Sea Cloud fährt weiterhin in das Zentrum von Venedig
Die Windjammer von Sea Cloud Cruises dürfen heuer wieder Kurs auf das historische Zentrum von Venedig nehmen. Anders als die großen internationalen Kreuzfahrtschiffe können sie weiterhin im Herzen der Lagunenstadt anlegen.
Die italienische Regierung hatte 2021 ein Anlaufverbot für die meisten Cruiseliner verfügt. Ausgenommen sind nur Schiffe wie die traditionellen Großsegler von Sea Cloud Cruises, die zu der Kulisse der mittelalterlichen Handelsstadt passen. Ähnliche Einschränkungen gibt es in immer mehr Häfen. Erst vor wenigen Tagen hatte die niederländische Antillen-Insel Bonaire angekündigt, die Zufahrt großer Schiffe zu ihrem Hafen zu begrenzen.
Die Schiffe von Sea Cloud werden Venedig in diesem Sommer ein gutes Dutzend Mal ansteuern. Die Gäste an Bord gehören dabei zu den wenigen Reisenden, die von der Wasserseite den direkten Blick auf die einzigartige Altstadt genießen können. Die Windjammer der Hamburger Reederei zählen zu den wenigen Schiffen, denen die Durchfahrt durch den Canale della Giudecca und damit der Blick auf den Markusplatz erlaubt ist.
Ähnlich wie die Lagunenstadt treten immer mehr Hafenstädte entlang des Mittelmeers dem von See kommenden Massentourismus entgegen. Den Auftakt gab vor vier Jahren Dubrovnik, dort dürfen seitdem nur maximal zwei größere Kreuzfahrtschiffe pro Tag anlegen.
Eine ähnliche Regelung gilt für Barcelona und seit Jahresanfang für Palma de Mallorca. Inzwischen hat dieser Trend die Karibik erreicht. Dort will Bonaire verhindern, dass die kleine Insel von Touristen überrannt wird und lässt ab Mitte April pro Tag höchstens ein Schiff mit mehr als 700 Passagieren in den Hafen.
Sea Cloud Cruises setzt bereits seit mehr als 40 Jahren auf die Grundsätze des sanften Tourismus. Zur Philosophie der Hamburger Reederei zählt es, den Menschen in den bereisten Regionen sowie ihrer Kultur und Natur mit Respekt zu begegnen.
Beispielhaft ist das gute Verhältnis, das Sea Cloud Cruises seit vielen Jahren zu der Verwaltung und den Hafenbehörden Venedigs pflegt. Die Großsegler sind dort auch wegen ihres imposanten Anblicks als Beitrag zum ehrwürdigen Ambiente der Stadt willkommen. Die Reederei gehörte zu den wenigen Kreuzfahrt-Veranstaltern, die der Lagunenstadt nach der Hochwasserkatastrophe 2019 zur Seite standen.
Zum Schutz der auf Tausenden von Holzpfählen in der Lagune stehenden Altstadt hatte die italienische Regierung auch als Konsequenz aus dieser Katastrophe den Schiffsverkehr stark eingeschränkt. Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 180 Metern Länge dürfen nur noch den Industriehafen von Marghera am Festland über den für Öltanker vorgesehenen Canale dei Petroli am westlichen Rand der Lagune ansteuern.