KREUZFAHRT-WELT

Norwegen: Neue Steuer gilt auch für die Kreuzfahrtpassagiere

In im­mer mehr Län­dern in Eu­ropa weh­ren sich die Men­schen ge­gen zu viel Tou­ris­mus – und die Po­li­tik re­agiert dar­auf. Nun hat mit Nor­we­gen ein wei­te­res eu­ro­päi­sches Land be­schlos­sen, eine Tou­ris­ten­steuer ein­zu­füh­ren, um dem Mas­sen­tou­ris­mus ent­ge­gen­zu­wir­ken.

Laut Me­di­en­be­rich­ten, hat der nor­we­gi­sche Ge­setz­ge­ber eine neue Tou­ris­ten­steuer ver­ab­schie­det, die es den lo­ka­len Ge­mein­den er­mög­licht, ab dem Som­mer 2026 eine drei­pro­zen­tige Ab­gabe auf Über­nach­tun­gen und Kreuz­fahrt­gäste ein­zu­he­ben. Dies gilt für Ho­tels, Her­ber­gen, Cam­ping­plätze und Kurz­zeit­ver­mie­tun­gen so­wie für Pas­sa­giere, die mit ei­nem Kreuz­fahrt­schiff an­rei­sen.

Ale­sund (c) pix­a­bay

Der Schritt kommt, nach­dem das Land im Jahr 2024 mit 12,4 Mil­lio­nen aus­län­di­schen Über­nach­tungs­gäs­ten ei­nen Zu­wachs von 12 Pro­zent und ei­nen neuen his­to­ri­schen Höchst­stand er­reicht hat. Gleich­zei­tig wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr nicht we­ni­ger als sechs Mil­lio­nen Kreuz­fahrt­pas­sa­giere be­grüßt.

Die Ein­füh­rung der neuen Steuer ist für die Ge­mein­den al­ler­dings frei­wil­lig. Es wird da­her er­war­tet, dass nicht alle da­von Ge­brauch ma­chen wer­den, son­dern nur die­je­ni­gen in stark fre­quen­tier­ten Re­gio­nen wie den Lo­fo­ten oder dem Ge­i­rang­erfjord.

Ber­gen (c) Peg­gy­chou­cair auf pix­a­bay

Die Steuer soll den Ge­mein­den sai­so­nale Fle­xi­bi­li­tät ge­ben, um Spit­zen­be­su­cher­ströme zu be­wäl­ti­gen und in Dienst­leis­tun­gen zu in­ves­tie­ren, die zur Be­wäl­ti­gung des wach­sen­den Stroms be­nö­tigt wer­den, wie Wan­der­wege, Park­plätze und Toi­let­ten. Die ein­ge­nom­mene Steuer darf da­bei nur für tou­ris­mus­be­zo­gene Ver­bes­se­run­gen ver­wen­det wer­den.

Zu den ver­kehrs­reichs­ten Kreuz­fahrt­hä­fen Nor­we­gens ge­hö­ren Åle­sund, wo im Jahr 2024 mehr als 650.000 Pas­sa­giere ab­ge­fer­tigt wur­den, und Ber­gen mit fast 600.000 Pas­sa­gie­ren. In Ber­gen gilt der­zeit aber schon ein täg­li­ches Li­mit von vier Kreuz­fahrt­schif­fen und 8.000 Pas­sa­gie­ren, um den Be­su­cher­strom zu steu­ern.

Elisabeth Kapral

Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für cruise4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat in den letzten 15 Jahren mehr als 80 Kreuzfahrten mit den verschiedensten Reedereien unternommen.
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