Britische Behörden halten fünf CMV-Schiffe in den Häfen fest
Die britische Agentur für See- und Küstenwache (MCA) hat fünf Kreuzfahrtschiffe der Reederei CMV vorübergehend festgesetzt. Laut Cruise Industry News handelt es sich dabei um die MS Astor, die MS Astoria, die MV Columbus, die MS Vasco da Gama und die MS Marco Polo. Nach einer Inspektion, die Anfang der Woche erfolgte, dürfen sie derzeit die Häfen von London-Tilbury und Bristol-Avonmouth nicht verlassen.
Nach verschiedenen Quellen dürfte diese höchst seltene Maßnahme der MCA mit abgelaufenen Verträgen der Besatzung zusammenhängen. Die Inspektoren sollen Crew-Mitglieder angetroffen haben, sie sich in einigen Fällen bereits seit mehr als einem Jahr an Bord befinden. Die MS Magellan wurde ebenfalls inspiziert und erhielt 14 Tage Zeit, um eine Reihe von Problemen zu lösen.
Die Rückführung der Besatzungsmitglieder habe für CMV oberste Priorität, betont CEO Christian Verhounig in einer Aussendung. Wie man sehr leicht zwischen den Zeilen lesen kann, habe es aber von den Botschaften einiger Länder – allen voran Indien – dafür bisher keinerlei Unterstützung gegeben. Erst in den „letzten zwei Tagen“ sei Bewegung in die ganze Angelegenheit gekommen.
„CMV hat mit der indischen Hochkommission hochrangige Gespräche geführt, um spezielle Landegenehmigungen zu erhalten und die sichere Rückkehr unserer Besatzung zu ihren Familien zu beschleunigen“, so Verhounig: „Wir sind daher zuversichtlich, dass wir mit der plötzlichen Zunahme der Hilfe die verbleibende Besatzung idealerweise vor Ende des Monats zurückführen können.“
Die Crew habe während des Corona-Lockdowns eine längere Zeit unter Quarantäne an Bord der CMV-Schiffe verbracht und sei daher „verständlicherweise besorgt und verzweifelt“, ergänzt der CEO: „Wir haben volles Verständnis für die Frustration und den Ärger unserer Besatzung und entschuldigen uns bei unserer hoch geschätzten Crew für alle Unannehmlichkeiten“.