Norwegen: Neue Steuer gilt auch für die Kreuzfahrtpassagiere
In immer mehr Ländern in Europa wehren sich die Menschen gegen zu viel Tourismus – und die Politik reagiert darauf. Nun hat mit Norwegen ein weiteres europäisches Land beschlossen, eine Touristensteuer einzuführen, um dem Massentourismus entgegenzuwirken.
Laut Medienberichten, hat der norwegische Gesetzgeber eine neue Touristensteuer verabschiedet, die es den lokalen Gemeinden ermöglicht, ab dem Sommer 2026 eine dreiprozentige Abgabe auf Übernachtungen und Kreuzfahrtgäste einzuheben. Dies gilt für Hotels, Herbergen, Campingplätze und Kurzzeitvermietungen sowie für Passagiere, die mit einem Kreuzfahrtschiff anreisen.
Der Schritt kommt, nachdem das Land im Jahr 2024 mit 12,4 Millionen ausländischen Übernachtungsgästen einen Zuwachs von 12 Prozent und einen neuen historischen Höchststand erreicht hat. Gleichzeitig wurden im vergangenen Jahr nicht weniger als sechs Millionen Kreuzfahrtpassagiere begrüßt.
Die Einführung der neuen Steuer ist für die Gemeinden allerdings freiwillig. Es wird daher erwartet, dass nicht alle davon Gebrauch machen werden, sondern nur diejenigen in stark frequentierten Regionen wie den Lofoten oder dem Geirangerfjord.
Die Steuer soll den Gemeinden saisonale Flexibilität geben, um Spitzenbesucherströme zu bewältigen und in Dienstleistungen zu investieren, die zur Bewältigung des wachsenden Stroms benötigt werden, wie Wanderwege, Parkplätze und Toiletten. Die eingenommene Steuer darf dabei nur für tourismusbezogene Verbesserungen verwendet werden.
Zu den verkehrsreichsten Kreuzfahrthäfen Norwegens gehören Ålesund, wo im Jahr 2024 mehr als 650.000 Passagiere abgefertigt wurden, und Bergen mit fast 600.000 Passagieren. In Bergen gilt derzeit aber schon ein tägliches Limit von vier Kreuzfahrtschiffen und 8.000 Passagieren, um den Besucherstrom zu steuern.