Hat die MS Eurodam eine Gruppe Buckelwale „übersehen“?
Die National Oceanic & Atmospheric Association (NOAA) hat eine Untersuchung eingeleitet, nachdem die MS Eurodam von Holland America Line vor der Küste Alaskas „möglicherweise Kontakt mit einer Gruppe von Buckelwalen“ hatte. Laut einem Bericht von Fox News wurde das Schiff vergangene Woche mit den Walen in unmittelbarer Nähe gefilmt.
In einem der Videoclips, die in den sozialen Medien gepostet wurden, ist zu sehen, wie die MS Eurodam kurz vor der Ankunft in Juneau an mehreren Buckelwalen vorbeifährt. Der Verfasser des Videos behauptet dabei, das Schiff sei vor der Position der Säugetiere gewarnt worden, habe aber trotzdem seinen Kurs nicht geändert.
In edition to my prev tweet these stills from the video footage clearly show a group of whales feeding very close to the #Eurodam as she sails past. Passengers can also be seen watching from the ship as it passes. @CruiseLaw #whalestrike #cruise #Juneau #alaska pic.twitter.com/7OjWgCRO1p
— Andrew McAlpine (@CruiseshipP) June 25, 2019
Dabei sind die Richtlinien und Vorschriften der NOAA streng: Schiffe dürfen sich Buckelwalen nicht mehr als 90 Meter nähern und müssen bei einer Sichtung eine „langsame, sichere Geschwindigkeit“ wählen, um die Meeresbewohner nicht zu stören. Wenn sich ein Wal nähert, müssen die Schiffe zudem „die Motoren in den Leerlauf schalten und den Wal passieren lassen“.
Tatsächlich geht aus den Videos nicht hervor, wie schnell die MS Eurodam unterwegs war und wie nahe sie den Buckelwalen kam. Holland America Line betont in einer offiziellen Stellungnahme, dass der Kapitän der MS Eurodam den Kurs sehr wohl geändert habe, um den Walen auszuweichen. Trotzdem habe man eine Überprüfung des Vorfalls in die Wege geleitet.
https://www.facebook.com/kiara.oreilly/videos/2577983965547922/
„Am 24. Juni um 6:40 Uhr war die MS Eurodam auf dem Weg nach Juneau und verlangsamte die Fahrt, um einen Piloten abzuholen, als die Brückenwache eine Gruppe von Buckelwalen beobachtete, die sich vor dem Hafenbogen in der Nähe von Kingsmill Point bewegten. Ein nahe gelegenes Schiff alarmierte die Brücke. Der Kapitän änderte den Kurs nach den Vorgaben um 10 Grad, um mehr Abstand zwischen dem Schiff und den Walen zu schaffen“, heißt es in der Stellungnahme.
Zuletzt geriet Holland America Line im Jahr 2016 im Zusammenhang mit Walen in die Schlagzeilen. Ein Finnwal war damals mit der MS Zaandam kollidiert und steckte noch am Bug fest, als das Schiff in den Hafen von Seward in Alaska einlief. Die NOAA leitete eine Untersuchung ein, konnte jedoch nicht mehr feststellten, ob der Wal noch lebte oder bereits tot war, als er am Bug landete. Holland America Line blieb somit eine Strafe erspart.