Havila Kystruten: Zwei Neubauten für die Postschiffroute in Norwegen
Die norwegische Reederei Havila Kystruten hat den Stapellauf der ersten zwei von insgesamt vier bestellten Neubauten auf der türkischen Tersan-Werft gefeiert. Die Havila Castor und die Havila Capella werden auf der berühmten Postschiffroute entlang der Küste Norwegens zum Einsatz kommen, ihre Fertigstellung wird sich allerdings wegen der Corona-Pandemie merkbar verzögern.
Seit mehr als 125 Jahren war die klassische, staatlich geförderte Schiffsroute zwischen Bergen und Kirkenes ganz allein Hurtigruten vorbehalten. Nach einer öffentlichen Ausschreibung im Jahr 2018 wurden dem Unternehmen aber für den Zeitraum von 2021 bis 2030 nur noch sieben von elf Abfahrten zugeteilt. Vier gingen an Havila Kystruten A.S., das daraufhin den Bau von vier neuen Schiffen für diesen Zweck in Auftrag gab.
Ursprünglich sollten die ersten zwei Havila-Neubauten am 1. Jänner 2021 ihren Dienst aufnehmen. Die Auslieferung der Havila Castor und die Havila Capella wird sich jedoch wegen der Corona-Pandemie bis zum ersten Quartal 2021 verzögern. Havila Kystruten hat daher die Genehmigung für den Betrieb von zwei Ersatzschiffen erhalten, prüft aber derzeit noch, ob diese Kapazität angesichts der aktuellen Reisebeschränkungen auch wirklich benötigt wird.
Die vier Neubauten werden über jeweils 179 Kabinen verfügen und mit 124 Metern Länge und 22 Metern Breite klein genug sein, um durch die engen Fjorde und Sunde zu fahren und auch die kleineren Häfen an der norwegischen Küste erreichen. Aufgrund besonderer Auflagen bezüglich der Umweltverträglichkeit müssen die Schiffe besonders niedrige Emissionen aufweisen. Sie werden daher mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben. Darüber hinaus verfügen sie über die weltweit größten Batteriepacks, mit denen sie bis zu vier Stunden emissionsfrei fahren können.