Costa CrociereKREUZFAHRT-WELT

Costa Victoria zur Verschrottung in der Türkei gestrandet

Die Costa Vic­to­ria wurde in der Ab­wrack­werft im tür­ki­schen Ali­aga ge­stran­det. Die Ver­schrot­tung des ge­rade erst 24 Jahre al­ten Kreuz­fahrt­schiffs kann da­mit schon in den nächs­ten Ta­gen be­gin­nen. Weil sie nicht mehr see­tüch­tig war, be­nö­tigte die Costa Vic­to­ria für den Weg von Ita­lien in die Tür­kei die Hilfe ei­nes Schlepp­boo­tes.

Ohne ei­ge­nen An­trieb ge­lang dann al­ler­dings auch das Stran­den in Ali­aga nicht nach Wunsch. Wie Bil­der auf dem Kreuz­fahrt-Por­tal Cruise Hive zei­gen, liegt die Costa Vic­to­ria ziem­lich un­güns­tig und muss wohl noch ein­mal be­wegt wer­den, ehe die Abruch­ar­bei­ten be­gin­nen kön­nen. Am gel­ben Schorn­stein ist sie noch gut als ehe­ma­li­ges Costa-Schiff er­kenn­bar – auch wenn alle Costa-Sym­bole und ‑Auf­schrif­ten ver­schwun­den sind. Ein­zig der ge­kürzte Name „Vic­to­ria“ ziert noch den Bug.

Costa Vic­to­ria (c) Costa Cro­ciere

Wie be­reits be­rich­tet, hatte Costa Cro­ciere die Costa Vic­to­ria im Früh­jahr 2020 – kurz nach dem Be­ginn der Co­rona-Krise – an Ge­nova In­dus­trie Na­vali Srl. (GIN) ver­kauft. Das Un­ter­neh­men be­sitzt meh­rere Tro­cken­docks und Werf­ten in Eu­ropa – dar­un­ter die auf Lu­xus-Neu­bau­ten spe­zia­li­sierte Ma­riotti-Werft und Chan­tier Na­val de Mar­seille mit dem größ­ten Tro­cken­dock im Mit­tel­meer­raum.

Zu­nächst hieß es noch, die GIN-Gruppe wolle die ehe­ma­lige Costa Vic­to­ria als Un­ter­kunft für die Ar­bei­ter und die Crew-Mit­glie­der wäh­rend der Auf­ent­halte der Schiffe in den Tro­cken­docks nut­zen. Doch diese Pläne wur­den nie um­ge­setzt – und so ros­tete das einst so stolze Schiff mehr als sechs Mo­nate im Ha­fen vom Piom­bino vor sich hin, bis es dann zur Ver­schrot­tung wei­ter­ver­kauft wurde.

Costa Vic­to­ria (c) Costa Cro­ciere

Vor der Costa Vic­to­ria wur­den seit Juli 2020 be­reits sechs an­dere Kreuz­fahrt­schiffe zur Ver­schrot­tung in Ali­aga ge­stran­det – die Car­ni­val Fan­tasy (Bau­jahr 1990), die Car­ni­val In­spi­ra­tion (Bau­jahr 1996) und die Car­ni­val Ima­gi­na­tion (Bau­jahr 1995) von Car­ni­val Cruise Line, die MS As­tor (Bau­jahr 1987) von Cruise & Ma­ri­time Voy­a­ges (CMV) so­wie die Mon­arch of the Seas (Bau­jahr 1991) und die So­ve­reign of the Seas (Bau­jahr 1988) von Royal Ca­rib­bean In­ter­na­tio­nal.

Costa Vic­to­ria (c) Costa Cro­ciere

Die Costa Vic­to­ria wurde in Deutsch­land ge­baut und 1996 von Costa Cro­ciere als ers­tes von drei Schif­fen die­ser Bau­reihe in Dienst ge­stellt. Den Auf­trag für das Schwes­ter­schiff „Costa Olym­pia“ zog die ita­lie­ni­sche Ree­de­rei aber kurz nach der Fer­tig­stel­lung des Schiffs­rump­fes zu­rück. Nor­we­gian Cruise Line ließ das Schiff schließ­lich 1999 als „Nor­we­gian Sky“ fer­tig­stel­len – ebenso wie die fol­gende „Nor­we­gian Sun“. Beide ge­hö­ren so­mit zur sel­ben Schiffs­klasse.

Costa Vic­to­ria (c) Costa Cro­ciere

Im Jahr 2004 er­hielt die Costa Vic­to­ria eine Reihe von Bal­kon­ka­bi­nen. Spä­ter wurde sie für ei­nige Jahre auf dem chi­ne­si­schen Kreuz­fahrt­markt ein­ge­setzt, ehe sie 2018 wie­der nach Eu­ropa zu­rück­kehrte. Ihre letzte Kreuz­fahrt be­en­dete sie im März 2020. Seit Juni lag sie im Ha­fen von Piom­bino. Bei ei­ner Größe von 75.166 BRZ konnte die Costa Vic­to­ria 2.394 Pas­sa­giere in 964 Ka­bi­nen und 20 Sui­ten be­her­ber­gen. Da­von ver­füg­ten 242 Ka­bi­nen und vier Sui­ten über ei­nen ei­ge­nen Bal­kon.

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Wolfgang Tropf

Wolfgang ist seit 25 Jahren als Reisejournalist tätig. 2013 gründete er das Online-Reisemagazin travel4news. Nach mehr als 110 Kreuzfahrten auf rund 60 verschiedenen Schiffen kennt er die Produkte aller wichtigen Kreuzfahrtlinien aus eigener Erfahrung. Der Start von cruise4news im Jahr 2019 war da nur ein logischer Schritt.
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