KREUZFAHRT-WELT

Venedig eröffnet neue Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe in Marghera

Nach hun­dert Ta­gen Ar­beit und ei­ner In­ves­ti­tion von fast 1,9 Mil­lio­nen Euro wurde letzte Wo­che im In­dus­trie­ha­fen von Mar­ghera auf dem ve­ne­zia­ni­schen Fest­land eine pro­vi­so­ri­sche An­le­ge­stelle für Kreuz­fahrt­schiffe ein­ge­weiht. Im Laufe die­ses Jah­res sol­len hier ins­ge­samt 32 Schiffe be­grüßt wer­den.

Die Vor­ge­schichte ist be­kannt: Nach ei­nem Be­schluss der ita­lie­ni­schen Re­gie­rung dür­fen große Kreuz­fahrt­schiffe seit dem Som­mer 2021 nicht mehr durch Ve­ne­dig fah­ren. Die be­rühmte Pas­sage auf dem Giudecca-Ka­nal – vor­bei am Mar­kus­platz bis zu den Ter­mi­nals der Sta­zione Ma­rit­tima – ist seit­her für Kreuz­fahrt­schiffe mit mehr als 25.000 BRZ ge­sperrt.

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Ve­ne­dig (c) tra­vel by tropf

Sie dür­fen künf­tig nur noch den In­dus­trie­ha­fen von Mar­ghera auf dem Fest­land an­lau­fen, der sich au­ßer­halb der ge­schütz­ten Ge­wäs­ser in der La­gune be­fin­det. Weil dort aber die da­für not­wen­dige In­fra­struk­tur fehlte, wurde nun die pro­vi­so­ri­sche An­le­ge­stelle mit ei­nem eben­falls pro­vi­so­ri­schen Ter­mi­nal für die Pas­sa­giere er­rich­tet.

Als nächs­ter Schritt im Zeit­plan soll bis Sep­tem­ber 2022 der Ab­schluss ei­ner Stu­die er­fol­gen, die sich mit der Nut­zung des Ca­nale dei Pe­troli durch große Kreuz­fahrt­schiffe be­schäf­tigt. Die­ser Was­ser­weg führt von der Porta di Malam­occo am Ein­gang zur La­gune ent­lang des Fest­lands bis nach Mar­ghera und wird der­zeit von den Fracht- und Con­tai­ner­schif­fen ge­nutzt.

Ve­ne­dig (c) pix­a­bay

Der Bür­ger­meis­ter von Ve­ne­dig, Luigi Brug­n­aro, blieb der Ein­wei­hung durch die Ha­fen­be­hörde und den zu­stän­di­gen Mi­nis­ter aus Rom üb­ri­gens de­mons­tra­tiv fern und äu­ßerte in sei­ner Gruß­bot­schaft auch gleich Kri­tik an der neuen An­le­ge­stelle in Mar­ghera. Die Schiffe wür­den dort „mit­ten zwi­schen den Con­tai­nern“ lie­gen. Diese Lö­sung könne da­her nur „vor­über­ge­hend“ sein und sei „ge­wiss nicht die beste“.

Statt­des­sen for­dert Brug­n­aro wei­ter­hin den ra­schen Aus­bau des so­ge­nann­ten „Nord­sei­ten­ka­nals“, auf dem die Kreuz­fahrt­schiffe von Mar­ghera wei­ter bis zur der­zeit still­ge­leg­ten Sta­zione Ma­rit­tima in Ve­ne­dig fah­ren sol­len. Ein ent­spre­chen­des Mach­bar­keits­pro­jekt soll noch in­ner­halb die­ses Jah­res vor­lie­gen. Das Aus­bag­gern des Ka­nals quer durch die La­gune wird al­ler­dings von Um­welt­schüt­zern ve­he­ment ab­ge­lehnt.

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Elisabeth Kapral

Als Juristin hat Elisabeth gelernt, exakt zu formulieren. Das kommt ihr jetzt zugute, wenn sie für cruise4news schreibt. Worüber sie schreibt, weiß sie dabei ganz genau, denn sie hat in den letzten 15 Jahren mehr als 80 Kreuzfahrten mit den verschiedensten Reedereien unternommen.
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