Norwegian plant Neustart im Juli – aber nur mit geimpften Gästen
Norwegian Cruise Line Holdings hat der US-Gesundheitsbehörde CDC einen Plan für den Neustart der Kreuzfahrten vorgelegt. Das Unternehmen will ab 4. Juli 2021 den Betrieb von den Häfen in den USA wieder aufnehmen. An Bord dürfen sich dabei nur Gäste und Crew-Mitglieder mit einer Covid-19-Impfung aufhalten.
In dem Schreiben argumentiert Norwegian, dass die Pläne im Einklang mit den aktuellen Leitlinien der CDC stünden – hatte die Behörde doch erst kürzlich erklärt, dass internationale Reisen für vollständig geimpfte Personen sicher seien und dass die Covid-19-Impfbemühungen von entscheidender Bedeutung für die sichere Wiederaufnahme der Kreuzfahrten sein werden.
Angesichts der geplanten Impfpflicht sei man daher „optimistisch“, dass die CDC ihre seit November geltende „Conditional Sailing Order“ aufheben und die Abfahrten der Norwegian-Schiffe ab 4. Juli 2021 von US-Häfen genehmigen werde, heißt es weiter – zumal man noch weitere strenge Covid-19-Regeln festgelegt habe. Kurz zusammengefasst, beinhaltet der Plan der Norwegian Cruise Line Holdings für den Neustart im Juli folgende Punkte:
- Impfpflicht für Gäste: Norwegian verlangt, dass alle Gäste, die ein Schiff in einem US-Hafen betreten oder verlassen, den Nachweis einer vor mindestens zwei Wochen abgeschlossenen Covid-19-Impfung nachweisen. Da für Kinder derzeit keine Impfung verfügbar ist, bedeutet dies, dass sie zunächst nicht befördert werden dürfen.
- Impfpflicht für Crew: Alle Besatzungsmitglieder werden ebenfalls mindestens zwei Wochen vor dem Beginn ihrer Tätigkeit an Bord vollständig geimpft sein. Wie bei den Gästen muss es sich dabei um einen Impfstoff handeln, der in den USA, in der EU oder durch die WHO zugelassen wurde.
- Antigen-Schnelltests: Alle Passagiere müssen vor dem Einsteigen einen Covid-19-Antigentest absolvieren, der von Norwegian organisiert und bezahlt wird. Zusätzlich wird vor dem Ausschiffen ein zweiter Antigentest durchgeführt.
- Strenge Regeln an Bord: Die Protokolle der Reederei umfassen zudem eine Maskenpflicht beim Ein- und Aussteigen sowie in den Innenräumen an Bord (außer beim Essen und Trinken in Restaurants, Bars und Lounges), wenn keine physische Distanzierung möglich ist.
- Reduzierte Kapazität: Die Schiffe der Norwegian Cruise Line Holdings werden den Kreuzfahrtbetrieb von den US-Häfen zunächst mit einer reduzierten Kapazität von 60 Prozent aufnehmen und diese schrittweise alle 30 Tage um 20 Prozent erhöhen.
- Gültig bis Ende Oktober: Die Regelungen gelten vorerst für alle Kreuzfahrten von Norwegian Cruise Line, Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises, die bis 31. Oktober 2021 starten. Das ist der Termin, an dem auch die „Conditional Sailing Order“ ausgelaufen wäre. Norwegian betont aber, dass man stets der Wissenschaft folgen und die Anforderungen anpassen werde, wenn das weiter entwickelte Wissen über Covid-19 dies verlange oder erlaube.
Mit diesem Plan geht Norwegian Cruise Holdings noch über die Regelungen hinaus, die von der Royal Caribbean Group kürzlich für die neu aufgelegten Kreuzfahrten von Häfen außerhalb der USA ab Juni 2021 bekannt gegeben wurden. Diese erlauben beispielsweise auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Bord, wenn sie einen negativen PCR-Test vorlegen können.
„Norwegian Cruise Line Holdings teilt die Ansicht der CDC, dass Impfungen das wichtigste Mittel für die Amerikaner sind, um in ihren Alltag zurückkehren zu können“, erklärt Präsident und CEO Frank Del Rio. Daher glaube man auch, dass eine Kombination aus obligatorischen Impfungen und wissenschaftlich unterstützten Covid-19-Maßnahmen an Bord eine sichere, „blasenartige“ Umgebung für Gäste und Crew schaffen könne.
Das Risiko von Ausbrüchen und schweren Covid-19-Fällen an Bord ließe sich zwar nicht vollständig beseitigen, aber durch die Impfungen deutlich verringern, betont del Rio: „Zudem sind unsere Schiffe gut gerüstet, um den einmaligen Fall einer Infektion zu behandeln, der auftreten könnte, und unsere Verfahren sind detailliert und mit Ressourcen ausgestattet, um jeden Einzelfall an Bord und anderweitig zu behandeln“.