Neues Konzept: MSC Cruises plant Corona-Tests für alle Passagiere
MSC Cruises hat ein umfassendes Gesundheits- und Sicherheitsprotokoll für den Neustart der Kreuzfahrten im Mittelmeer vorgestellt. Die geplanten Maßnahmen gehen teilweise deutlich über die aktuellen Konzepte der deutschen Reedereien hinaus und dürften neue Standards setzen, an denen sich auch die anderen Kreuzfahrtunternehmen orientieren müssen.
Wichtigster Punkt des neuen Protokolls ist ein universelles Screening der Passagiere vor der Einschiffung, das drei Schritte umfasst – einen Temperatur-Check, einen Gesundheitsfragebogen und einen verpflichtenden Antigen-Test, der bisher noch bei keiner anderen Reederei durchgeführt wird. Passagieren, die positiv getestet werden, Symptome oder eine erhöhte Temperatur aufweisen, wird das Einsteigen verweigert. Antigen-Test sind zwar nicht so zuverlässig wie PCR-Tests, haben aber den Vorteil, dass die Ergebnisse bereits nach einer Stunde vorliegen – und nicht erst nach Tagen.
Wer aus einem Land mit hohem Risiko kommt, muss bereits innerhalb von 72 Stunden vor dem Beginn der Reise einen PCR-Test durchführen und das negative Ergebnis bei der Einschiffung vorweisen. Auch alle Crew-Mitglieder werden vor der Einschiffung und danach regelmäßig während ihres Aufenthalts an Bord auf eine Corona-Infektion getestet. Landgänge dürften ihnen verwehrt bleiben.
Die erhöhten Hygiene-Maßnahmen an Bord beinhalten unter anderem die Einführung neuer Reinigungsmethoden, die Verwendung von Desinfektionsmitteln in Krankenhaus-Qualität und UV-C-Lichttechnologie, die 99,97 Prozent der Mikroben in der Luft abtötet.
Soziale Distanzierung wird durch die Reduzierung der Zahl der Passagiere auf 70 Prozent der Gesamtkapazität ermöglicht. Pro Person sollen damit rein rechnerisch rund 10 Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen. Die Kapazitäten der Veranstaltungsorte an Bord werden ebenfalls reduziert. Wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, werden die Gäste gebeten, eine Maske zu tragen – beispielsweise in den Aufzügen. Diese Masken werden den Gästen täglich in ihren Kabinen zur Verfügung gestellt und sind auch auf dem ganzen Schiff erhältlich.
Die medizinischen Einrichtungen an Bord werden mit geschultem Personal und der erforderlichen Ausrüstung zum Testen, Bewerten und Behandeln von Corona-Verdachtsfällen ausgestattet. Passagieren mit Symptomen wird dabei eine kostenlose Behandlung im Onboard Medical Center angeboten. Für die Isolierung von Verdachtsfällen werden zudem spezielle Kabinen verfügbar sein.
Während der gesamten Kreuzfahrt wird die Körpertemperatur von Passagieren und Crew täglich überprüft – entweder wenn sie von Land zurückkehren oder an speziellen Stationen rund um das Schiff. Während der ersten Betriebsphase sind zudem Landgänge nur im Rahmen von organisierten Ausflügen möglich. So will MSC Cruises dafür sorgen, dass auch an Land die gleichen hohen Gesundheits- und Sicherheitsstandards wie an Bord gelten.
Nicht zuletzt wird in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Gesundheitsbehörden ein Notfallplan aktiviert, wenn ein Corona-Verdachtsfall an Bord festgestellt wird. Der betroffene Passagier und seine engsten Kontaktpersonen können dann gemäß den örtlichen und nationalen Vorschriften das Schiff verlassen.
Neustart mit zwei Schiffen im Mittelmeer
MSC Cruises bereitet sich derzeit auf einen möglichen Neustart in diesem Sommer im Mittelmeer vor. Sobald die letzten Genehmigungen der Behörden vorliegen, sollen zwei Schiffe zu jeweils siebentägigen Kreuzfahrten aufbrechen. Die MSC Grandiosa wird dabei im westlichen Mittelmeer unterwegs sein und die MSC Magnifica im östlichen Mittelmeer.
Die Routen sollen unter anderem nach Griechenland und Malta führen, wo die Behörden nicht nur ihre Häfen wieder geöffnet haben, sondern auch das Protokoll von MSC bereits genehmigt haben. In der ersten Phase der Wiederaufnahme des Betriebs werden die Kreuzfahrten allerdings nur für Gäste aus den Schengen-Ländern buchbar sein.
Ihnen bietet MSC Cruises auch einen speziellen Covid-19-Schutzplan, falls sich ein Gast vor seiner Abreise infiziert und daher nicht reisen kann. Abgedeckt werden aber auch die medizinischen Ausgaben, wenn der Gast während der Kreuzfahrt oder danach an Corona erkranken sollte. Zusätzlich wird an Bord der MSC Grandiosa jedem Gast und Crew-Mitglied ein kostenloses MSC for Me-Armband zur Verfügung gestellt, das kontaktlose Transaktionen rund um das Schiff erleichtert und eine Kontaktverfolgung ermöglicht.