Unfall im Hafen von Savona: Costa Smeralda kracht gegen Kran
Im Hafen von Savona kam es in den frühen Morgenstunden des 22. Jänner 2021 zu einem spektakulären Unfall: Die Costa Smeralda krachte während eines Andockmanövers gegen einen Frachtkran am Pier. Die Folge: ein leicht beschädigtes und ein komplett zerstörtes Rettungsboot. Wie schwer die Schäden am Pier sind, ist noch unklar.
Lokale Medien haben mehrere Videos veröffentlicht, die den Unfall zeigen. Zu sehen ist, wie durch den Kran eines der Rettungsboote aus seiner Verankerung gerissen wird. Als sich die Costa Smeralda danach wieder vom Pier entfernt, stürzt es ins Meer. Später wird es geborgen. Betrachtet man die Fotos auf der italienischen Website „Savona News“, dürfte es aber wohl nie mehr eingesetzt werden können.
Costa Crociere hat die Kollision mittlerweile bestätigt, betont aber, dass der Schiffsrumpf selbst keine strukturellen Schäden aufweise. Man habe den örtlichen Behörden eine uneingeschränkte Zusammenarbeit angeboten, um die Ursachen des Vorfalls zu klären. Zudem habe auch die Reederei selbst Untersuchungen eingeleitet, heißt es in einem offiziellen Statement.
Glück im Unglück: Es gab keine Verletzten – weder unter den Crew-Mitgliedern noch an Land. Passagiere waren ohnedies nicht an Bord, weil die Costa Smeralda bereits seit Mitte Dezember 2020 pausiert und auch in naher Zukunft nicht wieder eingesetzt werden sollte.
Das Schiff wird nun auch gleich im Hafen bleiben, um die notwendigen Reparaturen durchführen zu können, wie Costa Crociere erklärt. Nach Angaben der Behörden waren die Wetterbedingungen in Savona an diesem gut. Starken Wind schließt die Küstenwache daher als Unfallursache aus. Zu den Schäden am Pier liegen noch keine Details vor. Sie dürften aber massiver sein als am Schiff.
Die Costa Smeralda wurde erst im Dezember 2019 fertiggestellt. Sie ist das erste Neubau von Costa Crociere, der mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird, und bietet Platz für mehr als 5.200 Passagiere bei Doppelbelegung der Kabinen. 185.010 BRZ und eine Länge von 337 Metern machen sie zum derzeit fünftgrößten Kreuzfahrtschiff der Welt.
Nach der Corona-Pause hatte die italienische Reederei ab Oktober 2020 einwöchige Mittelmeer-Kreuzfahrten mit dem neuen Flaggschiff angeboten, die aber kurz vor Weihnachten wegen des Lockdowns in Italien eingestellt werden mussten. Die Wiederaufnahme dieser Reisen hat Costa inzwischen auf 13. März 2021 verschoben. Für die Reparaturen sollte also genügend Zeit zur Verfügung stehen.