Bord
Ein Passagier aus Miami ist während einer einwöchigen Karibik-Kreuzfahrt der Norwegian Breakaway auf Anweisung des Kapitäns von Bord geflogen: Der Mann hatte eine verbale Auseinandersetzung mit dem Personal. In Tortola musste er das Schiff verlassen. Seine Frau ging mit ihm, berichtet cruise-bruise.com.
Die Sieben-Nächte-Kreuzfahrt in die östliche Karibik hatte in Miami begonnen und zunächst nach San Juan (Puerto Rico) und St. Thomas (US Virgin Islands) geführt. Tortola (British Virgin Islands) war die letzte Station, ehe die Norwegian Breakaway wieder nach Miami zurückkehrte.
Der Passagier – laut eigenen Angaben schon seit Jahren ein treue Kunden von Norwegian – beschwerte sich zwar gegenüber US-Medien über den Rauswurf, gab aber zu, dass er am Tag zuvor einen Streit mit einem Crew-Mitglied hatte. Die Meinungsverschiedenheit begann, als ihm am Eingang zum Theater mitgeteilt wurde, dass er über keine gültige Buchung für die abendliche Show verfüge.
„Hör zu, du Idiot, ich habe dir gerade gesagt, dass meine Familie in der Show ist. Warum lässt du mich nicht hinein“, soll der Passagier von sich gegeben haben. Als das Crew-Mitglied daraufhin den Sicherheitsdienst rief, riet er ihm noch, es sollten „besser gleich mehr als nur zwei Sicherheitsleute“ kommen, denn er sei „ein großer Kerl“ – was laut einem auf cruise-bruise.com veröffentlichten Foto auch den Tatsachen entspricht.
So lautet jedenfalls die Version des Passagiers. Von der anderen Seite liegt keine Version vor, aber es scheint nicht unwahrscheinlich, dass noch ein paar weniger nette Worte fielen. Denn noch am selben Abend kam ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes in die Kabine des Passagiers und teilte ihm mit, dass er laut einem Beschluss des Kapitäns das Schiff verlassen müsse, sobald es am nächsten Tag in Tortola angelegt habe.
In einer Stellungnahme betont Norwegian Cruise Line, dass man bei „unangemessenem oder unhöflichem Verhalten“ an Bord eine „Null-Toleranz-Politik“ verfolge. Die Gäste würden in den Verhaltensrichtlinien darauf hingewiesen, die sie mit der Buchung akzeptieren würden. Jeder Gast, der gegen diese Richtlinien verstoße, müsse das Schiff auf Anordnung des Kapitäns verlassen und trage alle anfallenden Reisekosten. Die Reisebegleiter könnten hingegen an Bord bleiben.
In der Richtlinie, die auch online veröffentlicht ist, heißt es: „Wir erwarten von allen Gästen, dass sie Rücksicht auf andere Personen nehmen. Wenn sich ein Gast nach unserer Meinung oder nach der Meinung des Kapitäns so verhält, dass er für Dritte eine Gefahr darstellt, Ärger oder Leid verursacht oder wahrscheinlich verursachen wird, sind wir berechtigt, ohne vorherige Ankündigung den Urlaub des Gasts zu beenden“.
In diesem Fall müssten die betreffenden Gäste das Schiff verlassen. “Wir übernehmen keine weitere Verantwortung für solche Gäste – einschließlich der Rückreise. Es werden keine Rückerstattungen vorgenommen und wir werden keine Kosten tragen, die durch die Kündigung entstehen“, ist weiter zu lesen. Ähnliche Verhaltensregeln existieren auch bei allen anderen Reedereien – und darauf sollte man besser nicht vergessen, wie dieser Vorfall zeigt.