Amsterdam: Klima-Aktivisten blockieren die Jewel of the Seas
Sieben Klima-Aktivisten der Gruppe „Extinction Rebellion“ haben am Samstag, 10. August 2024, einige kritische Schleusen auf dem Weg in den Hafen von Amsterdam blockiert und damit das Anlegen der Jewel of the Seas von Royal Caribbean International verhindert. Das Schiff musste schließlich in den Hafen von IJmuiden ausweichen, wie das US-Kreuzfahrtportal „Cruise Hive“ berichtet.
Obwohl die Häfen von Amsterdam und IJmuiden nur rund 30 Kilometer voneinander entfernt sind, war dieser Zwischenfall für die Jewel of the Seas höchst unangenehm, da in Amsterdam ein Passagierwechsel auf dem Programm stand. Royal Caribbean musste daher kostenlose Shuttle-Busse einsetzen, um die abreisenden Gäste in einer 40-minütigen Fahrt vom Schiff nach Amsterdam und danach die anreisenden Gäste von Amsterdam zum Schiff zu bringen.
Laut lokalen Medien hatten sich die Aktivisten an die Schleusen gefesselt und festgeklebt, damit das Schiff nicht passieren konnte. „Diese Aktion ist ein direkter Protest gegen die skandalöse Umweltverschmutzung durch die Kreuzfahrtschifffahrt“, hieß es in einer Erklärung der Gruppe: „Extinction Rebellion fordert einen sofortigen und vollständigen Stopp der zerstörerischen Kreuzfahrtindustrie inmitten der verheerenden Klima- und Umweltkrise.“
Die Jewel of the Seas wurde dabei in der Aussendung als „gigantisches Kreuzfahrtschiff“ bezeichnet, obwohl sie mit 90.000 BRZ und Platz für 2.112 Gäste bei Doppelbelegung der Kabinen zu den kleinsten Flotten-Mitgliedern von Royal Caribbean International gehört. Selbst bei Belegung aller Zusatzbetten kommt sie nur auf 2.502 Gäste. Zum Vergleich: Die Schiffe der Oasis-Klasse sind etwa dreimal so groß.
Die Polizei verzichtete auf ein Einschreiten, weil die Aktion „weder zu Verletzungen noch zu lebensbedrohlichen Umständen führte“. Nach einigen Stunden verließen die Aktivisten schließlich freiwillig das Gelände, während die Jewel of the Seas mit etwas Verspätung zu ihrer 12-Nächte-Kreuzfahrt nach Island mit Stopps in Irland und Norwegen aufbrach. Danach folgt eine 16-tägige Transatlantik-Kreuzfahrt nach Boston, wo das Schiff den Herbst mit Routen nach Kanada und Grönland verbringen wird.