Meyer Werft: Methanol als neuer, klimaneutraler Treibstoff
Als weltweit erstes System seiner Art hat das mit Methanol betriebene Brennstoffzellensystem des strategischen Partners der Meyer Werft, Freudenberg e‑Power Systems, eine Klassenzulassung erhalten.
Damit kann das methanolbetriebene Brennstoffzellensystem nun erstmals auf Schiffen eingesetzt werden – ein wichtiger Entwicklungsschritt hin zu neuen maritimen Energiesystemen und einer klimafreundlichen Schifffahrt.
[expander_maker id=„1“ more=„LESEN SIE MEHR“ less=„ZURÜCK“]In mehr 15 Jahren hat die Meyer Gruppe bereits mehrere Entwicklungsschritte geschafft. In den Forschungsprojekten Pa-X-ell und Pa-X-ell2 wurde zunächst der Einsatz von Brennstoffzellen auf See und anschließend die Integration in ein Schiffssystem entwickelt. Freudenberg e‑Power Systems geht dabei das hohe Entwicklungstempo als strategischer Partner mit eigenen Kapazitäten mit.
Aktuell entsteht auf der Meyer Werft die Silver Nova, die mit dem weltweit größten Brennstoffzellensystem auf einem Kreuzfahrtschiff ausgestattet wird. Auch im Rahmen des Forschungsprojekts Pa-X-ell2, bei dem ein Brennstoffzellensystem an Bord der AIDAnova nachgerüstet wird, arbeiten die Meyer Werft und Freudenberg e‑Power Systems eng zusammen.
Für die Zukunft planen Meyer und Freudenberg weitere Kooperationen, die sich nicht nur auf Neubauten beschränken, sondern auch bereits existierende Schiffe einbeziehen. Dazu entwickelt Meyer Neptun Engineering bereits vollständige Nachrüstlösungen und wird in Zukunft in einem gemeinsamen Büro mit Freudenberg e‑Power Systems noch enger zusammenarbeiten.
„Seit mehr als 15 Jahren forschen wir an der Brennstoffzellen-Technologie für den maritimen Einsatz und verzeichnen nun die ersten Erfolge auf dem Weg zur grünen Schifffahrt. Die 1.300 Ingenieure in unserem Global Design Team entwickeln schon heute die klimafreundlichen Schiffsprototypen von morgen.“
Malte Poelmann, Chief Technology Officer der Meyer Gruppe
Die Entwicklung der Brennstoffzelle für die Schifffahrt ist ein wichtiger Baustein, um mit ihrem hohen Wirkungsgrad und der Integration dezentraler Energiesysteme das Gesamtsystem Schiff zu optimieren. Gleichzeitig arbeitet die Meyer Gruppe an der Verwendung neuer, regenerativ erzeugter Brennstoffe. So ist schon heute der Einsatz von Wasserstoff, Methanol und Biogas möglich.
In der Schifffahrt ist es sinnvoll, regenerativ erzeugten Wasserstoff, der für den Betrieb einer Brennstoffzelle notwendig ist, chemisch zu binden, um eine deutlich höhere Energiedichte zu erreichen. Damit wird die Brennstoffzelle für die Hochseeschifffahrt wirtschaftlich und praktisch nutzbar.
Der Einsatz von klimaneutralem Methanol stellt in diesem Zusammenhang einen Wendepunkt dar: Dieser einfache Alkohol ist unter normalen Umgebungsbedingungen flüssig und weist eine rund dreimal höhere Energiedichte auf als verflüssigter Wasserstoff. Als wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie zeichnet er sich zudem durch bewährte Herstellungsverfahren sowie eine gute Verfügbarkeit aus.
Die für den Reformer von Methanol zu Wasserstoff benötigte Wärme kann direkt aus der Abwärme der Brennstoffzellen gewonnen werden. Brennstoffzellenstacks, Reformer und Steuerelektronik sowie alle Komponenten zur Medienversorgung befinden sich in einer vorgefertigten, modularen Einheit. Dieses Containment-Design ermöglicht eine einfache Installation an Bord.
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