USA untersuchen vier Zwischenfälle auf Antarktis-Kreuzfahrten
US Coast Guard Activities Europe (USCG), das National Transportation Safety Board (NTSB) und internationale Behörden untersuchen derzeit vier Zwischenfälle, bei denen US-Bürger auf Antarktis-Kreuzfahrten getötet oder verletzt worden sind.
Wie das Kreuzfahrt-Portal „Seatrade Cruise News“ berichtet, ereigneten sich die vier Zwischenfälle zwischen dem 15. November und dem 1. Dezember 2022 auf Passagierschiffen, die nicht unter US-Flagge in den antarktischen Gewässern unterwegs waren. Als Reaktion wurden bereits spezielle Teams nach Ushuaia entsandt, um die nötigen Untersuchungen einzuleiten.

- Zwei US-Bürger starben, als ein Zodiac der unter portugiesischer Flagge fahrenden World Explorer mit sechs Passagieren in der Nähe von Elephant Island in der Antarktis kenterte. Das Schiff war an Quark Expeditions verchartert. Portugal ist hier der federführende Untersuchungsstaat.
- Ein US-Bürger wurde verletzt, als ein Schlauchboot der unter norwegischer Flagge fahrenden Viking Polaris in der Nähe von Damoy Point in der Antarktis einen Defekt erlitt. Hier ist Norwegen der führende Untersuchungsstaat.
- Ein US-Bürger starb und vier weitere wurden verletzt, als die Viking Polaris auf dem Weg nach Ushuaia in Argentinien in der Drake-Passage von einer Monsterwelle getroffen wurde. Norwegen ist auch hier der führende Untersuchungsstaat.
- Ein US-Bürger an Bord der unter niederländischer Flagge fahrenden MS Plancius, die von Oceanwide Expeditions betrieben wird, starb an einer an Bord erlittenen Verletzung. Die USCG führt hier in Abstimmung mit Beamten aus den Niederlanden und den Falklandinseln eine Seeunfalluntersuchung durch.

„Die Sicherheit von US-Passagieren an Bord von Schiffen auf der ganzen Welt hat für die US-Küstenwache absolute Priorität. Wir werden diese Vorfälle gemeinsam mit unseren internationalen Partnern untersuchen, um Verbesserungen der Sicherheit für den weltweiten Betrieb von Passagierschiffen zu erzielen – insbesondere in einzigartigen Umgebungen mit hohem Risiko wie der Antarktis“, wird Gretchen Bailey, Kommandantin von Coast Guard Activities Europe, von „Seatrade Cruise News“ zitiert.
Die aktuelle Antarktis-Saison, die im Oktober 2022 begann und noch bis April 2023 dauert, dürfte einen Rekord an Passagieren und Schiffen bringen. Schätzungen gehen von 106.000 Besuchern aus, die in die Antarktis reisen – davon 36.000 auf Kreuzfahrtschiffen, die keinen Fuß an Land setzen. Zum Vergleich: In der Saison 2019/20 vor der Pandemie lagen diese Zahlen bei 73.670 bzw. 18.506.